Das Gebäude an der Hauptstraße soll langfristig gemietet und modernisiert werden. Die Kosten von rund 500 000 Euro würde die Stadt tragen.

Die Polizei möchte langfristig am Standort Heiligenhaus bleiben. Im vergangenen November haben Vertreter des Landes NRW und der Kreispolizeibehörde den Wunsch an die Stadt gerichtet, die Polizeiwache an der Hauptstraße 294 zu halten. „Heiligenhaus erfüllt alles, was wir brauchen“, erklärt Dienststellenleiter Heinrich Röhr.

Die Kreispolizei hat das Gebäude von der Stadt gemietet und würde den Vertrag gerne verlängern. „Im öffentlichen Bereich sind Mietverträge zwischen zehn und 15 Jahren üblich“, sagt Röhr. Zugleich hat die Kreispolizei den Wunsch an die Stadt gerichtet, das Gebäude möge saniert und auf einen modernen Stand gebracht werden. Mit rund 500 000 Euro würde der Umbau samt Planungskosten zu Buche schlagen.

Wache soll barrierefrei werden

Saniert werden würde auf mehreren Ebenen: Beispielsweise müsste der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht und das Dachgeschoss neu gedämmt werden. Gleiches gilt für Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallation. Zudem soll die Polizeiwache barrierefrei umgebaut werden. „Derzeit kann man als Rollstuhlfahrer bei uns nur schwer eine Anzeige erstatten“, führt Heinrich Röhr eines der Probleme im momentanen Bestand auf.

Die Sanierung der Wache solle im kommenden Jahr begonnen und möglichst auch abgeschlossen werden, sagt die Leiterin des Immobilienservices, Gabriele Jäger. Die Arbeiten müssten jedoch im laufenden Betrieb passieren. „Problematisch wird das Dachgeschoss, da dort die Wärmedämmung wahrscheinlich von innen eingebracht werden muss“, so Jäger. „Dieses Vorgehen werden wir aber im Einzelnen mit der Polizeibehörde abstimmen.“

Polizei ist im Stadtbild fest verankert

Genaueres lasse sich jedoch erst besprechen, wenn das Dach geöffnet und die Planungen abgeschlossen sind. Zudem könne noch nicht beurteilt werden, ob es durch die Bauarbeiten zu Einschränkungen für die Polizei kommt.

Für Heinrich Röhr und viele seiner Kollegen wäre ein Verbleib am alten Standort auch eine Herzensangelegenheit: „Viele Mitarbeiter haben eine tiefe Verbundenheit zur Stadt und zur Wache.“ Auch für Heiligenhaus biete eine Polizeipräsenz natürlich Vorteile: „Polizei im Ort zu haben, ist immer wünschenswert“, so Röhr. So seien beispielsweise die Bezirksbeamten auch im Stadtbild fest verankert, sei es durch Verkehrserziehung oder Gespräche mit den Bürgern. Auch das Aufnehmen von Anzeigen als Service für den Bürger wäre bei einem Weggang aus Heiligenhaus vor Ort nicht mehr möglich.

Politik diskutiert derzeit die Pläne

Die Modernisierungspläne werden derzeit noch in der Heiligenhauser Politik diskutiert. „Der Immobilienausschuss hat diese Maßnahme einhellig begrüßt. Einstimmig wurde von allen Beteiligten den Planungskosten für 2018 zugestimmt“, sagt Gabriele Jäger. Auch der Haupt- und Finanzausschuss hat bereits einstimmig ein positives Signal gesendet. „Toll, dass wir die Polizei halten. Wir wollten nicht, dass sie weggeht“, sagte beispielsweise der CDU-Fraktionschef Ralf Herre.

>>> RAT ENTSCHEIDET ÜBER SANIERUNG

  • Abschließend entscheidet der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 16. Mai (17 Uhr, großer Ratssaal, öffentlich) über die Sanierung der Polizeiwache.
  • Finanziert werden müsste der Umbau aus städtischen Investitionsmitteln. Fördertöpfe gäbe es dafür nicht, so Bürgermeister Michael Beck zur WAZ.