Der akademische Nachwuchs am hiesigen Campus hat im Fach Produktmanagement mit niederbergischen Unternehmen verschiedene Projekte umgesetzt.

Es ist bereits eine kleine Erfolgsgeschichte am Heiligenhauser Campus: Erneut haben Studenten im Fach Projektmanagement mit Firmen aus der Region einige Projekte erarbeitet. „Das war nicht so trocken wie der normale Unterricht und wir haben die Praxis kennengelernt“, lobt Student Fabian Micken. „Das war eine echte Motivation fürs Fach.“ Zusammen mit seinem Kommilitonen Lutz Leifeld stellte er jetzt das Ergebnis seiner sechsköpfigen Arbeitsgruppe vor. Für die Debus Druckluft- und Vakuumtechnik GmbH haben sie einen batteriebetriebenen Industriestaubsauger verbessert.

Bereits seit drei Jahren arbeitet der Campus mit Unternehmen aus der Schlüsselregion zusammen, damit Studentengruppen tatsächliche Probleme lösen können. Debus war diesmal einer von drei Partnern, die mit insgesamt 25 Studenten zusammengearbeitet haben. „Wir haben einen Batteriesauger entwickelt, der während des Betriebs keinen Strom braucht“, erläutert Mitarbeiter Christian Boos eines der drei diesjährigen Kooperationsprojekte von Debus. Damit der Sauger in großen Lagerhallen oder Lebensmitteldiscountern optimal eingesetzt werden kann, sollten die Studenten in Heiligenhaus den Prototyp benutzerfreundlicher machen.

Durch die Praxis im Studium profitieren

„Unsere große Herausforderung war: Wie kann man anzeigen, wie lange man noch saugen kann“, sagt Lutz Leifeld. Der Prototyp hatte nämlich nur ein Lämpchen, dass zeigte, ob das Gerät betriebsbereit war oder nicht. Schließlich baute die Gruppe einen Bordcomputer und einen Batteriemonitor ein. „Diese Lösung ist sehr gut“, lobt Geschäftsführerin Paraskevi Debus. Die neuen Komponenten würden nun weiter getestet und bei Erfolg würde diese Variante Sauger dann in den Produktkatalog aufgenommen.

Für die betreuende Dozentin, Professorin Dr. Dorothee Feldmüller, sind jedoch nicht die neuen Ideen der wichtigste Erfolg der gut viermonatigen studienbegleitenden Projekte, sondern die Erfahrungen, die die Studenten dabei sammeln. „Sie lernen, wie man mit einem Auftraggeber spricht“, wie man einen Auftrag zeitlich plane und „wie sie ihre Ergebnisse präsentieren müssen.“

Überzeugt von der Kooperation

Als duale Studierende, so Lutz Leifeld, kenne man zwar grundsätzlich den eigenen Firmenalltag, doch eine weitere Firma kennenzulernen, sei sehr interessant gewesen. Auch für Debus sei die Kooperation ein Gewinn, so die Geschäftsführerin: „Neue Ideen sind viel wert, und eine frische Sicht von außen kann oft helfen.“ Zumal der kleine Familienbetrieb mit gut 20 Mitarbeitern durch das Tagesgeschäft „ein bisschen die Scheuklappen“ aufhabe. Die Firma sei dankbar für die Kooperation mit Professorin Feldmüller, denn um Ideen weiterzuentwickeln, habe man nicht immer genug Kapazitäten.

Paraskevi Debus, Geschäftsführerin von der Firma Debus, die den Staubsauger hergestellt hat.
Paraskevi Debus, Geschäftsführerin von der Firma Debus, die den Staubsauger hergestellt hat.

„Wir alle nehmen ein positives Gefühl mit“, sagt Lutz Leifeld über das studentische Team, und natürlich sei man stolz auf das gute Ergebnis und freue sich darüber.

Weiteres Seminar ist bereits geplant

Zudem ist Paraskevi Debus so sehr von der Kooperation mit dem Heiligenhauser Campus überzeugt, dass sie im kommenden Wintersemester wieder mit einer Studentengruppe arbeiten wird. „Projekte dafür gibt es genug, die Ideen dazu kommen uns täglich bei der Arbeit oder bei Kundenbesuchen.“ Dann sind jedoch andere Nachwuchsforscher an der Reihe, denn die Siebtsemester aus dem Kurs für Produktmanagement werden sich jetzt ihren Bachelorarbeiten widmen.

Professorin Dorothee Feldmüller hält ebenfalls an ihrer Kooperation mit Unternehmen aus der Schlüsselregion fest. Ein unerwartetes Ergebnis haben die diesjährigen Projektarbeiten allerdings: „Wir überlegen jetzt“, sagt Paraskevi Debus, „ob wir in unserem Unternehmen mit der Hochschule ein duales Studium anbieten können.“

>>> IMMER AUF DER SUCHE NACH THEMEN

  • Aufgaben für das Fach Projektmanagement haben neben Debus aus Velbert auch zwei weitere Firmen gestellt: die Gemeinschaftslehrwerkstatt der Industrie von Velbert und Umgebung (GLW) sowie die Dietrich Lüttgens GmbH aus Heiligenhaus.
  • „Wir sind ein Kooperationspartner der Hochschule“, sagt Geschäftsführer Holger Lüttgens. Das gelte nicht nur für die jüngsten Projekte. So hätten auch Studenten bereits in dem Betrieb an ihren Bachelorarbeiten geforscht. „Wir nutzen solche Möglichkeiten gerne, denn es ist einfacher, wenn der Partner hier vor Ort ist. Auf dem kurzen Weg können wir viel erreichen.“ Daher suche die die Dietrich Lüttgens GmbH immer nach neuen Themen für Studenten.