Stadtmarketing holt zum zehnten Mal den Filmschauplatz nach Heiligenhaus. Nach Basildonplatz und A44 traf man sich dieses Jahr im Heljensbad.
Einen Plan B im Fall von Regen gibt es nicht, als das Sommerkino der Filmstiftung NRW am Mittwoch sein diesjähriges Debüt im Heiligenhauser Freibad macht. „Wir ziehen einfach durch“, lächelt Projektleiterin Anna Fantl. Und ein Plan B ist auch nicht nötig, denn ab 19 Uhr füllt sich die große Liegewiese, trotz Regens, stetig.
Ausgestattet mit Regenschirmen und Handtüchern funktionieren immer mehr Zuschauer die Freibadliegen zu Kinosesseln um, oder nutzen die aufgestellten Bierzeltgarnituren, um ihr mitgebrachtes Picknick aufzubauen. Es ist bereits das zehnte Mal, dass die Filmschauplätze NRW in Heiligenhaus Station machen. Für Anna Fantl ist das besonders: „Dass eine kleine Stadt so eine große Anzahl schöner Plätze zur Verfügung stellen kann, finde ich großartig“, bewundert die Projektleiterin. Auch der Aufbau sei reibungslos verlaufen: „In Heiligenhaus ist alles immer ganz hervorragend organisiert. Wir hatten hier nie Probleme“. Tatsächlich hat man sich große Mühe gegeben, sowohl den Ort als auch das Vorprogramm an den Film anzupassen. Kultur werde hier groß geschrieben. So begrüßt ein Akkordeonspieler die 600 Zuschauer am Eingang, man kann Lose zum Gewinn von Büchern erwerben.
Buntes Rahmenprogramm
Nach der Begrüßung der Sprecherin des AK Kultur und Gesellschaft des Stadtmarketings, Ruth Ortlinghaus, führt die Gruppe Spectaculum aus Velbert eine Mischung verschiedener Musicals der Gegenwart auf. Anschließend spielt die Gruppe Recover Filmhits aus den 70er- und 80er-Jahren, der Zeit, in der auch ABBA ihre populären Jahre hatte. „Je mehr ihr klatscht, desto weniger regnet es“, verspricht der Gitarrist der Band. Pünktlich um 21 Uhr hört es auf zu regnen, so dass wie geplant Fackeln rund um die Wiese aufgestellt werden können.
Zum Einstieg in den Filmabend wird der in Köln produzierte Kurzfilm „Annäherung an eine Pfütze“ gezeigt, dann ertönen die ersten Klänge der ABBA Klassiker. „Mamma Mia“ ist ein Film für die ganze Familie, regelmäßig bricht Gelächter auf der Wiese aus und viele der Zuschauer können nicht anders, als mitzusingen.
Die Heiligenhauser freuen sich über die kostenlose Möglichkeit, einen schönen Abend in Gemeinschaft verbringen zu können: „Ich bin mit meiner Frau und einer großen Gruppe von Freunden hier“, erzählt Klaus Prott. „Ich bin alleine hier, aber habe schon einige Bekannte getroffen. Es ist schön, dass so viele gekommen sind“, findet auch Sabrina Bönnemann.
„Die Motivation des Projekts ist es, besondere Orte bekannt zu machen, und gleichzeitig ein besonderes und geselliges Kinovergnügen zu ermöglichen“, erklärt Anna Fantl. Bis zum 23. August kann ein solches Erlebnis nun noch in 18 weiteren Städten in NRW gemacht werden. Das Heiligenhauser Vorbild zeigt: Vom Wetter sollte man seine Entscheidung zur Teilnahme nicht abhängig machen, denn auch mit Regen hat dieser Abend bei vielen Menschen für eine schöne Erinnerung gesorgt.