Heiligenhaus. . Stadtplaner Siegfried Peterburs hat eine Liste der freien Flächen aufgestellt, auf denen in den nächsten Jahren Wohnhäuser gebaut werden könnten.
- In den kommenden sieben bis acht Jahren sind zahlreiche Wohnprojekte in der Stadt realisierbar
- Laut Berechnungen von Stadtplaner Siegfried Peterburs gibt es Flächen für mehr als 600 Wohnungen
- Die Flächenpotenziale sollen nach und nach in den zuständigen Fachausschüssen vorgestellt werden
Wohnungsnot ist für viele Menschen in Deutschland ein großes Thema und immer wieder in der öffentlichen Diskussion präsent. Für Heiligenhaus sieht Stadtplaner Siegfried Peterburs die Gefahr nicht. Er hat sich die Thematik genauer angeschaut. „Ich wollte darstellen, was wir in der Stadt an Reserveflächen zu Verfügung haben und welche noch auf uns zukommen werden.“ Und das sind eine ganze Menge.
Auf 15 größeren Arealen, rechnet Peterburs vor, könnten in den nächsten sieben bis acht Jahren rund 580 Wohnungen entstehen. Geplant ist, die Flächen an Investoren zu verkaufen, die die Wohnprojekte dann entwickeln.
Wohnpotenzial für mehr als 1200 Menschen
Hinzu kämen noch zahlreiche Einzelflächen im ganzen Stadtgebiet, so dass insgesamt mehr als 600 neue Wohnungen gebaut werden könnten. Peterburs: „Bei durchschnittlich 2,3 Personen pro Haushalt würden wir damit ein zusätzliches Wohnpotenzial für rund 1200 Menschen in Heiligenhaus schaffen.“ Bei der Planung habe man natürlich auch barrierefreie Wohnungen im Blick, auch öffentlicher Wohnungsbau soll gefördert werden.
Von den größeren Flächen, die Peterburs aufgelistet hat, befindet sich mehr als die Hälfte in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt oder sogar direkt in der City. Beispielsweise der Rathaus-Mitarbeiter-Parkplatz an der Linderfeldstraße, das frühere Gelände von Kiekert & Nieland am Südring oder die Fläche an der Kettwiger Straße gegenüber vom neuen Campus der Hochschule Bochum. „Doch auch die übrigen Flächen liegen nicht draußen auf der grünen Wiese, sondern innerhalb bestehender Bebauung“, sagt Peterburs.
Auf einigen Flächen könnte sich schon recht bald etwas tun. „Das sind vor allem die Gewerbebrachen, wo die Gläubiger auch Druck machen, weil der Leerstand Geld kostet.“ Durch eine Wohnbebauung könne man die Flächen einer wirtschaftlich höheren Nutzung zuführen, was attraktiver für Investoren sei.
Projekte gehen noch zur Beratung in die Politik
Zudem sind die früheren Industriestandorte zum Teil von Vandalismus bedroht – beispielsweise das ehemalige Schlechtendahl-Gelände an der Mozartstraße. „Wenn Unbefugte sich dort Zutritt verschaffen, ist das noch ein Grund mehr, zu handeln“, findet Siegfried Peterburs.
Bevor Flächen jedoch vermarktet und bebaut werden können, muss der Stadtrat grünes Licht geben und die notwendigen Bebauungspläne zur Entwicklung der Flächen auf den Weg zu bringen. Nicht für alle Projekte werde aber ein Bebauungsplan benötigt, erklärt Peterburs: „Wir werden die Projekte aber in den zuständigen Fachausschüssen vorstellen und beraten lassen.“
Für die potenziellen Heiligenhauser Neubürger müsse dann jedoch auch die entsprechende kommunale Infrastruktur geschaffen werden, sagt Peterburs – sprich Kita-Plätze und Schulen. Das wird ein weiteres Projekt für die Stadtplaner sein.