Heiligenhaus. . Die Bürgergemeinschaft Heide bereichert den Stadtteil mit ihren Festen und Aktionen. Der Martinsumzug ist aber wegen teurer Vorgaben abgesagt.
Zwei große Fixpunkte gibt es für die Bürgergemeinschaft (BG) Heide in ihrem Stadtteilleben: das Sommerfest und den Martinsumzug. Doch Letzteres fällt zumindest in diesem Jahr ins Wasser, wie der BG-Vorsitzende Martin Klitzing erläutert: „Die Auflagen, die wir jetzt für die Ausrichtung solcher Veranstaltungen wie dem Martinsumzug zu erfüllen haben, sind für uns als kleinen Bürgerverein kaum mehr zu bewältigen.“ Das sei nicht das einzige Problem, mit dem die BG Heide arg zu kämpfen habe: Auch brächten sich immer weniger Mitglieder aktiv in den Verein ein, schildert Klitzing.
Wie schwierig sich das Vereinsleben gestalte, lasse sich schon an der finanziellen Situation ablesen, erklärt der 40-Jährige weiter: „Wir haben 99 Mitglieder, da kommen gerade einmal gut 1000 Euro an Mitgliedsbeiträgen zusammen.“ Doch für ein Fest wie den Martinsumzug müssten nun Toilettenwagen angemietet werden, was bereits mit knapp 300 Euro zu Buche schlage. „Auch müssen wir dafür eine Versicherung mit einer Mindestdeckung von zehn Millionen Euro abschließen, das macht nochmal 300 Euro. Da ist unser Spielgeld ganz schnell aufgebracht, zumal wir nur einen oder zwei Sponsoren haben.“
Martinsumzug wird abgesagt
Das habe die Verantwortlichen der BG bewogen, nun den Martinsumzug abzusagen. „Wir werden dann sehen, was passiert“, sagt Martin Klitzing, der sich zudem mehr Unterstützung seitens der Heide-Bewohner wünscht, denn: „Von unseren Mitgliedern sind vielleicht zehn aktiv. Wenn wir unser Sommerfest organisieren, sagen so viele Menschen, sie hätten keine Zeit.
Aber dann sehen wir sie auf dem Fest und alle finden die Veranstaltung super. Aber es helfen so wenige.“ Auch sei die Altersstruktur der BG durchaus ein Problem: „Wir haben in unserer Bürgergemeinschaft zehn Familien, die Eltern sind zwischen 30 und 45 Jahre alt. Die restlichen Mitglieder sind alle zum Teil deutlich älter.“
Hoffen auf Hilfe von der Stadt
Klitzing selbst identifiziert sich voll und ganz mit der Heide. Er ist mit seinen Eltern im Alter von zwei Jahren hierher gekommen. Zwischenzeitlich zog er mal weg, kehrte aber wieder zu seinen Wurzeln zurück und ist 2006 der Bürgergemeinschaft beigetreten. Dafür hatte er einen guten Grund: „Mir liegt der Stadtteil sehr am Herzen und ich will ihn voranbringen.“ Deswegen wurde er vor zwei Jahren auch Vorsitzender des Vereins.
Für die Zukunft hofft er, dass die Stadt bei den Auflagen für Veranstaltungen wie Sommerfest oder Martinsumzug den Vereinen entgegenkommt. „Es würde beispielsweise schon sehr helfen, wenn die Stadt einen Toilettenwagen hätte, den sie zur Verfügung stellen könnte. Dann hätten wir zumindest diese Fixkosten weg.“ Andernfalls werde es weiterhin schwer, das Vereinsleben aufrecht zu erhalten: „Wir versuchen irgendwie, den Laden am Leben zu erhalten. Doch langsam wird es dünn.“
Ein weiteres Beispiel zeige die verfahrene Situation für Vereine: „Wir hatten überlegt, mit unserem Verein eine Fahrt in den Freizeitpark Irrland auszurichten. Doch auch dafür würde eine teure Versicherung fällig. Da ist es besser, solche Veranstaltungen privat zu machen“, meint Klitzing. Und das BG-Heide-Mitglied Marc Görtz fasst da zusammen: „Bei so etwas ist das Vereinsleben tot.“
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- Ein weiteres Anliegen der BG Heide ist
der Abenteuerspielplatz an der Thomas-Dehler-Straße. Dort hat die Stadt nun die Seilbahn erneuert – sie allerdings nicht auf die Wiese auf dem Spielplatz versetzt, wie es dem Verein vorgeschwebt hatte. Eine Vorab-Information hierzu seitens der Stadt habe es jedoch nicht gegeben, sagt der BG-Vorsitzende Martin Klitzing. „Das hätten wir uns aber gewünscht.“
- Bei der Bürgergemeinschaft Heide stehen im kommenden Jahr im März wieder Vorstandswahlen an. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen. Weitere Informationen gibt es auf www.bg-heide.de sowie per
E-Mail an post@bg-heide.de.