Heiligenhaus. . Das Kulturbüro will die Aktivitäten mit den vier Heiligenhauser Partnerstädten stärken. Dafür will die Leiterin eine zentrale Stelle einrichten.

Einen ganz regen Austausch, den wünscht sich Almuth Schildmann-Brack – und zwar mit den vier Heiligenhauser Partnerstädten. Dafür möchte die Leiterin des Kulturbüros der Stadt nun auch eine zentrale Stelle ins Leben rufen, in der alle Austauschaktivitäten – auch von Schulen, Initiativen oder (Sport-) Vereinen – gebündelt werden.

Was sie sich genau darunter vorstellt, erläutert Schildmann-Brack: „Die Idee ist es, eine gemeinsame Plattform zu schaffen, in der wir und auch Verantwortliche in unseren Partnerstädten alle Austauschaktivitäten eintragen.“ Dies könne dann etwa in Form einer App oder als Kalender einsehbar sein – auf diese Weise könnten dann diese Aktivitäten gemeinsam ausgerichtet werden, was auch den Gedanken der Begegnung stärke. Denn bisweilen würden sich Fahrten in eine Partnerstadt etwas verselbstständigen. Ziel sei es aber, mit möglichst vielen Akteuren in den Austausch zu kommen.

Ein übergreifendes Netzwerk soll geschaffen werden

Ein Beispiel, wie manche Begegnungen zwar punktuell erfolgreich sind, aber auf anderen Ebenen noch Verbesserungsbedarf besteht, gibt Veronika Kautz vom Kulturbüro: „Die Feuerwehr Heiligenhaus hat einige Verbindungen nach Zwönitz. Ansonsten erfolgt aber nicht viel Austausch mit dieser Partnerstadt.“ Da könne eine zentrale Stelle für solche Begegnungen Abhilfe schaffen und etwa mögliche Fahrten ins Erzgebirge bekannter machen – und so eine Anregung für weitere Kontakte bieten.

Bürgermeister Michael Beck (rechts) hat beim diesjährigen Neujahrsempfang auch seinen Amtskollegen aus Meaux, Laurent Guillaume, begrüßt.
Bürgermeister Michael Beck (rechts) hat beim diesjährigen Neujahrsempfang auch seinen Amtskollegen aus Meaux, Laurent Guillaume, begrüßt. © Alexandra Roth

Einen durchaus regen Austausch gibt es hingegen mit den Partnerstädten Meaux (Frankreich) sowie Basildon und Mansfield (beide England). Doch: „Das hängt auch mit den handelnden Personen zusammen“, sagt Kuturbürochefin Almuth Schildmann-Brack. Insbesondere die Älteren seien da „ungeheuer engagiert“ – doch bei den Jüngeren, die auch beruflich eingespant seien, sehe es schon anders aus. Allerdings: „Alles steht und fällt mit dem Netzwerk, sonst fängt man immer wieder von vorne an.“ Und bei der Schaffung eines übergreifenden Netzwerks könne eben eine zentrale Anlaufstelle in der Stadt helfen.

Gerade junge Leute sind wichtig für internationale Begegnungen

Vielfach hapere es beim Austausch aber auch an einer weiteren Sache: am lieben Geld. Auch hier gebe es einige Initiativen: „Die Band Kick ‘n’ Rush aus Mansfield hat auch schon Konzerte gegeben, aus deren Erlös sie Austauschfahrten finanziert“, so Schildmann-Brack. Allerdings stünden für solche Programme auch Mittel aus dem städtischen Hauhalt zur Verfügung – nämlich 6000 Euro und zudem rund weitere 10.000 Euro für den internationalen Kinder- und Jugendaustausch.

Steve Hague (links) und Andy Sellars von der englischen Kick ‘n’ Rush aus Mansfuield beim Stadtfest im vergangenen Jahr.
Steve Hague (links) und Andy Sellars von der englischen Kick ‘n’ Rush aus Mansfuield beim Stadtfest im vergangenen Jahr. © Uwe Möller

Gerade junge Leute seien auch immens wichtig für internationale Begegnungen, „damit wir den europäischen Gedanken und das europäische Thema nicht verlieren“, meint die Kulturbürochefin weiter. Sie wisse auch aus eigener Anschauung, wovon sie rede: „Ich war als Jugendliche auch oft in England und habe da viele Freunde gehabt und viel gelernt.“

Stadtrat und Verwaltung unterstützen den Austausch

Für einen solchen Erfolg beim Austausch ist aber auch Unterstützung vonnöten – etwa seitens der Stadt. „Da ist es in Heiligenhaus sehr hilfreich, dass der Stadtrat und die Verwaltung bei unseren Projekten mitziehen“, meint Almuth Schildmann-Brack. Und ihre Kulturbüro-Kollegin Veronika Kautz nennt noch etwas: „Als beispielsweise die Kleingärtner aus Meaux nach Heiligenhaus gekommen sind, wurden sie auch im Rathaus empfangen. Das hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun“ – und trägt ebenfalls zum nachhaltigen Gelingen einer solchen Begegnung bei.

>> VIER PARTNERSTÄDTE HAT HEILIGENHAUS

  • Insgesamt hat Heiligenhaus schon seit vielen Jahren vier Partnerstädte. Diese sind: Meaux in Frankreich (seit 1970), Mansfield (seit 1972) und Basildon (seit 1989) in England sowie Zwönitz im Erzgebirge (seit 1990).
  • Die Partnerschaft mit Mansfield wurde nach Angaben des Kulturbüros im Jahr 2004 sogar in einem feierlichen Akt erneuert.
  • Fragen zur zentralen Stelle für Austauschprogramme erteilt Veronika Kautz vom Kulturbüro unter (02056) 13 195.