Heiligenhaus. . Beim Innovationspark hat der Verkauf begonnen. Rund 30 Hektar werden nach und nach erschlossen. Erste Gespräche mit Interessenten laufen bereits.

Die ersten Flächen des Heiligenhauser Gewerbegebiets werden ab sofort offiziell vermarktet. „Wir haben in den vergangenen Jahren rund 10 Hektar Gewerbeflächen in der Innenstadt verloren. Umso schöner, dass wir insgesamt rund 30 Hektar neue Flächen in ausgezeichneter Lage an den Start bringen werden“, sagte Bürgermeister Michael Beck gestern beim Vor-Ort-Termin auf dem (noch) grünen Acker an der Ratinger Straße.

Ein großes Hinweisschild macht auf den künftigen Innovationspark aufmerksam.
Ein großes Hinweisschild macht auf den künftigen Innovationspark aufmerksam. © Uwe Möller

Dort und entlang der Friedhofsallee sollen sich in den kommenden Jahren im Innovationspark Firmen aus zahlreichen Branchen ansiedeln, so dass die eingebrochenen Gewerbesteuern wieder sprudeln können. An der Friedhofsallee finden dafür bereits seit einigen Wochen die ersten Erschließungsarbeiten statt. Nun sollen die Flächen dort auch potenzielle Käufer finden. „Wir führen schon seit einiger Zeit Gespräche mit vielen Interessenten, jetzt rühren wir richtig die Werbetrommel“, sagt Wirtschaftsförderer Peter Parnow. Angepriesen werden erstmal nur Flächen an der Friedhofsallee und der Ratinger Straße nördlich der A 44. Der Bereich südlich und ein weiterer in Richtung Selbeck folgen später. Ablaufen soll die Vermarktung über das NRW-Gewerbeflächenportal und über eine Homepage (innovationspark-heiligenhaus.de).

Das Interesse von Firmen sei groß, so Parnow. Es gebe schon viele Anfragen zum künftigen Gewerbegebiet, viele davon aus einem Umkreis von rund 50 Kilometern. Davon sind einige offenbar auch schon sehr konkret. In der für die Vermarktung verantwortlichen Stadtentwicklungs- und Bodengesellschaft (SBEG) werde demnach noch in diesem Jahr ein erster Beschluss über einen Grundstücksverkauf im ersten Bauabschnitt an der Friedhofsallee angepeilt, wo bereits die Erschließung mittels einer Baustraße im Gange ist.

Autobahn als Standortfaktor

In den Innovationspark sollen vor allem Unternehmen aus zukunftsorientieren Branchen einziehen. Diversifizierung ist das Stichwort, damit nicht wie 2008 erneut die Gewerbesteuern wegbrechen, als durch die Finanzkrise die Schloss und Beschläge-Branche (und damit auch die Stadt Heiligenhaus) in finanzielle Schieflage geriet.

An der Friedhofsallee wird derzeit das Gewerbegebiet erschlossen.
An der Friedhofsallee wird derzeit das Gewerbegebiet erschlossen. © Schmidt

Mit einer ersten Firmeneinweihung im neuen Gewerbegebiet rechnet Parnow im Übrigen nicht vor Mitte 2020. „Alle Baufirmen haben derzeit viel zu tun.“ Das Jahr 2020 läge damit allerdings immer noch deutlich vor dem derzeit angepeilten Lückenschluss der A 44 Ende 2022.

Die Autobahn und der damit verbundene Anschluss an die Rheinschiene sei für viele Unternehmen ein wichtiges Kriterium bei der Standortwahl, so Parnow weiter. „Die Firmen haben aber den nötigen Weitblick.“ Bis die ersten ihren Betrieb aufnehmen, gibt es auch beim Bau des Innovationsparks noch viel zu tun. Die Erschließung – und die Vermarktung – haben gerade erst begonnen.

>>> PREISEXPLOSION BEI DER ERSCHLIESSUNG

  • Neben der Vermarktung geht es auch planungsrechtlich voran, wie der Technische Dezernent Siegfried Peterburs im Wirtschaftsförderungsausschuss ausführte. Der Bebauungsplan 57 (an der Friedhofsallee) ist schon rechtskräftig. Derzeit wird die Baustraße dort gebaut. Bei der Erschließung gebe es eine durch allgemeine Kostensteigerungen aber „Preisexplosion“, die Kosten betragen rund 4,2 Millionen Euro.
  • Der Bebauungsplan 58 (entlang der Ratinger Straße) soll noch dieses Jahr aufgestellt werden. Dort gab es große Probleme bei der Erschließung, vor allem bei der Entwässerung.