Heiligenhaus. . Der Standort an der Hauptstraße soll für rund 1,6 Millionen Euro saniert werden. Die Politik will die Polizeiwache unbedingt in der Stadt halten.

Die Heiligenhauser Polizeiwache soll noch in diesem Jahr aufwendig saniert und modernisiert werden. Wie berichtet, möchte die Polizei gerne am Standort in der alten Kiekert-Villa an der Hauptstraße 294 bleiben, der von der Stadt gemietet ist. Voraussetzung dafür sei aber, dass das Gebäude innen auf einen angemessenen Stand gebracht werde. Im jüngsten Immobilienausschuss wurde deutlich, dass die Aufgabe deutlich teurer wird als die anfängliche grobe Schätzung von vor einem Jahr.

Rund 1,58 Millionen Euro – so geht es aus einer externen Planung hervor – soll die Modernisierung der Wache Kosten (siehe Infokasten). „Das ist eine sehr stolze Summe, die wir verbauen würden. An dem Gebäude wurde aber auch 30 Jahre lang nichts Nennenswertes mehr gemacht“, sagte Gabriele Jäger vom Immobilienservice im Ausschuss. Der spezielle „Polizeianteil“ belaufe sich auf rund 550.000 Euro. Die Gesamtsumme von 1,6 Millionen Euro soll über eine Erhöhung der über die Miete wieder reingeholt werden. Die Höhe der Miete ist derzeit noch Gegenstand von Verhandlungen zwischen Stadt und Polizei.

Wegzug der Polizei soll unbedingt vermieden werden

Fest steht dagegen für alle Beteiligten, dass in dem Gebäude einige Arbeiten nötig sind. Neben allgemeinen Erneuerungen wie Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallationen oder einem verbesserten Brandschutz müsse das Gebäude auch speziell an die Bedürfnisse einer modernen Polizeiwache angepasst werden, so Dienststellenleiter Heinrich Röhr. „Dazu gehören unter anderem ein barrierefreier Zugang, spezielle Besuchertheken und eine angemessene IT-Infrastruktur im Gebäude.“

Die Polizei fühlt sich am Standort Heiligenhaus sehr wohl.
Die Polizei fühlt sich am Standort Heiligenhaus sehr wohl. © Carsten Klein

Auch angesichts der nicht geringen Kosten bekräftigte die Politik im Immobilienausschuss einhellig die Bereitschaft, die Wache sanieren zu lassen. „Wir wollen alle eine Wache in Heiligenhaus haben. Wenn wir über ein anderes Gebäude sprechen würden, bestünde die Gefahr, dass Kreis und Land einen Wegzug der Polizei aus Heiligenhaus prüfen würden“, gab Friedrich-Ernst Martin (SPD) zu bedenken. Das gelte es zu vermeiden und das Sicherheitsbedürfnis der Bürger zu berücksichtigen. Auch Manfred Kundt (FDP) pflichtete bei, dass die Wache in Heiligenhaus gehalten werden müsse. Er wollte wissen, ob auch ein Neubau am gleichen Standort denkbar sei.

Ein Neubau kommt nicht in Frage

Der Erste Beigeordnete Björn Kerkmann entgegnete, dass ein Neubau deutlich länger dauern würde als die geplante Sanierungszeit von sechs Monaten. „Außerdem würde dort dann ein moderner Zweckbau statt der attraktiven Villa stehen.“ Das Gebäude selbst werde auch von der Polizei sehr geschätzt, sagt Dienststellenleiter Heinrich Röhr: „Die alte Kiekert-Villa als Polizeiwache ist ein Symbol für eine solide Partnerschaft zwischen Stadt und Polizei und ich bin zuversichtlich, dass ein Fortbestehen an diesem Standort realisierbar ist.“

Der Immobilienausschuss hat dem Rat einstimmig empfohlen, die Sanierung zu genehmigen – unter dem Vorbehalt, dass sich Stadt und Polizei auf eine angemessene Miete einigen.

>> Allgemeine Kostensteigerungen in der Baubranche

  • Im Jahr 2018 hatte die Verwaltung zunächst mit Sanierungskosten von rund 500.000 Euro gerechnet.
  • Ein externes Planungsbüro hat in der Zwischenzeit genauer nachgerechnet. Auch aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen in der Baubranche liegt die anvisierte Summe bei rund 1,58 Millionen Euro (davon 550.000 Euro „Polizeianteil“).