Heiligenhaus. . Bei einem Großeinsatz in Heiligenhaus beschlagnahmt die Polizei Automaten und ein Wettannahme-Terminal. Ordnungsamt und Zoll wurden auch fündig.

Bei einer großen Razzia im Heiligenhauser Glückspielmilieu sind jetzt viele Verstöße und auch Straftaten festgestellt worden. Das Ordnungsamt hat am Dienstag zusammen mit der Polizei und dem Zoll flächendeckend 17 Läden kontrolliert, in denen Glücksspielautomaten aufgestellt sind. Laut Ordnungsamtsleiterin Kerstin Ringel sind dabei in circa 80 Prozent der Fälle Ordnungswidrigkeiten aufgefallen.

„Unser Fokus lag diesmal nicht auf Spielhallen, sondern auf allen anderen“, sagt Ringel. Demnach wurden unter anderem Gaststätten und Stehcafés überprüft, aber auch Shisha-Bars. Anlass für die behördenübergreifende Razzia war eine Gesetzesänderung zum 11. November. Diese mache es notwendig, so die Ordnungsamtsleiterin, dass Spielgeräte mit einer alten Software ausgetauscht oder vom Hersteller umgerüstet werden. Die Polizei beschlagnahmte insgesamt zwei Automaten mit unerlaubter Software sowie ein illegales Wettannahme-Terminal. Dieses befand sich im Hinterzimmer einer Gaststätte, deren Glücksspielautomaten vorne jedoch den Vorschriften entsprachen. „Einige Geräte haben wir versiegelt“, sagt Kerstin Ringel, diese müssten nun umgerüstet werden.

Zoll war an Schwarzarbeit interessiert

Das Ordnungsamt überprüfte außerdem, ob in den Läden die Jugendschutzfunktion der Spielgeräte aktiviert ist. So darf ein Inhaber oder Wirt die Automaten eigentlich erst freischalten, nachdem er sich vergewissert hat, dass der Spieler erwachsen (also 18 Jahre alt) ist.

Kontrolliert wurden aber nicht nur die Automaten, auch Rettungswege, Brandschutz, Nichtraucherschutz und Konzessionen. Der Zoll war dagegen an Schwarzarbeit interessiert und entdeckte in einer Bar einen mutmaßlichen Verstoß. Auch beschlagnahmte er unversteuerten Tabak in einer Shisha-Bar.

Situation hat sich bereits gebessert

„Das war eine erfolgreiche Razzia“, bilanziert Kerstin Ringel den etwa sechsstündigen Einsatz mit gut 30 Beteiligten. „Die Zusammenarbeit mit den Behörden war wirklich hervorragend.“ Im Vergleich zur Razzia im Juni habe sich die Situation in Heljens gebessert. „Man merkt, dass die Geräteaufsteller dazugelernt haben. Alle Maßgaben wurden voll umgesetzt.“ Der Jugendschutz war damals kein Razzia-Schwerpunkt.