Heiligenhaus. . Ideen für einen Neubau sollen auf Kosten und Nutzen geprüft werden, um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. Ein Bürgerentscheid sei denkbar.
Die Heiligenhauser SPD möchte mit allen Bürgern über die Erneuerung des Heljensbads diskutieren. „Wir wollen eine offene Diskussion und ausreichend Zeit, denn wir sind noch nicht weit genug, um den Bürgern alternative Konzepte zur Entscheidung vorlegen zu können. Dafür fehlen noch einige Grundlagen“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Peter Kramer.
Der zeitliche Verzug liegt seiner Ansicht nach auch darin begründet, dass die Treffen im Arbeitskreis Heljensbad bislang nicht zum Ziel geführt hätten. „Die Arbeit der Architekten mit den vier vorgestellten Varianten ist an den Wünschen der Nutzergruppen im Arbeitskreis vorbeigegangen“, sagt Kramer. Viel Zeit und Geld habe man so verloren. Zu den vier Varianten hätte man weitere hinzufügen müssen. Das sei immer noch möglich, so Kramer – ob im Arbeitskreis oder an anderer Stelle. „Die verschiedenen Ideen, von der kleinsten Variante bis hin zu einem neuen Heljensbad in jetziger Größe, müssen von Experten auf Tauglichkeit und Kosten überprüft werden“, fordert Kramer. Er stellt sich ein Baukastenprinzip mit Modulen vor, die man je nach Kosten und Nutzen hinzufügen oder weglassen könne.
Verkleinerung ausgeschlossen
Dass einzelne Parteien (CDU und Grüne) zum jetzigen Zeitpunkt auf eigenen Veranstaltungen dies mit Bürgern erörtern wollen, bevor der Arbeitskreis seine Arbeit abgeschlossen hat, hält die SPD für problematisch, da noch nicht alle zu bewertenden Fakten auf dem Tisch liegen. „Dort will jeder nur seine eigenen Vorstellungen präsentieren“, sagt Kramer. Eine sachliche Debatte anhand von Fakten werde so erschwert. Zudem würden einige Fraktionen in ihren öffentlichen Statements das Bad kaputt reden, was sicher auch Besucher abschrecke.
Die SPD sei beim Heljensbad grundsätzlich offen für Diskussionen, so Kramer. „Einige Grundsätze sind für uns aber nicht verhandelbar und gehören zu einem neuen Bad dazu.“ Das Freibad und die neu zu bauende Halle seien von der Technik her zu einem Allwetterbad kombinieren, um laufende Kosten zu senken. Eine Verkleinerung des Bads, wie im Arbeitskreis vorgestellt, oder eine Verlagerung an einen anderen Standort dürfe es nicht geben. Auch die Sportkegler und Schützen müssten ebenso wie eine Sauna erhalten bleiben, die die SPD für kostendeckend hält.
Neue Ideen für die Außenbereiche
In anderen Punkten müsse man sehen, was sinnvoll und umsetzbar sei. Neue Ideen für die zusätzliche Nutzung des großen Außengeländes (beispielsweise für Sport und Spiel) seien gefragt, so die SPD. Verbesserte Möglichkeiten, um Reha- und Gymnastikkurse anzubieten, seien ebenfalls zu berücksichtigen, denn der Bedarf steige. Eventuell könne man auch ein Fitnesscenter umsetzen. Eine privat betriebene Gastronomie könne so ein Sport- und Freizeitangebot abrunden.
Wie die Diskussion weitergehe, werde sich zeigen. Zum Teil liege die Politik mit ihren Vorstellungen zum neuen Bad weit auseinander. Womöglich könnten aber auch die Heiligenhauser selbst über ihr neues Bad bestimmen, regt Kramer an. „Eine Entscheidung durch die Bürger ist für uns ebenfalls eine Option.“ Das setze aber voraus, dass die Bürger vorher umfassend über die Fakten (angebotene Leistungen im Verhältnis zu den Kosten) informiert werden, um eine sachgerechte Entscheidung treffen zu können.
Dass es eine Entscheidung über das neue Bad noch in diesem Jahr geben wird, da ist Peter Kramer allerdings skeptisch.
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- Zu gegebener Zeit will die SPD auch die Bürger über ihre Pläne informieren. Aber erst, wenn es mehr Fakten zum Thema gibt.
- Die heutige Begehung des Neanderbads in Erkrath durch den Arbeitskreis sieht Peter Kramer skeptisch, da dieses Modell nicht zu Heiligenhaus passe.
- Mit der bisherigen Freibadsaison ist Bäderleiter Holger Brembeck übrigens sehr zufrieden.