Heiligenhaus. Bei der Azubi-Challenge der IHK traten jetzt in Heiligenhaus Politiker gegen Unternehmer an. Das Projekt wirbt in der Region für Ausbildungen.
Die Teilnehmer nehmen den Wettkampf durchaus ernst, und natürlich wollen beide Mannschaften siegen. Jedoch ging es am Donnerstag tatsächlich weniger um die Vertreter der niederbergischen Politik und Wirtschaft, sondern vielmehr um örtliche Firmen – und vor allem um junge Leute, die noch eine Ausbildungsstelle suchen. Dass es im Spätsommer einerseits noch viele freie Lehrstellen und andererseits noch Hoffnung für Schulabgänger gibt, darauf machte jetzt augenzwinkernd die Azubi-Challenge der Industrie- und Handelskammer (IHK) beim Heiligenhauser Automobilzulieferer Helbako aufmerksam.
Zwar sucht das Unternehmen an der Weilenburgstraße aktuell keine neuen Auszubildenden. Doch im Kreis Mettmann sind derzeit 350 Stellen in IHK-Berufen unbesetzt und 750 in Düsseldorf. Künftig wolle sich auch Helbako wieder verstärkt um Nachwuchs kümmern, betonte Geschäftsführer Ulf Zimmermann. Er wolle dann an Zeiten vor der Diesel-Krise anknüpfen. Damals hatte der mittelständische Betrieb mit 240 Mitarbeitern 18 Lehrlinge, nun sind es zwei. „Ausbildung ist uns angesichts des Fachkräftemangels sehr wichtig“, sagte Zimmermann. „Wir müssen was tun, um junge Leute zu begeistern.“ Ein erster Schritt sollte nun der Wettkampf zwischen Politikern und Unternehmern sein. Er zeigte nämlich, was Azubis bei Helbako unter anderem können müssen.
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Unternehmer haben letztlich die Nase vorn
So trat das Team Politik gegen das Team Wirtschaft an. Björn Kerkmann (Stadt Heiligenhaus), Elisabeth Müller-Witt und Martin Sträßer (beide Landtagsabgeordnete) wollten Sandra Jachmann (Spedition EJS, Mettmann), Peter Jülicher (Cours, Velbert) und Ulrich Hamacher (Kreissparkasse Düsseldorf, Heiligenhaus) besiegen und mussten für den Wettkampf aus ihrer Komfortzone. Es galt etwa einen Stromkreis zu vervollständigen und eine Schaltung für rote LED-Lichter zu löten. Letztlich siegten die Unternehmer. Doch Ausbildungsleiter Jörg Schmidt, der mit Lehrling Ramzi Ousu die Disziplinen erdacht hatte, war mit der Leistung beider Teams unzufrieden. Scherzhaft urteilte er: „Sie alle hätten es nötig, bei Helbako eine Ausbildung zu machen.“