Heiligenhaus. . Mit Kameramann Torben Asmussen hat Hannes Johannsen nun einen dreiminütigen Spot gedreht. Was in diesem zu sehen ist und wer ihn sehen soll.

Wie wichtig Bienen für die Natur und die Menschen sind, dass, so hofft Förster Hannes Johannsen, wisse mittlerweile jeder. „Bienen sind für uns alle existenziell, die Frage ist doch nun die, wie wir den Bienen helfen können.“ Und diese Fragen, die wird er demnächst in einem Film beantworten. Denn nicht nur über Flyer oder Schulungen im Umweltbildungszentrum (UBZ) will Johannsen aufklären – in diesem etwa drei Minuten langen Spot sollen Interessierte einen schnellen Überblick über kleine Hilfen für die Bienen erhalten.

Wie einfach man Wildblumen säen kann, zeigt Hannes Johannsen.
Wie einfach man Wildblumen säen kann, zeigt Hannes Johannsen. © Alexandra Roth

Die Idee zu diesem Film, die sei Johannsen spontan gekommen. Denn der Kameramann Torben Asmussen ist auch gleichzeitig sein Schwager . „Wir haben schon öfter mal überlegt, ob man nicht mal was zusammen machen kann“, berichtet Johannsen. Nun sei die Verwaltung auf den Förster zugekommen, im Stadt- und Entwicklungsausschuss wurde beschlossen, ein Konzept für mehr Wildblumenflächen zu erstellen. Die sind für alle Insekten gut, auch Schmetterlings-Experte Dietmar Borbe hatte sich für diese eingesetzt.

Viele kleine Blumenflächen sollen entstehen

Wie einfach es ist, solche Flächen anzulegen, das will Johannsen durch diesen Film nun dokumentieren. „Man muss nur einfach auch mal Grünfläche Grünfläche sein lassen und nicht alles wegmähen“, appelliert er. Die Verkehrssicherheitspflicht von einem Meter, die müsse natürlich eingehalten werden bei Randstreifen. Doch Johannsen steht ein für mehr Wildflächen statt getrimmten englischen Rasen – dort, wo es gehe.

Hinter dem UBZ, da gehe es zum Beispiel, zeigt der Förster. „Eins, zwei, drei“, beginnt er die wilden Kräuter und Pflanzen zu zählen – und landet nach drei Metern ungefähr bei 15 verschiedenen Sorten. „Und hier haben wir nicht besonders viel getan, die Natur regelt das schon alles selber“, zeigt er ein wildes Vergissmeinnicht – und Kameramann Torben Asmussen macht eine Nahaufnahme von dem kräftig blühenden Pflänzchen. „Okay, ich mache noch ein paar Schnittbilder und dann können wir das Interview machen“, ruft er seinem Schwager zu.

Viele unterschiedliche Aufnahmen muss Kameramann Torben Asmussen machen.
Viele unterschiedliche Aufnahmen muss Kameramann Torben Asmussen machen. © Alexandra Roth

Vor der Kamera ist der Förster schon ein Profi

Asmussen ist selbstständiger Kameramann, „normalerweise drehe ich Filme für Firmen, aber auch TV-Beiträge.“ Der Dreh heute sei auch für ihn etwas anderes, „das macht wirklich Spaß, einfach mal lange Naturaufnahmen zu drehen.“ Das macht er in dem Film hier am UBZ, zuvor waren sie jedoch schon bei den Bienen, die am Waldmuseum im Paradies ihre Heimat haben. „Den ein oder anderen Stich habe ich schon“, muss er zugeben, „aber die Aufnahmen sind top.“

Weiter geht es mit dem Film, nun muss Johannsen erklären, wie man für mehr Wildwiesen sorgen kann. „Er ist ganz Profi, macht das sehr ruhig“, motiviert ihn Asmussen. „Ach Mist, können wir nochmal von vorne anfangen?“, ärgert sich der Förster über einen Versprecher. Immer und immer wieder werden Szenen gedreht, einige Stunden Arbeit werden für den drei Minuten langen Film nötig sein. Am Ende wird es dann einen Film geben, der den Politikern und den Bürgern gezeigt werden soll.

Bürger sollen selber Wildblumen säen können

Förster Hannes Johannsen befüllt mit seinen Schulgruppen immer wieder die kleinen Papiertütchen mit Wildblumensamen, hier hat er Hilfe von Leia, Lea und Frida.
Förster Hannes Johannsen befüllt mit seinen Schulgruppen immer wieder die kleinen Papiertütchen mit Wildblumensamen, hier hat er Hilfe von Leia, Lea und Frida. © Alexandra Roth

Neben dem Film soll es dann demnächst im Bürgerbüro die kleinen Wildblumensamen-Tüten, die im UBZ gefüllt werden, kostenlos zum Mitnehmen geben. Johannsen: „Dann kann jeder, wo er will, ein paar Blumen säen, denn für Bienen ist es auch wichtig, dass überall kleine Rettungsinseln sind, da braucht es nicht unbedingt nur die eine große Wildblumenwiese.“

Dass diese optisch so schön wie in den Alpen werde, davon solle man aber nicht ausgehen. „Dann müsste man alle zwei Jahre umgraben, denn sonst setzt sich die stärkste und nicht die schönste Blume durch“, so der Förster. Am Ende ist dann hoffentlich nicht nur ein netter Film mit Handlungsideen entstanden, sondern auch viele Futterquellen für Bienen, Schmetterlinge und Co.

>>> LANDWIRTE SOLLEN RANDSTREIFEN LASSEN

  • Eine weitere, eigentlich ganz einfache Idee, die für Tiere dennoch unheimlich wichtig sein kann, hat Förster Hannes Johannsen bereits: „Wenn alle Bauern am Rand ihrer Felder einen Quadratmeter für Wildblumen lassen, dann wäre das ein absoluter Gewinn.“
  • Die Bauern würden dafür, dass sie diesen Quadratmeter für Wildblumen überlassen, auch Geld bekommen. „Wir haben dafür schon einen großen Sponsoren gefunden und einen Bauern, der mitmachen will“, freut sich Johannsen.
  • Wer diese Aktion unterstützen will, kann sich an den Förster wenden, im Umweltbildungszentrum (Abtskücher Str. 24) oder unter 0177/28 80 139.