Heiligenhaus. . Zigtausende kamen in die Innenstadt, staunten auf der Autoschau und über viele blühende Pflanzen. Zudem zeigte das Handwerk, was es alles kann.
„Die Leute sind geil auf den Frühling“, bemerkte Helge Helbrich nach zwei Stunden Frühlingsfest. Kein Wunder, auf dem Stand des Raiffeisen-Fachmarktes blühte es tausendfach. „Mini-Petunien laufen am besten“, stellte er fest, „Eisbegonien sind ebenfalls stark gefragt.“ Kollege Markus Schürmann würde zu Fächerblume greifen: „Die hat den ganzen Sommer über Blüten, die auch Insekten Nahrung bieten.“
Das Bienen- und Insektensterben hat die Gartenfreunde mobilisiert: „Jeden Tag kommen Leute zu uns und fragen, welche Pflanzen sie nehmen können, die Bienen Futter geben. Aus diesem Grund haben wir nur wenig gefüllte Blüten im Sortiment, weil die den Insekten kaum was zu bieten haben.“ Friedhofsgärtner Hans Fernau gießt die „Fleißigen Lieschen“ auf dem Mustergrab vor dem Rathaus. „Die Sonne knallt richtig, das hätte ich nicht gedacht.“
Junge Leute fürs Handwerk begeistern
Nebenan haben die Heiligenhauser Handwerker ihre Stände aufgebaut. „Das Interesse an barrierefreien Bädern ist sehr groß“, registrierte Installateurmeister Daniel Büttner, der außerdem über staubfreie Sanierung informierte. „Das werden wir nächstes Jahr mal vorstellen“, kündigte er an. Dafür ließ es Benedikt Vogel ordentlich stauben: Der Lehrling der Tischlerei Stens holte mit der Stichsäge Figuren aus Holzbrettern heraus. „Wir wollen nicht nur über unsere Dienstleistungen informieren, sondern die jungen Leute für das Handwerk begeistern“, argumentierte Frank Stens.
Neben Blumen und Handwerk beherrschten die Neuwagen das Stadtbild, viele Besucher nahmen schon mal in ihrem Traumwagen Platz. Julia Peitsch, Verkaufsberaterin bei einem Kettwiger Autohändler, hatte viele Anfragen von potentiellen Käufern. Michael Koch, der Mitarbeiter eines Heiligenhauser Autohauses, war von der Nachfrage angenehm überrascht, besondere Aufmerksamkeit erregte das Elektroauto eines asiatischen Herstellers.
Werben für den Bürgerbus und die Heimatkunde
Wer wollte, der konnte hinter dem Steuer eines Kleinbusses Platz nehmen: Der Bürgerbusverein sucht ehrenamtliche Fahrer. Der verjüngte Vorstand des Geschichtsverein warb dagegen für die Heimatkunde. „Wir haben viele Aufnahmeanträge an Interessenten verteilt“, so Beate König, die ihren erkrankten Ehemann vertrat.
Annelie Heinisch, die Sprecherin des Stadtmarketing-Arbeitskreises Handel, hatte am Morgen ein bisschen Stress, weil ein Ausstellungsfahrzeug größer als erwartet war, ansonsten freute sie sich über den großen Zuspruch: „Phantastisch!“ Der Chef der Heiligenhauser Polizeiwache, Heinrich Röhr, schätzte, dass gegen 15 Uhr 2500 bis 3000 Leute in der Stadt waren: „Keine besonderen Vorkommnisse.“
„Heiligenhaus ist immer gut“, resümierte Ortrud Elsner, deren Enkelkinder vom Karussellfahren auf der Kirmes nicht genug haben konnten.