Heiligenhaus. . Die Verwaltung würde eine Vergrößerung des Projekts auf dem Hitzbleck-Areal begrüßen. Die WAHL will jedoch erst die Politik entscheiden lassen.

  • Im Nahversorgungszentrum sollen noch ein Fitnessstudio und eine Erlebnisgastronomie einziehen
  • Nachdem das Projekt Stadtpforte gescheitert ist, würde die Verwaltung diese Planänderung begrüßen
  • Die WAHL möchte jedoch, dass die Politik vorher über diese geplante Erweiterung abstimmen kann

Die WAHL-Fraktion kritisiert das Vorgehen der Stadtverwaltung in Sachen Nahversorgungszentrum. Nach dem Scheitern der Stadtpforte in Hetterscheidt hatte die Stadtspitze gemeinsam mit den Projektentwicklern verkündet, dass die zwei Ankermieter (Fitnessstudio und Erlebnisgastronomie) ebenfalls mit ins Forum Hitzbleck ziehen sollen. „Dabei gibt es aber noch viele offene Fragen“, sagt Stefan Okon, Fraktionsvorsitzender der WAHL.

Er kritisiert, dass die Verwaltung die Fraktionen nicht über diese Pläne informiert habe und über die Presse bereits Fakten habe schaffen wollen. „In den politischen Gremien ist über eine Erweiterung ja noch gar nicht beraten worden“, so Okon weiter. Für die nächste Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss (21. November) beantragt die WAHL daher, die Verwaltung möge alle geplanten Veränderungen (Architektur, Infrastruktur, Parkraum) darlegen, damit die Politik beraten könne.

Einige kleine Angebote könnten wegfallen

Laut dem Projektentwickler HBB sollen Fitnessstudio und Erlebnisgastronomie ins Obergeschoss einziehen, was die bisher geplante Gesamtfläche (6500 Quadratmeter) um rund tausend Quadratmeter vergrößern würde. „Fallen dafür dann andere Angebote im Nahversorgungszentrum weg? All das wissen wir nicht“, sagt Okon, der nicht pauschal gegen eine Erweiterung ist, aber die nötigen Informationen vermisst. Auf Anfrage sagte HBB-Geschäftsführer Harald Ortner: „Um alles unterbringen zu können, werden wohl auch kleinere Angebote wegfallen. Das planen wir derzeit.“ Genauere Angaben machte Ortner nicht.

Von der ehemaligen Gießerei Hitzbleck sind nur noch Schuttberge übrig.
Von der ehemaligen Gießerei Hitzbleck sind nur noch Schuttberge übrig. © Heinz-Werner Rieck

Problematisch könne aus seiner Sicht auch das Thema Parken am Nahversorgungszentrum werden. „Die Verwaltung hat mit falschen Karten gespielt. Stets wurde versichert, dass die Parkplätze auch dem öffentlichen Bedarf zu Gute kommen werden“, so Okon. Zuletzt habe die Verwaltung dann gesagt, dass man diese Zusage von keinem Projektentwickler bekommen werde. Wie das Parken nun aussehen werde – ob beispielsweise mit Parkscheibe oder Schranke – sei völlig offen, sagt Okon: „Wenn nun mit Fitnessstudio und Gastronomie noch weitere Nutzer mit großem Bedarf hinzukommen, wird die Planung zur Farce.“

Verwaltung will die Politik informieren

Bürgermeister Michael Beck entgegnet, dass die Verwaltung keineswegs Fakten geschaffen habe. „Wir haben gesagt, das Konzept könnte nach jetzigem Stand eine Bereicherung für die Innenstadt sein, die keinem weh tut.“ Ein Fitnessstudio und eine Gastronomie seien nicht „sortimentsrelevant“, so Beck.

Bedeutet: Das Warenangebot im Nahversorgungszentrum werde sich nicht ändern und die Händler der Innenstadt seien damit nicht direkt betroffen.

Sollte sich die Planung so abzeichnen wie bisher, würden sich die Veränderungen voraussichtlich im Rahmen des geltenden Baurechts abspielen, da sich das Nahversorgungszentrum mit Fitnessstudio und Gastronomie gemäß §34 Baugesetzbuch „in die nähere Umgebung einfügen“ würde. Das sei dann nichts, worüber die Politik entscheiden müsste, sagt Beck.

Wie HBB die Erweiterung umsetzen wolle, stehe aber noch gar nicht fest, so der Bürgermeister weiter: „Es gibt noch keinen geänderten Bauantrag und wir warten erstmal ab.“ Über die Pläne will die Verwaltung die Politik zunächst einmal im Stadtentwicklungsausschuss informieren.