heiligenhaus. . Jecken feiern beim Karnevalszug am Samstagnachmittag eine bunte Party. Von Stammtischrunden bis hin zu Kita-Kindern waren viele Gruppen dabei.
- Schon am Samstagmittag suchten sich zahlreiche Heljenser Jecken einen Platz in der Innenstadt
- Stammtischbesucher loben die Stimmung beim Karnevalszug, auch Kinder sind begeistert dabei
- Mit 15 000 Besuchern kamen deutlich mehr als vergangenes Jahr, Feuerwehr muss kaum eingreifen
Eine bunte Party, lautstark und gut gelaunt feiernde Narren, viel fliegende Kamelle und ideenreiche Fußgruppen und Wagenbesatzungen - kurz: Heljens war wieder jeck.
Elche und Hühner, Piraten und Rotkäppchen, Minions und Hippies hatten am Samstagmittag nur ein Ziel: Den Zug. Und während sich die Innenstadt immer mehr mit buntkostümierten Feierwilligen füllte und sich – fast schon politisch – Lady Liberty einträchtig mit einem Mexikaner ein gutes Plätzchen am Straßenrand suchte, sammelten sich die aktiven Zugteilnehmer in der Oberstadt.
Vom Disco-Look zum Bauarbeitertrupp
Letztes Jahr noch im Disco-Look, hatte sich der Donnerstags-Stammtisch vom Thums diesmal als Bauarbeitertrupp verkleidet – ganz gemäß dem Motto „Heljens wie es baut und staut“. „Die aktuellen Baustellenfotos für den Wagen haben wir selbst gemacht, das Gerüst ist vom letzten Jahr“, erzählt Doris Nitsch. „Die Stimmung ist perfekt, das Mitmachen hat schon 2016 sooo viel Spaß gemacht!“
Zum ersten Mal dabei sind die Isenbügeler Kita-Kinder, Kita-Leiterin Gabriele Bürger und „die wilden Schneemänner“ schunkeln sich schon mal warm. „Ich habe ein Karnevalsherz“, gibt Bürger begeistert zu, sie und ihre 90 Mitschneemänner und -frauen haben sich seit einem halben Jahr auf den Einsatz vorbereitet. Nicht nur die Großen, auch die Kleinen: Maja geht zum ersten Mal mit und weiß genau, was sie tun soll: „Süßigkeiten werfen und Helau rufen. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon!“ Und Felix ergänzt: „Gummibärchen sind da drin und Kaubonbons.“
Pünktlicher Start um 14.11 Uhr
Dann geht es pünktlich um 14.11 Uhr los, ganz vorn schunkeln die Schreven-Clowns, gefolgt von Eltern und Kindern der Kita St. Josef, die trotz des Mottos „Die Schlafmützen“ ausgesprochen munter wirken – „Unsere zwei Schlafmützen hab’ ich heute morgen noch aus einem alten T-Shirt gebastelt“, verrät Katja Krauss.
Die Fliegenpilze und Sonnenblumen am Straßenrand rufen „Helau“, „Cowboy und Indianer“ und „Moskau“ klingen aus den Lautsprechern, mit Flummis erreichen die Jecken auch die Heljenser, die vom heimischen Wohnzimmerfenster aus zusehen und bei den älteren Damen und Herren regnet es Taschentücher. Apropos Regen: Kein Tropfen stört den Zug, auch die Sonne lässt sich mal blicken und bei den Zuschauern machen zur Stärkung mitgebrachte Frikadellen und Muffins die Runde.
Zufriedenheit am Getränkestand
„Das ist schon krass“, staunen ein rosa Kaninchen und ein Zebra mit Blick auf die bunte Menge. Und auch Thomas Dalbeck in seinem Getränkestand auf dem Rathausplatz ist zufrieden: „Hier sind ganz viele Leute, die gut drauf sind“, freut er sich und blickt gut gelaunt der „After-Zug-Party“ entgegen: „Wenn es trocken bleibt, soll das wohl was werden.“
Währenddessen musiziert sich das Tambour-Corps Grün-Weiß Essen-Kupferdreh durch die Menge, gefolgt von den Fußballern des SV Hösel. Und ganz am Ende des Zuges werfen und feiern dann die Heljens-Jecken auf einem Wagen, der irgendwie doch mehr ein Schiff ist, ein Piratenschiff mit Skelett und großem Steuerrad. Den Ausblick auf den Zug, die Heiligenhauser Jecken und viele zufriedene Gesichter – den haben sie sich verdient.
>>> FEUERWEHR MUSS NUR BRENNENDEN MÜLLEIMER LÖSCHEN
Am Samstagnachmittag schätzte die Polizei die Besucherzahl auf ca. 15 000 – damit haben in diesem Jahr noch mehr Jecken den Weg in die Heiligenhauser Innenstadt gefunden als 2016. Damals waren 10 000 Jecken dabei gewesen.
Während die Jecken feierten, sicherten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr den Karnevalszug ab. Doch viel zu erzählen hat Nils Vollmar nicht. „Zum Glück war überhaupt nichts los, was unseren Einsatz erfordert hätte“, berichtet der Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr, während der Zug die letzten Meter zurücklegt. „Im Moment sind noch zwei Löschfahrzeuge in Bewegung, eins auf dem Südring und eins auf der Westfalenstraße. Die bewegen sich mit dem, beziehungsweise gegenläufig zum Zug, um im Notfall schnell zur Stelle sein zu können.“
Sowohl im Vorfeld als auch während des Zugs sei aber alles friedlich geblieben. „Ein paar von uns laufen ja auch als Fußgruppe mit, um Werbung für die Rettungsgasse zu machen“ erzählt Vollmer. Und freut sich schon auf das Einsatzende – denn dann wird in der Wache weitergefeiert.
Später berichtet Ordnungsamtsleiterin Kerstin Plambeck noch von einem brennenden Mülleimer an der Hauptstraße – der habe aber schnell mit Wasser gelöscht werden können.