Heiligenhaus. . Seit drei Jahren schlüpft in die Rolle des Karnevals-Oberhaupts. Bis er in ganzer Pracht erstrahlt, ist eine Menge Arbeit nötig.
Ein dreifaches Heljens Helau – das verkündet René Georg als Hoppeditz am Sonntag zum Sessionsstart auf dem Rathausplatz. Seit 2015 übernimmt er die Rolle des Obernarren – und mittlerweile ist er aus dem Heljenser Karneval gar nicht mehr wegzudenken. Doch bis Georg in seinem Outfit steckt und aus der Kiste schlüpft, ist jede Menge Arbeit nötig.
Sonntagmorgen, kurz nach neun Uhr an der Ruhrstraße. Auf dem ehemaligen Bernsau-Gehöft ist bereits einiges los. „Dass ich hier fertig gemacht werde und Freunde dazu kommen, das hat mittlerweile Tradition“, freut sich René Georg über die gute Stimmung, die bereits herrscht. Ein Sektchen zum Anstoßen, leckere Brötchen – man muss immerhin eine Grundlage für den Tag schaffen. Und der wird lang werden für den Hoppeditz. Denn fertig ist bislang nur die Rede, die Georg selber schreibt und in der zu aktuellen Themen kritisch Stellung bezogen wird sowie Politik und Verwaltung auch mal auf die Schippe genommen werden.
Nur die Rede ist schon fertig
Schon seit acht Uhr sitzt er in der Küche, hat schon das Unterteil seines Outfits an. Mit Kostümen kennt sich René Georg, Inhaber des Creativ Warenhandels, natürlich aus, doch für die Schminke braucht er Hilfe. „Die erste Zeit bin ich von einer Vertreterin für Karnevalsschminke gestylt worden“, berichtet Georg, doch nun kümmert sich seine Mutter Inge darum, dass ihr Sohn gut aussieht.
„Das hättest du auch nicht gedacht, als du mich geboren hast, dass du mich mal zum Hoppeditz schminkst“, lacht Georg. Jeck sei der gebürtige Erkrather schon immer gewesen – und schnell hatte er Spaß daran, die Obernarren-Rolle in Heiligenhaus zu übernehmen. Frauen-Unions-Chefin Uschi Klützke hatte dies quasi initiiert, das Hoppeditzerwachen war lange ihre Veranstaltung, ist nun in den Händen der Heljens-Jecken. Und die haben es geschafft, ihn nicht mehr nur in einer Kneipe zu begrüßen, sondern auf dem Rathausplatz.
Noch einige Male wird Georg der Hoppeditz sein
Mutter Inge Georg hat aber sichtlich Spaß an der Arbeit, „ich habe Kunst studiert, ein bisschen kreativ darf es schon sein“, berichtet sie lachend und mit einem Augenzwinkern. „Vor der Sitzung der Heljens-Jecken habe ich zum ersten Mal den Pinsel in die Hand genommen.“ Toll sieht es aus, findet nicht nur der Sohnemann, „und halten wird es auch den ganzen Tag.“
Die Schminke sitzt, es wird angestoßen – und anschließend ins Kostüm gehüpft. Doch das ist gar nicht so einfach, Daniel Drobeck hilft dem Hoppeditz in sein aufwendiges Outfit – die weiße Strumpfhose, die bauschige kurze Hose, das blaue Hemd, die rote Weste, der weiße Kragen. „Die Heiligenhauser Wappenfarben sollen dargestellt werden“, so Georg. Zum Schluss folgt der Harlekin-typische Hut mit zwei Enden. Ins Kostüm schlüpft Georg die Saison über noch einige Male – und hoffentlich auch in Zukunft.
>>> DAS IST DER HOPPEDITZ
- Der Düsseldorfer Obernarr heißt Hoppeditz, die Kölner feiern ihren Nubbel. In Heiligenhaus heißt es aber natürlich wie in Düsseldorf Helau.
- Wie der Hoppeditz erwacht, das hat sich die Frauen Union bereits vor einigen Jahren vor Ort noch beim Oberbürgermeister angeschaut. Da schlüpft der Hoppeditz aus dem Senftopf vor dem Rathaus, anschließend folgt das Rededuell mit dem OB.