Am Freitag musste die Feuerwehr Felder an der Friedhofsallee löschen. Im Park in der Heide ist der Teich umgekippt, viele Fische sind gestorben.

Die anhaltende Hitzeperiode wirkt sich negativ auf die Flora und Fauna in Heiligenhaus aus. Einen frühen Herbst sah Förster Hannes Johannsen schon kommen – doch es fallen nicht nur die Blätter von den Bäumen, die Natur kämpft derzeit um ihr Überleben. Am Freitagmittag brannten die Felder entlang der Friedhofsallee, die Feuerwehr war mit vielen Einsatzkräften vor Ort. In Teichen hingegen kämpfen die Fische derzeit um ihr Überleben.

Einige Fische haben diesen Kampf bereits verloren – doch der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) kann leider nichts tun, teilt dieser auf WAZ-Nachfrage mit. „Wir haben 900 Kilometer an Gewässern, wir schaffen es nicht, da eine Lösung zu finden, wie wir überall helfen könnten“, sagt Geschäftsbereichsleiter Peter Schu. Glücklich ist er darüber natürlich auch nicht, sieht für den Verband aber keine Chance. „Die Teiche haben das Problem, dass die Temperaturen zunehmen, es keine weitere Wasserfüllung gibt durch fehlenden Niederschlag und so der Sauerstoffgehalt abnimmt.“

Privatleute können bei den Gewässern helfen

Viele Fische sind im Teich in der Heide verendet.
Viele Fische sind im Teich in der Heide verendet. © Alexandra Roth

Zum Teil seien aus Teichen nur noch Tümpel übrig geblieben, an manchen Stellen hingegen gebe es noch keine Probleme, wie am Abtskücher Stauteich. „Alle zwei Tage fährt ein Mitarbeiter raus und prüft. Wir fahren ebenfalls zu Stellen, die uns gemeldet werden“, so Peter Schu. Etwa zum Park in der Heide zwischen der Kurt-Schumacher-Straße und der Wülfrather Straße. Hier meldeten Bürger viele verendete Fische. „Wir haben dort versucht, bei der Renaturierungsmaßnahme den Teich und den Bach zu trennen und Fluchtmöglichkeiten für die Fische bei besonderen Verhältnissen zu ermöglichen“, erklärt Schu.

Ob sich die Lage schnell wieder entspanne und ob noch viele Fische im Teich leben, könne man nicht abschätzen, „das muss die Natur aus eigener Kraft schaffen. Aber dafür braucht es vor allem eins: Regen. Den benötigen alle Gewässer, wir hoffen, dass diese nicht in Gänze trocken fallen.“

Wenn Privatleute nun helfen wollen, Fische mit Frischwasser zu versorgen, dürfen sie dies gerne tun. „Man sollte das dann aber nicht nur einmal machen, denn man sollte das Leiden der Fische nicht um zwei Tage verlängern. Dann sollte regelmäßig frisches Wasser zugeführt werden, um auch wirklich helfen zu können.“

Viele Einsatzkräfte waren bei den Löscharbeiten vor Ort.
Viele Einsatzkräfte waren bei den Löscharbeiten vor Ort. © Alexandra Roth

Stadt warnt vor Gefahren

Auf Regen hofft auch die Stadt Heiligenhaus, die Brandgefahr ist, wie am Freitag gesehen, enorm. Täglich im Gieß-Einsatz sind die Technischen Betriebe, berichtet Ordnungsamtschefin Kerstin Ringel. Bürgermeister Michael Beck appelliert zudem an die Bürger, bei dieser Hitze achtsam zu sein und auf sich und die Umgebung zu achten. „Es ist keine alltägliche Situation, die wir haben. Wer sich draußen aufhält, sollte natürlich keine Kippen in die Natur werfen oder im Wald oder auf dem Feld Grillen.“ Denn das Brandrisiko sei extrem hoch, „auch Glasscherben könnten verheerende Folgen haben.“

Bei der Stadt selber habe man die Arbeitszeiten angepasst, fange früher an, die Servicezeiten blieben jedoch gewährleistet, so Beck. Hunde dürfen bei den Temperaturen auch ins Rathaus, Bürger- und Kulturbüro mitgenommen werden.

>>> STADT UND BRW BITTEN UM MITHILFE

  • „Wir bitten die Heiligenhauser Bürger, bei den brachialen Wetterverhältnissen besonders auf die Umgebung zu achten, natürlich keine Kinder und Hunde im Auto zu lassen und wenn Sie sehen, dass etwas nicht stimmt, auch die Polizei sofort zu alarmieren“, appelliert Bürgermeister Michael Beck.
  • Auch beim Gießen freut sich die Stadt über Unterstützung der Bürger. Auch Wasserstellen für Tiere dürfen Bürger gerne aufstellen.