. Ende 2018 unterzeichnete ein neuer Investor einen Vorvertrag, um die Brache zu kaufen. Nun ist dort Wohnbebauung geplant – auch mehr ist möglich.

Nicht nur für viele Anwohner ist das Dörrenhaus-Gelände in Hetterscheidt buchstäblich eine Baustelle, die in der Stadt so rasch wie möglich geschlossen werden sollte. Denn das Areal liegt schon seit Jahren brach, auch nach dem Abriss der Dörrenhaus-Fabrik tat sich dort schon länger nichts mehr.

Doch für das Grundstück gibt es einen neuen Interessenten, der auf dem Gelände Wohnhäuser errichten will und dafür Ende 2018 auch bereits einen Vorvertrag abgeschlossen hat. Noch allerdings seien ein paar Details zu klären, sagte er im Gespräch mit der WAZ. Daher wolle er seinen Namen bedeckt halten, bis alles fix sei.

Fragen gibt es wohl noch bei der Zufahrtsstraße

Welche Punkte noch zu klären sind, wollte der Investor allerdings nicht genau ausführen. Dabei dürfte es aber wohl auch um die Frage der Zufahrtsstraße gehen, von der aus das neue Wohnquartier zu erreichen sein wird – etwa von der Velberter Straße oder von der Schürhofer Straße aus.

Immer wieder waren Bauzäune an dem Dörrenhaus-Gelände umgekippt.
Immer wieder waren Bauzäune an dem Dörrenhaus-Gelände umgekippt. © Uwe Möller

Zumindest in punkto Abbruch und Entsorgung ist aber alles geregelt: Wie der Kreis Mettmann im November bestätigte, sind dafür alle Nachweise erbracht worden. Sprecherin Daniela Hitzemann berichtete nun, dass prinzipiell auch alles hinsichtlich der künftigen Bebauung möglich sei. „Die Überplanung des Geländes müsste aber mit der Bodenschutzbehörde des Kreises abgestimmt werden“, so die Sprecherin weiter. Dies hänge mit der Restbelastung des Bodens zusammen. Bei einer Oberflächenversiegelung müsste allerdings alles unproblematisch sein.

Bauleitplanung soll schon im ersten Quartal losgehen

Geht es nach dem neuen Investor, soll zügig gebaut werden, sobald alles geklärt ist. Die Stadt zeigt sich auch zuversichtlich, dass das Projekt schnell umgesetzt werden könnte, wie der Technische Dezernent Siegfried Peterburs ausführte: „Wir hoffen, dass wir noch im ersten Quartal dieses Jahres in die Bauleitplanung einsteigen können“, sagte er. Dabei sei die Verkehrsanbindung des Areals noch zu ermitteln. Auf dem Gelände solle bei einem etwaigen Geschosswohnungsbau auch ein Teil mit öffentlich gefördertem Wohnraum festgesetzt werden, erklärte Peterburs im November. Auch stilles Gewerbe sei weiterhin ein Thema.

Das alles hatte auch der (bisherige) Grundstückseigentümer Günther Simon vor, der das 14.500 Quadratmeter große Grundstück 2015 erworben hatte. Doch es gab beim Abriss der Gebäude und bei der Entsorgung der Baustoffe Probleme, die in Streitigkeiten mit der Stadt Heiligenhaus mündeten. Zwischendurch wurde die Baustelle sogar stillgelegt – dies alles führte dazu, dass Simon nach eigener Aussage keine Projekte mehr in Heiligenhaus umsetzen will.

Der Technische Dezernent Siegfried Peterburs hofft, noch im ersten Quartal dieses Jahres in die Bauleitplanung einsteigen zu können.
Der Technische Dezernent Siegfried Peterburs hofft, noch im ersten Quartal dieses Jahres in die Bauleitplanung einsteigen zu können. © Heinz-Werner Rieck

Erstes Verkaufsgespräch scheiterte Anfang 2018

Einen ersten potenziellen Käufer hatte Simon da schon vor einem Jahr gefunden: Anfang 2018 interessierte sich die Deutsche Reihenhaus AG für das Areal und wollte dort mehrere Mehrfamilienhäuser und rund 20 Reihenhäuser errichten. Zu einer Einigung sei es allerdings wegen Unstimmigkeiten beim Vertragswerk nicht gekommen, schilderte Günther Simon.

Auch Anwohner wie Christa Bindrim hoffen, dass es nun mit den Bauarbeiten am Dörrenhaus-Gelände endlich losgeht – zumal das Grundstück wieder verwahrlose, zwischenzeitlich sei auch der Baustellenzaun umgekippt: „Das Areal sieht wieder unschön aus, es sammelt sich wieder Laub dort an. Ich bin schon ziemlich entsetzt“, so Christa Bindrim.

>>>DÖRRENHAUS STELLTE SCHLÖSSER HER

  • Wilhelm Dörrenhaus begann 1851 in Hetterscheidt mit der Produktion von Schlössern. Die Firma Wilhelm Dörrenhaus GmbH wurde 2004 vom schwedischen Konzern Assa Abloy gekauft.


  • Nach dem Verkauf des Unternehmens wurde die Fertigung ziemlich bald nach Rumänien verlagert, die Fabrik und die Gebäude an der Velberter Straße verfielen in den folgenden Jahren immer mehr, bis Günther Simon das Gelände im Jahr 2015 kaufte.