Heiligenhaus. . Almuth Schildmann-Brack ist seit dem 1. Februar Leiterin des Kulturbüros. Ihr liegen die Heiligenhauser Künstler und die Jugend am Herzen.

Kultur, das war schon immer ihr Ding – nun widmet sich Almuth Schildmann-Brack aber nicht nur dem Kulturrucksack, den sie beim Jugendamt begleitet hat, sondern leitet seit dem 1. Februar das Kulturbüro. Neben den kulturellen Veranstaltungen ist sie damit ebenso zuständig wie für die Städtepartnerschaften und den Club und Besonders am Herzen liege ihr, die Jugend und die Heiligenhauser Künstler mit ins Boot zu holen: „Ich bin für Partizipation, jeder, der will, sollte sich einbringen“, erhofft sie sich für die nächsten Jahre.

Alles andere als eine Unbekannte ist Schildmann-Brack in der Stadt. „Ich bin eine Heiligenhauser Pflanze“, sagt sie freudig, viele haben sie auch schon mit den Flyin’ Tunes auf der Bühne gesehen. Viele Jahre war sie im Jugendamt tätig, war verantwortlich für die Einrichtung der Kitas, die Jugendzentren „und seit 2013 habe ich den Kulturrucksack in Kooperation mit der Stadt Velbert betreut.“ Die bildende Künste lagen ihr schon immer am Herzen, „auch im Studium, dann habe ich jedoch mehr die pädagogische Richtung eingeschlagen“, berichtet sie.

Nicht nur Folk-Konzerte sollen angeboten werden

Die neue Leiterin des Kulturbüros: Almuth Schildmann-Brack.
Die neue Leiterin des Kulturbüros: Almuth Schildmann-Brack. © Uwe Möller

Als dann ein neuer Leiter für das Kulturbüro gesucht wurde, „habe ich sofort gedacht, das wäre genau mein Ding und ich freue mich, dass es geklappt hat“, berichtet die neue Kulturbüro-Chefin freudig. Das Schöne an der Kunst sei, „dass es keine Begrenzung gibt, man kann sich frei bewegen in sämtliche Richtungen.“ Sie übernimmt als Leiterin des Kulturbüros die Nachfolge für Stephan Nau, der sich verstärkt den Tourismus- und Marketingaktivitäten widmet. Die Ausgliederung der Kultur aus der Wirtschaftsförderung erfolgte im Rahmen der internen Umstrukturierungen im Rathaus, die Bürgermeister Michael Beck nach seiner Wahl vorgenommen hatte.

Für Schwung will Schildmann-Brack sorgen: „Wir müssen uns thematisch breiter aufstellen. Es wurde ja auch schon im zuständigen Ausschuss mehrfach appelliert, eben nicht nur Folk-Konzerte stattfinden zu lassen.“ Auch wenn, wie Jürgen Weger vom Kulturbüro betont, „das die einzigen Veranstaltungen sind, wo noch Leute hinkommen.“ Und als Stadt müsse man ja auch schauen, „dass wir Einnahmen verbuchen. Es ist sehr schade, dass viele innovative Projekte nicht gut angenommen werden von den Heiligenhausern“, erklärt Weger.

Kunst- und Kulturschaffende ansprechen

Verantwortlich ist Schildmann-Brack, wie sie selber betont, aber eben nicht nur für die Veranstaltungen, „der jetzige Kulturkalender steht ja auch schon. Klar habe ich aber Ideen, was ich persönlich verändern würde in den nächsten Jahren, aber ich möchte uns auch generell breiter aufstellen.“ So seien zwei ihrer Ziele, die Jugend und die in Heiligenhaus aktiven Künstler mit ins Boot zu holen. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir demnächst auch Ausstellungen machen, toll wäre es, wenn wir einen Raum als Ersatz für das Alte Pastorat finden können.“ Auch eine Veranstaltung, wie man sie noch nicht kenne in Heiligenhaus, oder auch das Installieren einer Theatergruppe kann sich die neue Kulturchefin gut vorstellen.

Das Problem, sowohl bei den Jugendlichen (siehe Interview unten) als auch bei den Künstlern, sei jedoch, ein Netzwerk an Aktiven zu erschaffen. „Wir müssen jetzt mal erfassen, wer in Heiligenhaus eigentlich Kunst- und Kulturschaffend ist. Schön wäre es, wenn wir es schaffen könnten, das mal zu bündeln.“ Dabei setzt sie auch auf Partizipation aller Altersklassen. „Bedarfsabfragen sind auf einer Seite gut, auf der anderen Seite muss man auch aufpassen, dass man keine Erwartungen weckt, die man dann nicht erfüllen kann.“ Dennoch würde man sich über Vorschläge aus der Bürgerschaft freuen.

Neue Veranstaltungen sollen etabliert werden.
Neue Veranstaltungen sollen etabliert werden. © Uwe Möller

Der Club bleibt wichtige Einrichtung

Als persönliche Herausforderung sieht Schildmann-Brack die großen Veranstaltungen, „allen voran das Stadtfest. Da freue ich mich drauf, bin aber auch sehr aufgeregt.“ Weiter intensivieren wolle sie gemeinsam mit Veronika Kautz vom Kulturbüro die Pflege der Städtepartnerschaften. Die sei in den letzten Jahren etwas eingeschlafen.

Und noch eins ist Schildmann-Brack wichtig: Es gab einige Ängste, die durch die Umstrukturierungen geäußert wurden, was den Club und die Anbindung an die Kultur angeht. „Das möchte ich wirklich mal vom Tisch wischen: Der Club ist und bleibt eine pädagogische und kulturelle Einrichtung und wird es immer bleiben. So sehen das wirklich alle. Dafür ist die Arbeit, die dort geleistet wird, zu wertvoll.“

>>> NOCH GIBT ES KARTEN FÜR MOVING SHADOWS

  • Halb ausverkauft, darauf weist Jürgen Weger vom Kulturbüro hin, sei erst die am heutigen Samstag (9. Februar) stattfindende Show Moving Shadows (20 Uhr, Kant-Aula). „Es war gar nicht so einfach, so eine Truppe nach Heiligenhaus zu bekommen, es ist eine wahnsinns Show, die man aus dem Fernsehen kennt – doch in Heiligenhaus muss sich immer erst etwas etablieren, bevor es erfolgreich wird.“
  • Die Karten kosten an der Abendkasse 33 Euro (16,50 Euro ermäßigt) für den Saal und 29 Euro (14,50 Euro) für den Balkon. Online zu kaufen gibt es sie auf neanderticket.de