Heiligenhaus. . 2022 soll die Strecke von Heiligenhaus bis zum Kreuz Ratingen-Ost eröffnet werden. Für Pendler bleibt eine schnellere Lösung wohl nur ein Traum.

Drei Jahre: So lange müssen Autofahrer noch warten, bis das zweite Teilstück der A 44 zwischen Velbert und dem Kreuz Ratingen-Ost fertig ist. Mindestens. So lange müssen sich auch Pendler und Anwohner rund um die Hofermühle noch gedulden. Noch immer gibt es keinen endgültigen Planfeststellungsbeschluss, noch immer ist das fehlende Deckblattverfahren für den Westteil der A 44 nicht eingereicht. Geraten die Pläne erneut ins Stocken?

Am 13. April 2018 wurde das erste Teilstück zwischen Velbert und Ratingen der A 44 eröffnet.
Am 13. April 2018 wurde das erste Teilstück zwischen Velbert und Ratingen der A 44 eröffnet. © Ulrich Bangert

„Nein“, heißt es auf WAZ-Anfrage sowohl von der Deges (Deutsche Einheit Fernstaßenplanungs- und -bau GmbH), die für den Abschnitt verantwortlich ist, als auch von der Bezirksregierung. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) hatte bei der Eröffnung des ersten Teilstücks im April nicht mit einer Freigabe des zweiten vor Ende 2022 gerechnet. Die Deges hatte die bisherigen Pläne von Straßen NRW übernommen, die das erste Teilstück gebaut haben, und ist guter Dinge, das auch einzuhalten, gibt die Pressestelle in Berlin bekannt.

Rückhaltebecken ist das Problem

Warum es zu den Verzögerungen nun kam, das berichtet Deges-Abteilungsleiter Karl-Heinz Aukschun: „Einiges gab es aufgrund der Klagen zu den bisherigen Planfeststellungsbeschlüssen zu ändern, das Problem war das Regenrückhaltebecken, dass in dem Bereich der Anschlussstelle A 44 in Ratingen und der Brachter Straße gebaut werden soll.“ Dafür habe ein neues Deckblattverfahren eingereicht werden müssen, „und das war handwerklich schon schwierig, da gab es viel zu beachten und viel Kleinarbeit von uns.“

Geändert wurde der Plan hinsichtlich naturschutzrechtlicher Bedenken. „Wir haben diesen nun so überarbeitet, dass der Eingriff in die Natur verringert wird, es wird nun alles ein bisschen anders.“ Doch nun ist Aukschun überzeugt, dass man hier langsam zum Ende komme: „Wir rechnen damit, im Juli das Deckblattverfahren einzureichen.“ Das bestätigt auch die Bezirksregierung: „Die Deges als Vorhabenträgerin beabsichtigt, die erneut geänderten Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren Neubau Regenrückhaltebecken an der Brachter Straße in Ratingen der Bezirksregierung bis zum Ende des Monats vorzulegen.“

Beton-Unterbau der Brücke ist bereits fertig

Doch was bedeutet das für die weitere Planung? „Es existieren keine gesetzlich vorgeschriebenen Fristen zwischen der Einreichung der Unterlagen und einem Planfeststellungsbeschluss“, erläutert die Bezirksregierung Düsseldorf. Als nächster Schritt würde die Offenlegung der Unterlagen erfolgen, Einwendungen abgegeben und bearbeitet werden können.

Derzeit endet die A 44 an der Ratinger Straße in Heiligenhaus.
Derzeit endet die A 44 an der Ratinger Straße in Heiligenhaus. © Blossey

Die Deges hatte mit einem Beschluss im November zunächst gerechnet, nun, so Aukschun, „denke ich, wird es 2019 werden.“ Vorher könne der eigentliche Straßenbau nicht beginnen. Seit über zwei Jahren im Bau befindlich ist die Angertalbrücke — mit 385 Metern Länge und 38 Metern Höhe die Längste. „Der Beton-Unterbau ist fertig, in Kürze wird mit der Anlieferung des Stahls gerechnet“, so Aukschun.

Neue Ampeln in Homberg sollen Verkehr entzerren

Eine neue Ampel soll ab 2019 für besseren Verkehrsfluss auf der Fahrt durch Ratingen-Homberg sorgen. Das teilt der Landtagsabgeordnete Martin Sträßer (CDU) mit, der sich zuvor für die Erneuerung der veralten Ampelanlagen eingesetzt hatte. „Seit vielen Jahren sind die Belastungen für Autofahrer und Anwohner in Homberg unerträglich. Die Eröffnung des östlichen Teilstücks der A 44 hat diese sogar nochmals erhöht. Der Austausch der Ampelanlagen im Bereich von Ratingen-Homberg war deshalb längst überfällig“, sagt Sträßer.

Seit vielen Jahren erweist sich der Weg durch Homberg besonders im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr als Engpass. Und Grund dafür sei nicht nur der fehlende Lückenschluss der A 44, sondern auch die alten Ampelanlagen. Wie der für Velbert, Wülfrath und Teile von Mettmann direkt gewählte Landtagsabgeordnete Sträßer, der auch den Wahlkreis Ratingen/Heiligenhaus mitbetreut, mitteilt, soll der Austausch der Ampelanlagen nächstes Jahr angegangen werden.

Wenige Wochen nach der Landtagswahl im vergangenen Jahr hatte Sträßer den neuen Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) eingeladen und ihm vor Ort neben der L 239 auch die Situation auf der L 422 in Homberg geschildert. Der Minister hatte eine schnelle Prüfung zugesagt. Ergebnis sei, dass fünf Ampelanlagen ersetzt und mit einer verkehrsabhängig koordinierten Lichtsignalsteuerung versehen werden sollen. Die Stadt Ratingen plant zudem auch, eine Fahrbahndeckensanierung vorzunehmen.

>>> DEGES BIETET BÜRGERSPRECHSTUNDE AN

  • Im Herbst 2016 wurde mit dem Bau der Angerbachtalbrücke in der Hofermühle begonnen. Anwohner haben alle zwei Wochen mittwochs die Möglichkeit, ihre Fragen und Anliegen zum gesamten Bauvorhaben vorzutragen.
  • Die Bürgersprechstunde findet von 17 bis 18 Uhr in den Baubüros der Bauoberleitung, Meiersberger Straße 37 in Ratingen-Homberg statt (Zugang über die Seitenstraße Am Weinhaus). Nächster Termin ist der 20. Juni.