Heiligenhaus. . Gelungene Premiere der Pop Up Comedy am neuen Standort. Gut 100 Zuschauer lachen über Dave Davis, Ralf Senkel und über Moderator Lars Hohlfeld.

Die Pop Up Comedy führt ihre Erfolgsgeschichte in Heiligenhaus fort. Die Premiere am neuen Standort, in der Kniffte, hat die Erwartungen rundum erfüllt. „Es ist richtig schön, wir haben die Hütte voll“, freute sich der Gastronom Tom Karrenberg, der die Veranstaltungsreihe bislang nur als Zuschauer genossen hatte und erstmals in die Organisation eingebunden war. Mit gut 100 Gästen hatte er wegen der Ferien und des heißen Sommerwetters nicht gerechnet.

Sein Geschäftspartner Andreas Fischbach hatte die Comedy-Reihe bislang in der Gaststätte Thums angeboten und als dort der Pachtvertrag auslief, die Kniffte ins Spiel gebracht – und sie führte sogleich eine Tradition weiter: Seit gut zwei Jahren war jede Show ausverkauft.

Viele Stammgäste bleiben dem Format treu

Viele langjährige Stammgäste halten der Comedy-Reihe die Treue, darunter Conny Eidner: „Ich bin super begeistert, dass die Pop Up Comedy in Heiligenhaus stattfindet.“ Zuvor reiste die 29-Jährige dafür oft nach Düsseldorf, und nach der gut zweistündigen Show am Dienstagabend war für Eidner klar: „Sie muss auf jeden Fall in Heiligenhaus bleiben.“

„Wir sind sehr froh, dass es hier weitergeht, wir freuen uns immer besonders auf Heiligenhaus“, sagt die Organisatorin der Pop Up Comedy, Monique Placzek von der Agentur Moma Artists.
„Wir sind sehr froh, dass es hier weitergeht, wir freuen uns immer besonders auf Heiligenhaus“, sagt die Organisatorin der Pop Up Comedy, Monique Placzek von der Agentur Moma Artists. © Ulrich Bangert

Das sieht Organisatorin Monique Placzek von der Künstleragentur Moma Artitsts genauso. „Wir sind sehr froh, dass es hier weitergeht, wir freuen uns immer besonders auf Heiligenhaus.“ Daran habe nicht nur das Team um Andreas Fischbach einen großen Anteil, ergänzte Moderator Lars Hohlfeld, sondern vor allem die Menschen dieser Stadt. „Hier ist das Publikum sofort da, ist immer gut drauf und traut sich, laut zu lachen.“

Comedians staunen übers Publikum

Das erstaunte dann auch die beiden Komiker Dave Davis und Ralf Senkel. „Hier ist ja Tumult in der Kniffte“, bemerkte Senkel, als er auf die Bühne kam. „Was ist denn hier los? Ihr jubelt, und ich habe noch gar nichts gesagt.“

Weiteren Applaus und laute Lacher verdiente sich der Rheinländer in Sportjacke durch seine Scherze und Wortwitze aus dem Alltag seiner Kunstfigur, einem Arbeitslosen. Er sei für seinen Wohnblock besonders wichtig, weil bei ihm täglich die Postbotin die Päckchen für die ganze Nachbarschaft abgibt. Dass man wie er an „Berufsuntätigkeit“ leide, könne übrigens schnell passieren, erklärte Ralf Senkel. So sei sein Bekannter Lackierer und habe plötzlich eine „Lackdose-Intoleranz“ entwickelt. Sein Nachbar dagegen bestellt ständig Sexspielzeug im Erotikversand, und Senkel schlussfolgerte: Dieser habe eindeutig einen „Vibrationshintergrund“. Beim Publikum kamen solch falsch verwendeten Fremdwörter gut an.

Dave Davis wundert sich über die Angst der Deutschen

Dave Davis wurde als Klomann Motombo Umbokko bekannt, wollte aber in Heljens der aus seiner Sicht unbegründeten Angst der Deutschen vor Überfremdung auf den Grund gehen – und traf damit den Humor des Publikums.
Dave Davis wurde als Klomann Motombo Umbokko bekannt, wollte aber in Heljens der aus seiner Sicht unbegründeten Angst der Deutschen vor Überfremdung auf den Grund gehen – und traf damit den Humor des Publikums. © Ulrich Bangert

Ebenso beklatscht wurden die politischen Pointen von Dave Davis, der Ideen für sein neues Programm ausprobierte. „Als Migrant muss man vorsichtig sein, sonst ist man in Deutschland nicht mehr willkommen“, sagte er mit Verweis auf Mesut Özil. Zudem könne er die Angst der Deutschen vor Überfremdung nicht verstehen, sagte er und machte die Boulevardpresse und Facebook für diese Angst verantwortlich. Sicherheitshalber will er als Deutscher mit afrikanischen Wurzeln dennoch dem Rat der AfD folgen und das Kindermachen nicht allein den Ausländern überlassen – „bald sehen dann alle Kölschen Jungs aus wie ich.“

Zwar sei natürlich nicht jeder Moslem, „der talibanös aussieht“, böse, doch ein Burka-Verbot würde Davis sich auch wünschen: „Da könnte ja ein Düsseldorfer drunter sein.“ Letztlich rät er jedoch dazu, „sich nicht von der Angst bestimmen zu lassen. Dann ist schon viel gewonnen.“

Gewonnen haben am Dienstagabend aber bereits die Heiligenhauser Zuschauer, die trotz Hitze in der Kniffte einen gelungenen Comedy-Abend erlebten.

>> Die nächste Show ist am Dienstag, 4. September

  • Die nächste Auflage der Pop up Comedy findet statt am Dienstag, 4. September, um 20 Uhr. Roberto Capitoni und Helmut Sanftenschneider kommen dann nach Heiligenhaus. Eintrittskarten für 16 Euro gibt es im Deli Kniffte an der Hauptstraße 142 oder im Internet auf www.moma-artists.com.
  • Die Tonprobleme, die es bei der Premiere gab, werden dann behoben sein, versprechen die Veranstalter. „Die Location ist aber sehr gut für Comedy geeignet“, so Monique Placzek. Das Publikum sei sehr nah an den Künstlern und Zuschauer könnten von überall gut sehen.
  • Weitere Auftritte sind im Oktober, November und Dezember geplant.