Heiligenhaus. . Viele geladene Gäste kamen zum traditionellen Neujahrsempfang der Stadt in die Kant-Aula. Warum die EU auch für Heiligenhaus so wichtig ist.

Ja, nicht alles sei 2018 perfekt gelaufen – doch 2019, das werde „das Jahr der Kräne“ werden. Das verspricht Bürgermeister Michael Beck in seiner Rede beim Neujahrsempfang der Stadt am Freitagabend in der Kant-Aula, denn viele Projekte würden nun an den Start gehen. Doch nicht nur die lokalen Themen sind auf der Agenda des Bürgermeisters – besonders am Herzen liegt ihm die Zukunft der EU. Denn deren Werte seien auch im Kleinen wichtig.

Wichtig, das ist der Stadt Heiligenhaus auch immer die gute Freundschaft zu den Partnerstädten in Frankreich, Meaux und in England, Basildon und Mansfield, sowie mit dem sächsischen Zwönitz gewesen. Als Zeichen dafür stand ein Wegweiser zu den Partnerstädten, der gerade von Förster Hannes aufgefrischt wurde und sonst vor dem Bürgerbüro steht, auf der Bühne; im Hintergrund hingen imposant die Flaggen Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und der EU.

Neujahrsempfang ist auch Ort für das Netzwerken

Bürgermeister Michael Beck mit seinem Amtskollegen Laurent Guillaume aus der französischen Partnerstadt Meaux.
Bürgermeister Michael Beck mit seinem Amtskollegen Laurent Guillaume aus der französischen Partnerstadt Meaux. © Alexandra Roth

Als Vertreter der Partnerstädte konnte Beck den stellvertretenden Bürgermeister aus Meaux, Laurent Guillaume, auf der Veranstaltung begrüßen. Er, so wie viele weitere geladene Gäste aus der Politik, Wirtschaft, von Vereinen und Einrichtungen, nutzten die Gelegenheit zum Netzwerken und geselligen Reden – zwar war der Andrang nicht so groß wie in den Vorjahren, aber im nächsten Jahr, so Bürgermeister Beck, wolle man den Termin des Neujahrsempfangs mit denen des Handballbundes abgleichen. Doch während das Nationalteam zeitgleich leider das WM-Halbfinale verlor, gewann Beck die Zuhörer für sich; mit einem Plädoyer für Europa, den Problemen von Kommunen, Rückblicken auf das vergangene Jahr sowie einen Ausblick auf anstehende Projekte.

„Europa ist nicht in der allerbesten Verfassung“, so Beck. Nicht nur die Lautstärke von Populisten seien bedenklich, sondern auch der „historisch einmalige Austritt eines EU-Mitgliedlandes. In England, dem „Mutterland der Demokratie“, gehe gerade vieles drunter und drüber. Deswegen, so Beck, wolle er die europäischen Gemeinsamkeiten „heute noch einmal in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.“ Nicht nur die Stadt, sondern auch die vielen Vereine, die die städtepartnerschaftlichen Kontakte pflegten, wollen diese weiter intensiv am Leben erhalten.

Auch viele Alt-Bürgermeister, wie hier Staatssekretär Jan Heinisch, waren unter den Besuchern.
Auch viele Alt-Bürgermeister, wie hier Staatssekretär Jan Heinisch, waren unter den Besuchern. © Alexandra Roth

Beck kritisiert Bund und Land und deren mangelnde Unterstützung

Die Beziehung zwischen Bund und Ländern zu den Städten und Gemeinden, die bezeichnete Beck als renovierungsbedürftig: „Gerade in den letzten Wochen wiesen die Vertreter unserer kommunalen Spitzenverbände erneut auf die Bedürfnisse der Kommunen hin und sangen wieder einmal das Klagelied von der kommunalen Unterfinanzierung und Finanzierungsnot!“ Es sei ein unwürdiges Spiel, denn die, die betteln gehen müssten, seien die, die vor Ort „immer alles zu richten haben.“

Gut besucht, aber doch weniger Andrang als in den Vorjahren beim Neujahrsempfang.
Gut besucht, aber doch weniger Andrang als in den Vorjahren beim Neujahrsempfang. © Alexandra Roth

Ob bei der Erschließung des Innovationsparks, des Stadtteilzentrums Oberilp, bei der Entwicklung mehrerer Wohnprojekte im gesamten Stadtgebiet (unter anderem ehemals Kini oder neben der Polizeiwache), bei der Neugestaltung des Alten Pastorats (hier bedankte sich Beck erneut bei Alice Thormählen, die das Projekt finanziert) oder auch bei der Entwicklung des ehemaligen Dörrenhaus-Areals: überall werde es 2019, auch nach einigen Problemen, endlich weitergehen. Mehrere Hallelujas schickte Beck in den Himmel, auch für die Themen Heljensbad und Start des Hochbaus am Nahversorgungszentrum. Ob alle erhört werden, wird sich dann spätestens beim Neujahrsempfang im nächsten Jahr zeigen.

>>> VIELE FEIERN IN HEILIGENHAUS IN 2019

  • In Heiligenhaus stehen 2019 auch Feierlichkeiten an: Die Musikschule wird 50 Jahre, der TuS Hetterscheidt 125, der TVH 150 Jahre.
  • Ein großes Jahr wird es auch für die Freiwillige Feuerwehr, die ihr 150-jähriges Bestehen feiern wird.
  • HIER geht es zur Fotostrecke zum Neujahrsempfang.