Heiligenhaus. . Der Stadtentwicklungsausschuss debattierte über das Nahversorgungszentrum. Ob und wie es sich vergrößert, ist unklar. Politik will mitbestimmen.

  • Nach dem Aus für die Stadtpforte könnten Fitness und Gastronomie beim Hitzbleck-Projekt andocken
  • Die Politik hatte im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss dazu aber einigen Gesprächsbedarf
  • Die Verwaltung hat keine neuen Infos, die Politik will über die Zukunft des Projekts mitbestimmen

Es ist ein Dauerthema in diesen Tagen: Das Nahversorgungszentrum auf dem Hitzbleck-Gelände. Nach dem Aus der Stadtpforte in Hetterscheidt wollen die Entwickler HBB und Concepta Erlebnisgastronomie und Fitnessstudio in das geplante Forum Hitzbleck integrieren. Wie das konkret aussehen könnte, weiß derzeit aber in Heiligenhaus niemand genau. Die Politik hatte im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss Gesprächsbedarf.

SPD und WAHL-Fraktion hatten beantragt, die Verwaltung möge darlegen, welche Veränderungen geplant seien. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Kramer steht der – derzeit im Raum stehenden Erweiterung um rund 1000 Quadratmeter – skeptisch gegenüber. Das, was von der Stadtpforte rübergezogen würde, wäre dann aus Platzgründen nur „eine Minimallösung“. Ob ein verkleinertes Fitnesscenter marktfähig sei, sei fragwürdig. Kramer verwies auch auf den Kaufvertrag: „Wir haben HBB ein Grundstück zur Verwirklichung eines genau definierten Projekts verkauft.“ Bei einer Änderung müsse HBB zunächst um Zustimmung bitten und die Ausschüsse seien an der Entscheidung zu beteiligen.

Politik befürchtet schlechtere Lösung

Der Technische Dezernent Siegfried Peterburs sagte, die Verwaltung sei von den Plänen seitens HBB und Concepta überrascht worden und habe daraufhin nur eine erste Stellungnahme abgegeben. Es sei nicht so, dass man niemanden habe beteiligen wollen. „Uns liegt aber weiterhin keine geänderte Planung vor.“ Peterburs führte anhand einer Grafik im Ausschuss vor, was HBB der Verwaltung mündlich angekündigt hatte. Der nördliche Teil des Obergeschosses solle demnach erweitert werden und der Gastronomie Platz bieten. Den östlichen Teil des L-förmigen Gebäudes entlang der Westfalenstraße wolle HBB verlängern, um dort auf ein oder zwei Etagen das Fitnesscenter unterzubringen, sagte Peterburs. Auch die Einzelhandelsflächen wolle HBB weiterhin realisieren. „Mehr weiß die Verwaltung nicht“, so der Dezernent.

Das Nahversorgungszentrum soll die Menschen zum Einkaufen locken.
  
Das Nahversorgungszentrum soll die Menschen zum Einkaufen locken.   © HBB

Der WAHL-Fraktionsvorsitzende Stefan Okon kritisierte das Vorgehen der Verwaltung. „Schon auf dem Kiekert-Areal und zwei Mal an der Alten Schmiede hat sich die Verwaltung vom Projektentwickler vorführen lassen.“ Für beide Grundstücke bestehe keine Perspektivplanung. Die geplante Integration von Fitness und Gastronomie ins Nahversorgungszentrum sei nach derzeitigem Stand „die schlechtere Lösung“ im Vergleich zur Stadtpforte. Okon: „Das würde dann nicht bedeuten ‘Aus eins mach zwei’, sondern ‘aus eins mach 1,2’.“ Künftig müsse man Verträge mit Projektentwicklern verbindlicher gestalten.

Auch Ralf Lotz (FDP) war verwundert über die Entwicklung, sieht diese aber positiv, da sie eine „Aufwertung der Innenstadt“ bedeute. Das Thema Parken dürfe man aber nicht unterschätzen.

Auch aus Sicht der SPD würde gerade bei zusätzlichen Nutzern Parkraum fehlen, sagte Peter Kramer. Auch die Ein- und Auffahrt zum Gelände müsse hinsichtlich des Verkehrsflusses auf der Westfalenstraße betrachtet werden. Dort funktioniere es zum Teil jetzt schon nicht. Über alle wichtigen Punkte will Kramer in der nächsten Ausschusssitzung diskutieren, „wenn uns hoffentlich ein detailliertes Konzept vorgelegt worden ist“.

Mit Entwickler in Kontakt bleiben

Stefan Propach (CDU) sieht die Entwicklung positiver als die anderen Fraktionen. „Warten wir erstmal ab, was uns vorliegt, dann können wir immer noch Schlüsse ziehen.“ Beate-Marion Hoffmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen, wollte von der Verwaltung wissen, wie es nun weitergeht. „Versuchen Sie nun, am Projektentwickler dran zu bleiben, damit man die Fakten auf den Tisch bekommt?“ Die Verwaltung nahm als Arbeitsauftrag aus dem Ausschuss mit, mit HBB in Kontakt zu bleiben.