Heiligenhaus. . Durch den Transport von gefällten Bäumen ist ein Weg von der Talburg zur Unterilp zu einer Schlammwüste geworden. Förster verspricht Abhilfe.
Dieter Waschkowski geht mit seinen zwei Rauhaardackeln gerne in der Natur spazieren. Seit einigen Wochen ist dem Unterilper aber ein stückweit die Lust daran vergangen. Er ärgert sich über die Zustände auf dem in Teilen zerstörten Wanderweg, der von der Talburg zur Unterilp hinaufführt. Dieser gleiche seit Ende November wegen der vielen Pfützen mitunter der „Sechs-Seen-Platte“, wie Waschkowski es ironisch formuliert.
Beschädigt wurde der Waldweg durch den Transport von Bäumen, die in der Talburg gefällt werden mussten. „Eschen, die durch einen aggressiven Pilz befallen sind und die Verkehrssicherheit an der Ruhrstraße gefährdet haben“, erklärt Förster Hannes Johannsen. Mehrere Hundert dieser Bäume haben man in diesem Jahr gefällt und mit einem sogenannten Forwarder (eine große Zugmaschine mit Kranarm) abtransportiert.
Dicke Reifen haben sich tief in den Boden gegraben
Die dicken Reifen haben sich beim Bäumerücken tief in den Waldboden gegraben und ihn umgewälzt. Entsprechend kaputt sieht der Weg nun aus. Trockenen Fußes kommen Spaziergänger zum Teil nicht mehr weiter. „Ich gehe den Weg trotzdem noch jeden Tag“, sagt Dieter Waschkowski. Er nehme dann aber an der Stelle einen Umweg über die benachbarte Wiese.
Für die Maßnahme der Forstbetriebe hat er durchaus Verständnis „Dass kranke Bäume gefällt werden müssen, ist ja absolut richtig.“ Er würde aber gerne wissen, warum die Eschen, die an der Talburg gefällt wurden, den ganzen Weg hoch zur Unterilp transportiert wurden, wo ein Rest von ihnen noch immer im Wald zwischengelagert wird. Waschkowski: „An der Ruhrstraße gibt es doch einen großen Parkplatz, der viel näher ist.“
Weg über die Ruhrstraße war nicht möglich
An der Talburg sei man schlicht nicht durchgekommen, entgegnet Johannsen. An der Ruhrstraße hätten jüngst die Stadtwerke einen neuen Brunnen in Betrieb genommen, dabei sei auch der Weg erneuert worden. „Den wollten wir dann nicht direkt zerstören.“
Dieter Waschkowski hätte sich jedenfalls gewünscht, dass der Wanderweg zeitnah nach den Baumrücke-Arbeiten wieder hergestellt wird. Das soll voraussichtlich im Januar gemacht werden, sagt Hannes Johannsen. „In den letzten Wochen mussten wir unter anderem den Weihnachtswald auf dem Weihnachtsmarkt vorbereiten.“ Das Personal sei nun mal begrenzt. Im neuen Jahr wolle man beim Wanderweg den überschüssige Erdboden abschieben und den Weg mit einem Kalk-Schotter-Gemisch wieder möglichst naturnah herstellen. „Mittel für solche Maßnahmen stehen auch im städtischen Haushalt“, sagt Johannsen.
Eine Nachricht, die auch Dieter Waschkowski freut. Damit steht seiner nächsten Gassirunde bald nichts mehr im Weg.
>>> NEUE BÄUME SOLLEN GEPFLANZT WERDEN
- Die Bereiche in der Talburg, in denen Eschen gefällt werden mussten, sollen beizeiten wieder aufgeforstet werden, sagt Hannes Johannsen.
- Angedacht sei ein widerstandsfähiger Mischwald, so solle beispielsweise Ahorn, aber auch Schwarznuss gepflanzt werden, womöglich auch Birken, Erlen und Buchen.