Heiligenhaus. . Das WAZ-Mobil zu Besuch im Nonnenbruch. Anwohner stören sich an herumliegendem Müll. Im Außenbezirk Hofermühle wird gern gerast.

„Wir haben eine supergeniale Nachbarschaft!“ Susanne Abts wohnt in der Hofermühle. Gemeinsam mit den Anwohnern wird im Sommer am Rondell gefeiert, zu Sankt Martin gibt’s einen Mini-Umzug, man hilft sich oft gegenseitig, und „landschaftlich ist es hier nicht zu toppen“.

Doch sie ist zum WAZ-Mobil, das am Donnerstag vor dem Nonnenbrucher Stadtteilbüro steht, nicht nur mit positiven Eindrücken aus dem Außenbezirk gekommen.

Hunde- und Pferdekot sind Aufreger

Eine richtige To-Do-Liste haben ihr die Anwohner mitgegeben: Radfahrer sowie Hunde- und Pferdebesitzer sind in den Fokus geraten. Hindernisfahren sei angesagt, wenn Pferde ihre Äpfel auf der Fahrbahn hinterlassen. „Viele Hundebesitzer lassen ihre Hunde frei laufen, und die Haufen finden sich dann in den Vorgärten“, moniert Susanne Abts. Was des einen Freud’ ist, ist des anderen Leid: Hofermühle und Angertal sind ein Naherholungsgebiet für Spaziergänger und Radler. Als rücksichtslos werden jedoch insbesondere letztere wahrgenommen. Auch jene Autofahrer, die die Hofermühler Nebenstraßen als Abkürzung nach Homberg nutzen, fallen den Anliegern vor allem durch ihr Tempo auf. Wilde Müllkippen trüben überdies die schöne Idylle.

Ein Problem, das man auch ein wenig weiter stadteinwärts, im Nonnenbruch, kennt. Ute Schreiner, seit 1957 dort beheimatet, beklagt energisch das unachtsame Verhalten einiger Mitbürger. Angelika Binkowski-Nimmert, seit 30 Jahren Vorsitzende des BV Nonnenbruch, mahnt da Augenmaß an: „Man kann viele Dinge regeln, wenn man in Ruhe mit den Leuten redet.“ Mit guten Kontakten zur Stadtverwaltung kann sie oft den kurzen Dienstweg gehen und bietet am Stehtisch vor dem WAZ-Mobil auch Susanne Abts in Sachen Müll ihre Hilfe an.

Probleme an den Containerstandorten Leipziger Straße und Bergische Straße, die gebe es immer wieder. „Man muss als Bürger ein Auge darauf haben und auch den Mut haben, mal Leute anzusprechen, wenn da illegal Müll abgeladen wird“, findet Rainer Nimmert. Doch der Nonnenbruch ist nicht mehr derselbe wie vor 20 Jahren. Es habe sich etwas getan, findet Binkowski-Nimmert, „doch Außenstehende verbinden mit den Stadtteil nur das fürchterliche Hochhaus.“

Anneliese Korinth, ein Urgestein im Nonnenbruch, liebt die unmittelbare Nähe zur Natur. „Die Nachbarschaft ist gut, ich wohne gerne hier.“ Und darauf kommt es schließlich auch an.