Heiligenhaus. . Am Samstag ist wieder der Karnevalszug durch Heiligenhaus gezogen. 14.000 Menschen kamen, das Wetter spielte mit – was sonst noch passiert ist.
Heljens Helau schallte es am Samstag wieder durch die Heiligenhauser Innenstadt: 14.000 Menschen sind nach Schätzungen von Polizei und Ordnungsamt zum Nelkensamstags-Umzug gekommen. Nicht nur das Wetter spielte mit, die Stimmung war wieder überzeugend gut. Wer nicht kam, hat was verpasst.
Es ist Samstagmittag, aus vielen Stadtteilen ziehen die Menschen, teils mit Bollerwagen, bunt kostümiert als Pirat, Cowboy, Teufel und Co Richtung Hauptstraße. Weit vor 14.11 Uhr, als der Zug pünktlich an der Bayernstraße loszog, waren laut Polizei schon bis zu 10.000 Besucher gekommen.
Viele gingen mit vollen Taschen voller Kamelle
„Es füllt sich immer mehr, selbst in den Bereichen, die in den letzten Jahren etwas dünner besucht waren, ist richtig was los“, berichtete Heinrich Röhr, Heiligenhauser Polizeichef. Als die Kolonne sich dann in Bewegung setzte, waren es um die 14.000 Menschen, freute sich die Fachbereichsleiterin für Sicherheit und Ordnung, Kerstin Ringel.
Doch für Sicherheit und Ordnung musste gar nicht groß gesorgt werden. Friedlich wie immer, ohne jegliche Zwischenfälle, wie Ringel berichtete, feierten die Jecken gemeinsam den tollen Zug – und die 31 Gruppen, die an ihnen entlang zogen und reichlich mit Kamelle warfen. Nicht nur die Kleinen, auch viele Ältere hatten den Schalk im Nacken wenn es darum ging, die besten Leckereien zu fangen: Chips, Popcorn, Bonbons, Blumen, wer da nichts abbekam, hat definitiv etwas falsch gemacht. „Ich hab sogar zwei Tüten voll“, freut sich die sechsjährige Flora, und die vierjährige Penny kann noch gar nicht glauben, was sie da alles gefangen hat.
Friedliche Veranstaltung und glückliche Teilnehmer
Mehr als glücklich wirken auch die aktiven Zugteilnehmer. Bei manchen Wagen vermutete man gar eine Hüpfburg unten drunter, so sehr wackelten die Hänger. Viel Mühe haben sich die einzelnen Gruppen gegeben – sei es bei den Kostümen, dem Motto oder der Gestaltung der Wagen. Zwei Musikkorps sorgten für traditionelle Klänge, während von den Wagen laute und bekannte Karnevalshits für Stimmung sorgten.
Besonders ins Auge stach unter anderem der Wagen des Heljensbad-Teams „Fluch der Karibik“, der Politik, unter dem das Bad derzeit leide. Dass das nicht Schiffbruch erleidet, das erhoffte sich die DLRG. Als wandelnde Parkscheiben war die CDU unterwegs – eine Anspielung auf die Parkplatzproblematik in der Innenstadt? Gerade in den Westen der Stadt gezogen (ans Sportfeld / Wassermangel) war der größte Fußtrupp, die Suitbertus-Grundschule, als Cowboys und Indianer verkleidet.
Rundum zufriedene Menschen
Was die Heljens-Jecken wieder auf die Beine gestellt haben, ist erneut beachtenswert, findet auch Kerstin Ringel. Den Heljens-Jecken, den Sicherheitskräften und den Mitarbeitern der Technischen Betriebe, die schnell wieder alles sauber machten, dankten viele Menschen über das Soziale Netzwerk Facebook. Motivierte Zugteilnehmer, begeisterte Zuschauer – und das alles friedlich.
Als letzter Wagen hatte der engagierte Verein ein Drei- oder auch Viergestirn mit auf ihrem Schiff: Sowohl Bürgermeister Michael Beck, sein Stellvertreter Heinz-Peter Schreven, der Erste Beigeordnete Björn Kerkmann sowie Staatssekretär Jan Heinisch zeigten sich an Bord beziehungsweise am Ruder, warfen Kamelle und hatten sichtlich Spaß.
Viele Zuschauer liefen am Ende wieder hinter dem Zug bis zum Kirchplatz her, als ob man gar nicht aufhören wollte mit dem Feiern. Doch das hat auch eben einmal ein Ende, um 16 Uhr waren die Technischen Betriebe bereits mit der Säuberung der Hauptstraße beschäftigt, während viele Jecken auch bei dann einsetzendem Regen auf dem Rathausplatz weiterfeierten. Sonntag wurden die letzten Beschilderungen weggepackt. Nur das digitale Schild an der Hauptstraße zur Einbiegung auf die Westfalenstraße gibt nicht auf und zeigt weiter: Helau!
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