Heiligenhaus. . Mitarbeiter Michael Nowotnick kennt Heiligenhaus wie seine Westentasche. Die Menschen seien ein „besonderes Völkchen“, sagt er. Ein Rundgang.
Ein freundliches Kopfknicken, ein schnelles Grußwort – Michael Nowotnick von der Stadtwacht ist bekannt wie ein bunter Hund. Seit über einem Jahrzehnt ist er auf den Heiligenhauser Straßen unterwegs und kennt nicht nur die Stadt wie seine Westentasche, sondern auch viele ihrer Bürger.
Zwischen gut funktionierendem Multi-Kulti und so manch stadtteiltypischen Eigenarten dreht er seine Runden. Problem-Ortsteile gibt es in Heiligenhaus nicht mehr, allerdings müssen Nowotnick und seine Kollegen auf einige Ecken öfters ein Auge werfen. Dafür werden sie an anderer Stelle mit tollen Ausblicken belohnt.
Gutes Verhältnis zu Zuwanderern
Auf einer Metallbank im Hefelmannpark haben es sich drei Herren gemütlich gemacht. Sie genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Michael Nowotnick erkennen sie schon von Weitem. „Ich bin ein Junge aus der Oberilp und er ist ein Junge aus der Oberilp“, erklärt der Mitarbeiter der Stadtwacht.
„Er“ – das ist Mohammed Daali. Der gebürtige Marokkaner mit den dunklen Locken lebt seit den 80er Jahren hier in der Stadt. „In Heiligenhaus gibt es ein gutes Verhältnis zu zugereisten Mitbürgern. Teilweise leben sie nun schon in der vierten Generation hier. Aber dieses Zusammenleben macht die Stadt auch aus“, findet Nowotnick und bekommt ein zustimmendes Nicken von Daali zurück. „Es ist nun mal ein kleines Dorf, in dem jeder jeden kennt“, schallt es vom anderen Ende der Bank.
Goldenen Mittelweg finden
Nicht nur zu den ausländischen Mitbürgern hat Michael Nowotnick einen guten Draht, auch für die alteingesessenen Heiligenhauser hat er immer ein offenes Ohr: „Man ist gleichzeitig auch Sozialarbeiter. Vielen Menschen hilft man schon, indem sie sich Dinge von der Seele reden können.“
Aber so manche Eigenart sorgt auch beim Stadtwachtmitarbeiter für ratloses Kopfschütteln. Ob es nun um eine gewünschte Erweiterung des Schilderwaldes geht oder um die Leinenpflicht am Panoramaradweg – bei vielen Problemen gehe es um den goldenen Mittelweg.
Ärger gibt es selten, sagt Nowotnick
Ärger gibt es dabei selten, auch wenn Falschparker Nowotnick bei einem Knöllchen nicht gerade um den Hals fallen möchten. „Die Heiligenhauser sind ein besonderes Völkchen“, sagt der Stadtwächter mit einem Lächeln auf den Lippen, „aber sie sind sehr gesellig. Allgemein ist es ein ruhiges Städtchen.“
Problematische Ortstteile gebe es in Heiligenhaus nicht mehr. Manchmal muss die Stadtwacht dann aber doch genauer hinschauen. Darunter fällt auch der Hefelmannpark, in dem sich gerade an warmen Sommertage viele Jugendliche tummeln. „Einmal hatten hat sich hier eine Gruppe von rund 80 Jugendlichen versammelt. Dort mussten wir dann für Ruhe sorgen. Aber viele kennen uns und fangen an, hastig aufzuräumen, wenn sie uns sehen.“ Präsenz zeigen ist ein wichtiges Stichwort, das auch auf dem Panoramaradweg oder am Abtskücher Stauteich immer wieder nötig ist.
Problem frei laufender Hunde
Nicht etwa wegen feiernder Jugendlicher, sondern wegen freilaufender Vierbeiner. „Wir haben in Heiligenhaus viele Hunde“, weiß Nowotnick – und nicht alle diese Hunde sind angeleint. Bei den Stadtwacht-Touren rund um den Stauteich kann Nowotnick, der einst als Bürgermeisterfahrer im Dienst von Peter Ihle stand, landschaftliche Höhepunkte genießen. „Der Isenbügeler Kopf ist eine schöne Stelle, um die ganze Stadt zu sehen. Aber auch hier in der Abtsküche gibt es kein Vertun“, sagt er – bevor bereits die nächste Heiligenhauserin mit einer kleinen Frage hinter ihm steht und es wieder weiter geht.