Heiligenhaus. . Das IKG soll einen provisorischen Teilstandort für Seiteneinsteiger eröffnen. Kapazitäten für die Beschulung an der Realschule reichen nicht aus.
In Heiligenhaus sollen zwei Schulklassen für sogenannte Seiteneinsteiger geschaffen werden. Geplanter Standort unter Leitung des IKG wäre die Suitbertus-Schule (Wülfrather Straße 2), die in den Ferien ans Sportfeld umziehen wird. Bislang wurden Seiteneinsteiger (zugewanderte Kinder etwa aus Flüchtlings- oder Asylbewerber-Familien) in Heiligenhaus nur an der Realschule unterrichtet. Unterstützt von Lehrern des Gymnasiums und der Gesamtschule sowie Ehrenamtlern, wird der sehr heterogenen Schülerschar vor allem Deutsch beigebracht. „Seit 2015 haben wir insgesamt 104 zugewanderte Schüler aufgenommen, von denen 70 noch bei uns sind“, berichtet Schulleiterin Sonia Cohen.
Einige Kinder wurden in die Regelklassen integriert, manche wechselten auf andere Schulen, andere haben Deutschland wieder verlassen. 54 Seiteneinsteiger werden der Realschule derzeit noch in einem komplizierten Verfahren angerechnet.
Belastungsgrenze erreicht
Inzwischen sei aber die Belastungsgrenze erreicht, sagt Sonia Cohen. Bei so vielen Seiteneinsteigern sei es schwierig, das eigene Schulprofil beizubehalten. Deshalb habe man sich an die Bezirksregierung gewandt. Nun soll die Verantwortung für die verpflichtende Beschulung der Zuwandererkinder noch mehr auf zusätzliche Schultern an den weiterführenden Schulen in Heiligenhaus verteilt werden.
Das soll durch die Schaffung des geplanten provisorischen IKG-Teilstandortes an der dann freigezogenen Suitbertus-Schule gelingen, da es an Gesamtschule und Gymnasium keine Raumkapazitäten gibt. An der Wülfrather Straße ist ein Einzug nach den Sommerferien geplant (Details siehe Infokasten). „Bis zu 18 Schülerinnen und Schüler sollen dort künftig unterrichtet werden“, sagt Britta Berschik, Leiterin des Gymnasiums. Die Lehrer von Gesamtschule und Gymnasium, die bislang an der Realschule aushelfen, würden dann an der Wülfrather Straße die Seiteneinsteiger unterrichten. Berschik: „Für uns am Gymnasium ändert sich ansonsten nichts.“
Befristet bis Juli 2019
Der geplante provisorische Teilstandort soll zunächst befristet bis zum 31. Juli 2019 genutzt werden. Danach müssten die Seiteneinsteiger aber auch räumlich in die Schule integriert werden. Was im Folgeschuljahr 2019/20 passiere, sei aber noch völlig unklar, betont Britta Berschik. Zunächst gehe es erstmal darum, ein Konzept für das kommende Schuljahr am Teilstandort zu entwickeln.
Ob dieser Standort in die Tat umgesetzt wird, ist aber noch nicht entschieden, zunächst muss die Politik entscheiden. Im jüngsten Ausschuss für Bildung und Sport wurden die Pläne vorgestellt, die Politik empfahl dem Stadtrat einstimmig, dafür grünes Licht zu geben. Dieser entscheidet dann in seiner Sitzung am 16. Mai darüber.
>>> SCHÜLER WERDEN ERST ZWEI MONATE AN DER VHS UNTERRICHTET
- Am provisorischen Teilstandort an der ehemaligen Suitbertus-Schule sollen für rund 7000 Euro zwei Räume zur Beschulung der Seiteneinsteiger hergerichtet werden. Das Geld würde aus der Bildungspauschale zur Verfügung gestellt.
- Von Mitte Mai bis Mitte Juli sollen die Schüler an der VHS unterrichtet werden.