Heiligenhaus. . Einen halben Meter unter Wasser stand der Heiligenhauser Hof nach den heftigen Niederschlägen am Dienstagabend. Langer Einsatz für die Feuerwehr.
Der Starkregen am Dienstagabend hatte fatale Folgen für das Gut Wusten im südöstlichen Außenbezirk von Heiligenhaus: Eine Schlammlawine rollte durch das Angertal und über den Hof. Mehrere Gebäude waren mit Schlamm und Wasser gefüllt, eine Hofterrasse stand über einen halben Meter unter Wasser. Hinzu kam, dass der komplette Innenhof und die Straße mit Schlamm bedeckt waren. Der Einsatz der Feuerwehr dauerte über vier Stunden.
Gegen 18.15 Uhr wurde die Wehr zum Hof Wusten gerufen. Dort kämpfte man mit den Folgen eines Erdrutsches beziehungsweise einer Schlammlawine. Ein Gebäude stand auf einer Fläche von rund 150 Quadratmetern circa 20 Zentimeter unter Wasser. Die 25 Quadratmeter große, tieferliegende Terrasse stand sogar fast einen Meter tief unter Wasser. In einem weiteren Gebäude bedeckte ebenfalls durchgängig Schlamm den Boden, berichtet die Feuerwehr Heiligenhaus.
Nachbarn und Anwohner halfen bei der Arbeit
Der Hof war auf einer Gesamtfläche von rund 900 Quadratmetern mit zentimeterdickem Schlamm bedeckt. Über mehrere Stunden liefen zwei Pumpen, die Wasser und Schlamm aus einem Haus und von der Terrasse in den Angerbach leiteten. Dazu waren die elf Einsatzkräfte fast durchgängig mit Schaufeln damit beschäftigt, Wege durch den Schlamm zu graben. Dabei halfen zahlreiche Bewohner des Hofes und Nachbarn mit Gerät und Schaufeln.
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Dieses besondere Engagement hebt die Feuerwehr auch hervor: „So tragisch der Einsatz hier auch war, die Zusammenarbeit und das Miteinander mit den Bewohnern des Hofes war hervorragend. Wir haben uns gegenseitig geholfen, am Ende spendierte man uns Getränke und Pizza. Ganz große Klasse, das erleben wir nicht oft“, freut sich der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Nils Vollmar. „Es ist ein gutes Gefühl, mit dem wir nach Hause fahren – Wertschätzung und Dank sind unbezahlbar.“ Das sei lange nicht überall der Fall, berichtet Vollmar weiter. Seiner Erfahrung nach sei das Engagement, helfen zu wollen, in den ländlicheren Bereichen ausgeprägter, „das würde ich mir im Stadtkern noch mehr wünschen.“ Denn bei Einsätzen gebe es leider auch immer wieder Momente, die man nicht für möglich halte.
Gullideckel waren am Südring hochgekommen
Nach dem Einsatz war die Arbeit für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute noch nicht vorbei. Zahlreiche Geräte und die Fahrzeuge an der Feuer- und Rettungswache wurden gereinigt, verschmutzte Kleidung aussortiert und für die Reinigung gepackt. Die letzte Einsatzkraft verließ die Feuerwache gegen 23 Uhr.
Vor dem Einsatz im Wusten waren die Einsatzkräfte bereits zum Südring ausgerückt – Gullideckel sollten durch die großen Wassermengen hochgedrückt worden sein. Nach ausführlicher Kontrolle stellten die Einsatzkräfte fest, dass dies nicht mehr so war.