Heiligenhaus. . Picknickatmosphäre genossen die Besucher bei der elften Vorstellung der Filmschauplätze NRW in Heiligenhaus. Trotz Starkregens harrten viele aus.

Weingläser klirren beim Anstoßen, Klappstühle reihen sich dicht nebeneinander, zwei Frauen falten eine Picknickdecke auseinander und legen den bunten Stoff straff über den trockenen Rasen. Gekicher schallt durch den Thormählenpark, aus einer Richtung untermalen Leierkasten-Töne das Stimmengewirr. Vor der riesigen Luft-Leinwand herrscht entspannte Picknick-Laune, die Sonne beleuchtet den Kinosaal unter freiem Himmel noch taghell. Und erst mit der Dämmerung heißt es in Heiligenhaus dann wieder „Film ab“ bei den bereits elften Filmschauplätzen in der Stadt.

Schon elf Mal bei den Filmschauplätzen dabei

Wenn in Heiligenhaus eine Kinovorstellung lockt, lässt sich keiner lange bitten. Seit dem frühen Abend strömen die Besucher mit ihren Sitzgelegenheiten unter dem Arm und mit prall gefüllten Picknick-Körben auf die große Wiese. Ein richtiges Kino, das gibt es zwar in der Stadt schon lange nicht mehr, aber Heiligenhauser freuen sich stattdessen seit vielen Jahren auf das sommerliche Freilicht-Kino unter Sternen. „Wir sind die einzigen in NRW, die schon elf Mal bei den Filmschauplätzen dabei sind“, erzählt Ruth Ortlinghaus stolz. „Alle wollen Kino in Heiligenhaus“, sagt auch Anna Fantel von der Filmstiftung NRW schmunzelnd zur Begrüßung.

Denn darauf, dass die Organisatoren vom Stadtmarketing in fast jedem Jahr ein hübsches und einzigartiges Plätzchen finden, um Teil der Filmschauplätze zu werden, ist Verlass. „Wir schlagen einen schönen Platz vor, sorgen für Getränke und Essen und die Heiligenhauser und Besucher aus dem ganzen Kreis kommen, bringen Freunde mit und genießen den Abend“, so Orthlinghaus. Bis zu 1000 Besucher haben die Organisatoren auch in diesem Jahr wieder erwartet. „Um Viertel nach sieben waren schon über 600 Besucher da.“

Mit Beginn des Hauptfilms setzt Starkregen ein

Genau wie die Sonne, die den Park noch in helles Licht hüllt, als die Kölner Band „Zweiklang“ die Zuschauer mit sanfter Live-Musik unterhält. Mit Käse, Wein und anderen Leckereien decken sich die Heiligenhauser währenddessen an den Ständen des Stadtmarketings ein, deren ehrenamtliche Helfer die Köstlichkeiten fleißig über die Tische und den Tresen reichen. „Richtig gemütlich hier. In dem Park könnte man öfter mal was machen“, findet eine Heiligenhauserin, die es sich mit Freunden auf mitgebrachten Stühlen bequem gemacht hat.

Pünktlich mit Untergang der Sonne wird es jedoch ungemütlich. Gerade als der Kurzfilm „Fishy Story“ auf der Leinwand aufflackert, beginnt es über dem Thormählenpark zu regnen. Mit Beginn des Hauptfilmes „Grand Budapest Hotel“ gießt es dann wie aus Eimern: Klappstühle werden daraufhin wieder zusammengefaltet, Picknickdecken von der nun nassen Wiese aufgeklaubt. Viele Besucher strömen aus dem Park und suchen das Trockene. Einige haben jedoch vorgesorgt, spannen Schirme auf und lassen sich von Regen und Film berieseln.

Erneute Bewerbung ist geplant

Einen schönen Abend haben dennoch alle Besucher, die sich vom Wetter die Stimmung nicht verhageln lassen und den oscarprämierten Film zwei Stunden lang genießen. Deswegen wird sich Heiligenhaus auch in Zukunft immer wieder als Ort für das Open-Air-Kino Filmschauplätze bewerben, verspricht Mitorganisatorin Ruth Ortlinghaus vom Stadtmarketing-Arbeitskreis Kultur und Gesellschaft: „Uns fallen noch unzählige Plätze ein, die dafür in Frage kommen.“

>> Freiluftkino an spektakulären Orten

• Seit über 20 Jahren gastieren die Filmschauplätze NRW an spektakulären Orten im ganzen Land.
• Tolle Filme rund um außergewöhnliche Bauwerke oder atemberaubende Landschaften verzaubern die Zuschauer Jahr für Jahr an neuen Plätzen
• Heiligenhaus beteiligt sich in diesem Jahr zum elften Mal an der Veranstaltung. Kino-Atmosphäre unter freiem Himmel gab es vor Ort bereits etwa im Heljensbad oder zuletzt auf der neuen Autobahn.