Heiligenhaus. . Heiligenhaus hat viele ehrenamtliche Kameraden. Marco Bayer ist noch nicht lange dabei – doch konnte schon mithelfen, Leben zu retten.

Wenn der Piepser geht, dann heißt es für viele Heiligenhauser Feuerwehrleute zu jeder Tag- und Nachtzeit: Auf in den Einsatz. Dass die Heiligenhauser Feuerwehr größtenteils aus Freiwilligen besteht, ist immer noch vielen nicht klar. Marco Bayer ist einer derjenigen, die sofort loseilen, wenn etwas passiert. Rein ehrenamtlich, aber auch während seiner eigentlichen Arbeitszeit. Doch sein Ehrenamt, so sagt Bayer, sei ein „unglaublich wichtiges Hobby“, denn in seiner Freizeit rettet er Menschen.

Feuerwehren, davon kennt Marco Bayer schon einige: „Im Grunde gleichen sich alle, die Abläufe sind aber überall ein bisschen anders, die Fahrzeuge etwas anders bestückt.“ Vor einem Jahr ist er erst nach Heiligenhaus gezogen, doch schnell habe er in der neuen Heimat Fuß gefasst. Vor allem seit seinem Eintritt in die Einsatzabteilung der hiesigen Wehr im Februar, „denn nirgendwo knüpft man so schnell Kontakt wie zu den Kameraden, das erleichtert das Einleben in eine neue Stadt total“, so Bayer. „Und man lernt die Stadt durch die Einsätze natürlich viel schneller kennen.“ 2001 begann er bei der Feuerwehr, zuletzt war der 29-Jährige in Essen-Stoppenberg im Einsatz. Hier besuchte er bereits viele Lehrgänge und machte den LKW-Führerschein.

Unterbrandmeister konnte schnell Fuß fassen

Da Marco Bayer nicht weit weg von der Wache arbeitet, kann er im Notfall schnell vor Ort sein.
Da Marco Bayer nicht weit weg von der Wache arbeitet, kann er im Notfall schnell vor Ort sein. © Carsten Klein

Der gelernte Automobilkaufmann arbeitet im Bereich der IT – und das nur wenige Meter von der Feuerwehrwache an der Friedhofsallee entfernt an der Ratinger Straße bei CDK. „Das ist für uns natürlich großartig, weil er notfalls auch schnell tagsüber zur Verfügung steht“, freut sich auch Nils Vollmar von der Wehrleitung.

Und seinen ersten Einsatz in Heiligenhaus, den wird Bayer auch nicht so schnell vergessen. „Weil ich neu im Team war und auch erstmal beobachten wollte, habe ich beim Einsatz gezielt nicht den Platz im Angriffstrupp gewählt, sondern die Drehleiter. Deren Einsatz ist ja auch nur in den seltensten Fällen wirklich vonnöten.“ Doch siehe da, genau in diesem Einsatz im März war sie es dann doch: „Es brannte in einer Wohnung und ich holte vier Menschen über die Drehleiter vom Balkon“, erinnert er sich zurück. Ein sanfter Einstieg hätte sicher anders ausgesehen. „Aber es war kein Problem, es hat alles wunderbar geklappt.“

Gemeinschaft ist für Bayer auch wichtig

Neben der Feuerwehr hat Bayer kaum weitere Hobbys, „für die Ausdauer gehe ich gerne laufen“, so der Unterbrandmeister. Doch das Hobby Feuerwehr nehme eben auch viel Zeit in Anspruch, ob bei Lehrgängen, bei den Übungen oder eben den unplanbaren Einsätzen. Aber die Zeit investiere man gerne, „die Ausbildung ist schon anstrengend, aber man lernt so viele unterschiedliche Menschen kennen, die man so sonst wahrscheinlich nie kennenerlernen würde. Und es ist oft auch einfach nur witzig, wenn die Älteren von früher berichten.“

Das Auto der Drehleiter kann Marco Bayer nicht nur selber fahren, sondern hat bereits mit der Drehleiter vier Menschen gerettet.
Das Auto der Drehleiter kann Marco Bayer nicht nur selber fahren, sondern hat bereits mit der Drehleiter vier Menschen gerettet. © Carsten Klein

Was er ansonsten so toll an seinem Hobby findet?„Bei der Feuerwehr bilden sich viele Freundschaften. So unterschiedlich jeder ist, wir haben alle die gleichen Interessen.“ Das Gemeinschaftliche sei für ihn wichtig, aber, so betont Bayer: „Es ist auch ein unglaublich wichtiges Hobby. Wir haben zusammen auch Spaß, aber in den Einsätzen sind wir gefordert.“ Das sei nicht vergleichbar mit anderen Hobbys. „Beim Fußball zum Beispiel geht es dann um gewinnen oder verlieren. Bei der Feuerwehr sind Menschen auf uns angewiesen. Das ist etwas ganz anderes.“

>>> SELBER MITMACHEN BEI DER FEUERWEHR

  • Jeden zweiten Freitag findet der Übungsdienst an der Wache an der Friedhofsallee statt. Los geht es ab 19 Uhr, das nächste Mal jedoch erst im nächsten Jahr am 11. Januar 2019.
  • Alle bisherigen Folgen unserer Serie kann man nachlesen auf . Weitere Infos gibt es auf fw-heiligenhaus. de, die Feuerwehr hat auch eine eigene Seite bei Facebook.