Heiligenhaus. . Andreas Fischbach hatte fünf Jahre lang das Thums geführt. Eigentümerin Anja ten Eicken wird die Wirtschaft nun ab Juni weiter betreiben.
Wenn Andreas Fischbach auf die letzten fünf Jahre zurückblickt, betrachtet er diese als eine erfolgreiche Zeit. Viele lange Abende erlebt, viele Stammgäste gewonnen und mit dem Popup Comedy ein neues Format in die Stadt geholt – doch nun ist für ihn im Thums an der Hauptstraße Schluss, Ende Mai beendet er seine Zeit als Gastronom in der Traditionswirtschaft. Anja ten Eicken, Besitzerin des gesamten Gebäudekomplexes inklusive Hotel, wird die Gastronomie dann ab Juni weiterführen.
Für viele war die Nachricht beim Popup Comedy am Dienstagabend überraschend, dass Fischbach das Thums nicht weiter führen wird. Andere hatten bereits in sozialen Netzwerken über das baldige Ende geschrieben – und bedauerten, dass der junge Gastronom den Betrieb nicht weiterführen wird. „Ich habe hier viel Zeit, Arbeit, Geld und Liebe reingesteckt“, sagt Fischbach.
Enttäuschung über das Aus
Enttäuscht sei er deswegen schon, dass es nun zu Ende gehen wird. „Klar bin ich auch traurig, es waren tolle fünf Jahre – und ich glaube, es war nicht alles falsch, was ich gemacht habe“, sagt er mit Blick auf die vielen guten Zusprüche, die er nach Bekanntgabe seines Endes im Thums bekommen hat. Auch die Mitarbeiter sagen: „Wir sind schon traurig, dass das Thums in der Form mit Andreas nicht weitergeht.“
Das Popup Comedy jedenfalls soll hier noch zwei Mal stattfinden, „am 7. und 8. Mai, der Andrang nach Karten war wieder groß“, berichtet Fischbach. Vorstellen kann er sich, dass diese Abende künftig in der Kniffte wenige Meter weiter stattfinden werden. Schluss im Thums jedenfalls sei rund um den 20. Mai, „dann findet die Fassleerung statt“, kündigt er eine letzte Party an. Infos dazu soll es dann über die sozialen Medien geben.
Hotel ist seit 2011 in Betrieb
Dass das Thums nicht dann jedoch nicht schließen wird, das betont Anja ten Eicken. Die Tochter von Bäckermeister Horst ten Eicken hatte 2010 bei einer Zwangsversteigerung das Erbe Manfred Thums erworben – und somit den gesamten Gebäudekomplex bestehend aus Wirtschaft, Ladenlokal und Hotel. Letzteres betreibt sie bereits seit 2011. Der Pachtvertrag mit Fischbach, so ten Eicken, sei ausgelaufen – sie habe keine Kündigung erteilt.
Da sie nun wieder über die Wirtschaft verfüge, wolle sie diese nun entsprechend ab dem 1. Juni weiter betreiben, „wir wollen, dass es mit dem Hotel wieder eine Einheit wird.“ Mit dabei ist auch Bruder Thomas, der den Gemüseladen im Ladenlokal betreibt, „wir sind die fünfte Generation ten Eicken“, betont die Chefin.
Sonntags soll es Brunch geben
So habe sie Parkplätze erworben, damit die Gäste von dort aus über die Terrasse zum Hotel gelangen können. Hier nehmen die Gäste weiterhin ihr Frühstück ein. Keine langen Kneipenabende soll es hingegen in der Gastronomie mehr geben, erklärt Anja ten Eicken ihr neues Konzept. „Die Nachtruhe soll eingehalten werden, alles andere wäre für die Hotelgäste sowie die Nachbarn nicht zumutbar.“
Öffnen will sie künftig auch sonntags, möglicherweise mit Brunch, und auch die Geschäftszeiten unter der Woche könnten sich ändern, das Thums bereits früher öffnen. Vorstellen kann sich ten Eicken auch, dass sie Kaffeeklatsch-Runden anbietet, „außerdem gibt es viele, auch kleinere Vereine, für die wir Räume anbieten können.“
>>> HINTERGRUND ZUM THUMS
- Vor über 100 Jahren wurden die Gaststätte und das Hotel Deutsches Haus gegründet. Thum verkaufte 1989 das Haus auf Rentenbasis. Anja ten Eicken erwarb dieses dann im November 2010 bei einer Zwangsversteigerung.