Heiligenhaus. . Fünftklässler der Realschule Heiligenhaus beenden das vom Land geförderte Projekt „Der Baum“. Ausstellung zeigt viele Kunstarten und Techniken.
Ziemlich stolz ist die Klasse 5a der Realschule über ihre erste gemeinsame Ausstellung. Ein Jahr lang haben die Kinder ihre Kunstwerke zum Thema „Der Baum“ vorbereitet und fleißig daran gearbeitet. Ihrer Schulleiterin Sonia Cohen haben sie am Montagmittag die Arbeitsergebnisse präsentiert. Bald sollen die Mitschüler der anderen Klassen und deren Lehrer folgen.
„Das Projekt hat mir Spaß gemacht“, sagt die elfjährige Alice Fuhrmeister. Denn nicht im regulären Kunstunterricht hat sich die Klasse 5a ihre Baumkunst geschaffen, sondern als Teil des vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Programms „Kultur und Schule“. Die freischaffenden Künstlerinnen Barbara Vanhoutte-Gröne und Simone Ramshorn haben die Kinder betreut und großen Wert darauf gelegt, dass sich die wöchentlichen Projektstunden von regulärem Kunstunterricht unterscheiden.
„Wir wollten vor allem Kreativität fördern“, sagt Vanhoutte-Gröne, deshalb haben sie mit der Realschule auch ein Konzept geschrieben, dass möglichst viel Freiräume erlaube – und inspiriert ist von den vielen Apfelbäumen. Ein Jahr lang haben die Kinder ganz verschiedene Techniken ausprobiert, haben etwa gezeichnet, getupft oder abgepaust sowie Reliefs und Skulpturen hergestellt.
Viele Ausdrucksmöglichkeiten für die Kinder
Von der Wurzel, über den Stamm, zu den Blättern, Blüten und Äpfeln dienten gesamte Bäume als Inspiration, und manchmal deren Rinde und Ästchen auch als Arbeitsmaterial. Diese Vielfalt sei wichtig gewesen, weiß Vanhoutte-Gröne, „denn so findet jedes Kind eine Möglichkeit, sich auszudrücken.“
Besondere Freude hatten die Realschüler jedoch an bunten Baumskulpturen, an denen sie mit Styropor, Ästen, Farben und Heißkleber arbeiteten. Auch die weißen Winterbäume aus Keramik sind für viele die Glanzstücke der Ausstellung. Alice Fuhrmeister mag aber auch die Leporellos, die für die Nachwuchskünstler ein Einstieg in das Thema waren. „Es ist lustiger, wenn wir zusammenarbeiten“, sagt die Elfjährige – sie und ihre Klassenkameraden sind stolz auf größere Gemeinschaftsarbeiten. „Die waren eine gute Methode, um sich kennenzulernen.“ Schließlich kannten sich zu Projektbeginn ja nur die wenigsten Mitschüler.
Inklusionsschüler wurden problemlos einbezogen
Schulleiterin Sonia Cohen freut sich zudem sehr darüber, dass in das Kunstprojekt auch die Inklusionskinder problemlos eingebunden wurden; in der Klassen haben einige Schüler eine Lernschwäche oder sind emotionale oder sozial eingeschränkt. Ohne diese Kinder hätte es das Projekt übrigens vielleicht gar nicht gegeben. Künstlerin Barbara Vanhoutte-Gröne betreut nämlich eines der Kinder aus der 5a als Integrationshelferin.
„Der Baum“ war nicht das erste Projekt an der Realschule, das durch das Landesprogramm gefördert wurde – und es soll nicht das letzte gewesen sein.
>> Erlös der Werke wird für Kunstmaterialien ausgegeben
- Mit dem Landesprogramm Kultur und Schule will die NRW-Regierung die künstlerisch-kulturelle Bildung an Schulen stärken.
- Für das Projekt „Der Baum“ wurden die Fünftklässler nicht benotet, und einige der Kunstwerke werden zum Kauf angeboten. Vom Erlös werden Kunstmaterialien gekauft.
- Die Realschule an der Feldstraße hat sich mehrmals erfolgreich um eine Förderung beworben. So wurden der Schulhof verschönert, Skulpturen hergestellt und ein Theaterstück erarbeitet.
- Schulleiterin Sonia Cohen will sich bald wieder um Fördergeld aus dem Programm bewerben – mit einem neuen Projekt.