Heiligenhaus. . Um die städtischen Areale mit Potenzial für Wohnraum entwickeln zu können, sei eine Gesamtbetrachtung notwendig. Die gebe es, so die Verwaltung.

  • Vor rund eineinhalb Jahren stellte die Stadtverwaltung 21 Wohnbaupotenzialflächen vor
  • Die Grünen fordern nun, diese in einem Gesamtkonzept zu betrachten und entsprechend zu planen
  • Man plane nicht einzeln, sondern übergeordnet, entgegnet der Technische Dezernent Siegfried Peterburs

Die Grünen fordern ein Konzept für die Entwicklung der städtischen Wohnbaupotenzialflächen. In einem Antrag bringt die Fraktion das Thema auf die Agenda des nächsten Ausschusses für Stadtentwicklung- und Umwelt am 21. November: „Ein derartiges Gesamtkonzept ist nötig, um Wohnen in seinen verschiedenen Dimensionen – Mietwohnungen als Sozial- oder frei finanzierte Wohnungen, altengerechte Wohnungen, Eigentumswohnungen und -häuser – zu berücksichtigen.“

Im April 2016 wurden im Ausschuss Wohnbaupotenzialflächen in städtischem Besitz dargestellt und diskutiert. Damals hatte die Verwaltung 21 Standorte mit einem Potenzial von rund 260 Wohneinheiten vorgestellt. Darunter befanden sich unter anderem vier aufgegebene Spielflächen, der Europaplatz in der Oberilp oder auch der Schotterparkplatz bei Hitzbleck sowie der Mitarbeiter-Parkplatz an der Linderfeldstraße, wo eine Awo-Kita und seniorengerechtes Wohnen geplant sind.

Auch Parkraum müsse betrachtet werden

Dass in einigen Fällen noch nicht über Flächen entschieden wurde, finden die Grünen falsch. „Wir halten so eine Entscheidung für jedes einzelne Objekt nach anderthalb Jahren zum jetzigen Zeitpunkt für geboten, um ein Gesamtkonzept für die weitere Stadtentwicklung aufstellen zu können.“

Auch die Frage, ob statt Wohnraum soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder Altenheime entstehen sollten, müsse man berücksichtigen, ebenso wie die Schaffung von genügend Parkraum. Wichtig sei aber vor allem der Zusammenhang aller Potenzialflächen, so die Grünen.

Kritik an „Salamitaktik“

„Wir halten es nicht für zielführend, wenn in Salamitaktik einzelne Objekte zur Abstimmung gebracht werden, oder gar wie im Fall des Bereiches Linderfeldstraße durch Verlautbarungen vom Bürgermeister und Fachbereichsleitern in der Zeitung Fakten geschaffen werden, indem sie den Bau einer Kindertagesstätte und eines Altenwohnheims als beschlossen darstellen, ohne dass es einen Beschluss durch ein autorisiertes Gremium gibt“, kritisieren die Grünen.

Der Technische Dezernent Siegfried Peterburs stellt ebenfalls klar, dass beim Kita- und Wohnprojekt an der Linderfeldstraße bislang lediglich eine Planung vorgestellt worden sei. „Es gibt dort noch keinen Beschluss, ebenso wie bei vielen anderen Flächen.“

Weitere Flächen mit mehr als 500 Wohneinheiten im Blick

Im Auge hat man bei der Verwaltung aber so einige Areale, die sich für Wohnbebauung eignen könnten. Peterburs hatte in diesem Jahr eine Übersicht mit 15 größtenteils privaten Potenzialflächen erstellt (hier gibt es aber Überschneidungen mit der Übersicht von 2016), auf denen mehr als 500 Wohneinheiten entstehen könnten.

Auf dem ehemaligen Eischeid-Gelände an der Bergischen Straße entstehen beispielsweise schon 25 Reihenhäuser, auch an der Kettwiger Straße am Thormählen-Park wird seit geraumer Zeit gebaut. Die Planung für das ehemalige Gelände von Kiekert und Nieland am Südring soll in der Ausschusssitzung am 21. November vorgestellt werden. Auch wenn man einzelne Flächen vorstelle: „Wir haben das gesamte Konzept im Blick“, sagt Peterburs.

>>> NOCH KEINE WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT IN SICHT

  • Bei der geplanten städtischen Wohnungsbaugesellschaft, die vor allem den öffentlich geförderten Wohnungsbau in Heiligenhaus voranbringen soll, gebe es keinen neuen Sachstand, sagte Siegfried Peterburs auf Anfrage.
  • Derzeit fehle in der Verwaltung das notwendige Personal, um diese Aufgabe weiter voranzubringen, andere Dinge hätten da Priorität, so Peterburs.