Heiligenhaus. . Die Kreispolizei zieht Bilanz ihrer Aktionswoche gegen falsche Polizisten. Die Betrugsmasche bleibt beliebt, wie ein Fall aus Heiligenhaus zeigt.
Wie gerufen kam die Aktionswoche gegen falsche Polizisten, die die Kreispolizei am Freitag in Heiligenhaus beendet hat. Dass diese Masche bei Trickbetrügern immer noch sehr beliebt ist, zeigte am Mittwoch (26. Juni) ein entsprechender Fall in der Innenstadt.
Wie die Polizei mitteilt, klingelte gegen 11.20 Uhr ein Mann bei einer 57-jährigen Heiligenhauserin und gab an, ein ziviler Ermittler der Polizei zu sein. Er zeigte der Frau vermeintlich mit Kreide aufgemalte „Gaunerzinken“ an ihrer Hauswand und warnte vor Einbrechern in der Umgebung. Daraufhin bot er der Frau an, ihre Wertgegenstände an sich zu nehmen, damit sie sicher seien.
Das vermeintliche Opfer erkannte jedoch den Betrugsversuch und informierte gut 20 Minuten später die echte Polizei. Die Fahndung blieb aber bisher erfolglos. Daher bittet die Polizei um Zeugenhinweise an
02056/9312-6150
. Der Täter sei etwa 45 Jahre alt, 1,80 bis 1,85 Meter groß, habe eine „stabile Figur“, schwarze Haare, ein gepflegtes Äußeres und trug eine Brille mit silbernem Gestell, ein weißes Hemd, Krawatte sowie eine schwarze Hose.
Mehr als 1000 Haustürgespräche mit Senioren
Für die örtliche Wachleiterin Patricia Aillaud zeigt dieser Fall, wie einfallsreich die Trickbetrüger – nicht nur am Telefon – mittlerweile vorgehen. Mit der Aktionswoche in Heiligenhaus seien sie und die Kreispolizei mehr als zufrieden. „Wir konnten deutlich über 1000 persönliche Gespräche mit Seniorinnen und Senioren an der Haustür führen. Hinzu kamen etliche Gespräche an unserem Info-Mobil“, bilanziert die Hauptkommissarin.
Zwar würden die meisten Senioren glauben, sie selbst könnten nicht auf diesen Trickbetrug hereinfallen, so Aillaud, doch sie würden unterschätzen, wie professionell die Täter vorgehen und „welchen immensen Druck sie auf ihre Opfer ausüben.“
Der Kreis führt seit März solche Aktionswochen gegen falsche Polizisten durch und seither sei es, so die Behörde, nur zu zwei vollendeten Betrugsfällen gekommen, bei denen sich die Verbrecher als Polizeibeamte ausgegeben hätten.