Heiligenhaus. . Die Bauern haben Ernteausfälle und Wildtiere finden kaum noch Wasser. Ältere Menschen sollten bei den Temperaturen einige Tipps beachten.

Der Sommer gibt weiterhin alles: In den kommenden Tagen rollt die nächste Hitzewelle mit über 30 Grad heran. Während viele das sonnige Wetter genießen, haben hohe Temperaturen und Trockenheit auch ihre Schattenseiten.

Betroffen vom Wetter sind naturgemäß die Landwirte. „Die Ernte ist inzwischen bei den meisten eingebracht. Beim Getreide haben wir rund zehn Prozent weniger Erträge“, berichtet Johannes Paas, Vorsitzender der Ortsbauernschaft Ratingen und Heiligenhaus. Dafür habe man keine regenbedingten Pausen gehabt und sei nun mit der Ernte einen Monat früher fertig als sonst. „Und die Qualität ist dieses Jahr sehr gut. Die Verluste holen wir über den Preis wieder rein.“ Bei Rüben und Mais brauche es in den nächsten Wochen aber dringend Regen.

Nicht genug Nahrung und Trinken für Tiere

Den wünscht sich auch Milchbauer Rudi Troost aus Tüschen. Weil auf seinen Weiden wegen der Dürre kaum noch etwas wächst, muss er bereits die Wintervorräte an Gras-Silage an seine Kühe verfüttern. „Das Nachkaufen wird dann teuer werden“, fürchtet er. Gerade Heiligenhaus habe dieses Jahr wenig Regen abbekommen.

Die meisten Getreidefelder (hier ein Archivbild) sind bereits abgeerntet. Rüben und Mais folgen noch.
Die meisten Getreidefelder (hier ein Archivbild) sind bereits abgeerntet. Rüben und Mais folgen noch. © Ingo Otto

Doch nicht nur Tieren in menschlicher Obhut macht die Dürre zu schaffen. Auch Wildtiere finden in der Natur immer weniger Stellen, an denen sie trinken können, da Wasserstellen und Pfützen ausgetrocknet sind. Der Naturschutzbund (Nabu) rät deshalb dazu, Vogeltränken aufzustellen, an denen sich natürlich auch Mäuse, Igel oder Eichhörnchen bedienen können. „Das kann jeder bei sich im Garten oder auf dem Balkon machen. Für Tiere kann es keine Wasserschüssel zuviel sein“, sagt auch der Heiligenhauser Nabu-Ortsbeauftragte Hans Schöttler.

Wasserschalen für Tiere aufstellen

Der Nabu hat auf seiner Internetseite aber empfohlen, die Wasserschalen täglich zu wechseln, da sich sonst gefährliche Keime und Bakterien bilden könnten. In Heiligenhaus sind einige Bürger inzwischen schon selbst aktiv geworden. Über einen Aufruf beim Sozialen Netzwerk Facebook haben sie sich verabredet, Wasserschalen unter anderem am Panoramaradweg aufzustellen.

Auch der Mensch muss bei der Hitze aufpassen, das gilt besonders für Ältere oder Kranke. Im Seniorenheim St. Josef sieht man sich aber für die Hitzeperiode gewappnet. „Wir hatten schon zwei Fälle, wo Bewohner Kreislaufprobleme hatten, aber bislang haben wir das gut im Griff“, sagt Gabriele Hühne, Leiterin des Sozialen Dienstes.

Auch Menschen müssen ausreichend trinken

Gerade ältere Menschen müssten bei der Hitze achtsam sein. „Wir erinnern sie immer wieder, genug zu trinken und schaffen auch Anreiz, indem wir immer wieder andere Getränke anbieten.“ Auch die Aktivitäten draußen habe man eingeschränkt. „Gerade die Mittagshitze sollten Senioren derzeit meiden“, rät Hühne. Tipps, die in der nächsten Zeit sicherlich wertvoll sein können. Für diese Woche ist nämlich laut Wetterbericht erstmal keine Abkühlung in Sicht.

>>> BRANDGEFAHR BLEIBT WEITERHIN HOCH

  • Durch die anhaltende Trockenheit ist auch die Brandgefahr weiterhin hoch.
  • Deshalb sollte man vorsichtig sein, rät die Feuerwehr. Zigaretten und auch Flaschen (Brennglaseffekt) sollten nicht achtlos weggeworfen werden.
  • Das Grillen auf den gekennzeichneten Flächen werde erstmal weiterhin erlaubt sein, so Ordnungsamtschefin Kerstin Ringel, die aber in dem Fall zu äußerster Umsicht rät.