Heiligenhaus. . Die Verwaltung soll eine Fläche finden, auf der Hunde und Katzen beerdigt werden können. Ein Ausschuss beschäftigte sich jetzt mit dem Antrag.

  • Die Sozialdemokraten im Stadtrat wünschen sich für Heiligenhaus einen Heimtierfriedhof
  • Die Verwaltung soll dafür nun eine Fläche finden. Die CDU ist skeptisch, ob es überhaupt Bedarf gibt
  • Der Ratsausschuss für Bürgerservice hat sich am Donnerstagabend mit dem Thema beschäftigt

Die Sozialdemokraten im Stadtrat fordern für Heiligenhaus einen Tierfriedhof. Damit wollen sie Menschen, die keinen eigenen Garten besitzen, die Möglichkeit geben, verstorbene Haustiere zu beerdigen. Die SPD hat daher einen Antrag in den Ausschuss für Bürgerservice und Sicherheit eingebracht, der die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, ob ein Heimtierfriedhof in der Stadt eingerichtet werden kann. Zudem soll geprüft werden, wo eine geeignete Fläche dafür wäre.

„Wir sehen den Bedarf, dass es Leute gibt, die ihre Tiere hier beerdigen wollen“, sagt der SPD-Vorsitzende Ingmar Janssen im Vorfeld der Ausschusssitzung. Der städtische Friedhof an der Friedhofsallee scheide aber bereits aus Pietätsgründen als Standort für Hunde- oder Katzengräber aus. „Wir wollen nicht, dass der Wellensittich neben der Oma liegt. Es sei denn, sie möchte das so“, sagt Janssen.

SPD pocht nicht auf einen städtischen Betreiber

Wichtig sei der SPD zunächst, dass die Stadtverwaltung „jetzt den konkreten Auftrag bekommt, tätig zu werden“, über Details müsse anschließend gesprochen werden. Dazu gehöre, wo der Tierfriedhof hinkommt und wer ihn betreibt. „Wir hängen nicht an einem städtischen Träger“, sagt Janssen und verweist auf viele Beispiele in Nordrhein-Westfalen, wo Privatleute, Firmen oder Vereine einen Tierfriedhof betreiben. In Bielefeld gebe es aber einen städtischen.

„Ein Tierfriedhof ist für Heiligenhaus neu“, sagt Kerstin Plambeck, die für Friedhöfe zuständig ist. Einen solchen anzubieten sei „keine Pflichtaufgabe, sonst hätte ihn ja jede Stadt.“ Daher müsse die Finanzierung geklärt werden. Zusammen mit Christin Nützel von den Technischen Betrieben werde sie zunächst eine Fläche suchen, die groß genug ist, die richtige Lage hat und auch durch das Wasserschutzrecht als Friedhofsgelände erlaubt ist. „Wir werden das natürlich ergebnisoffen prüfen.“

Außerdem weist sie darauf hin, dass es bereits erlaubt sei, sich zusammen mit seinem Haustier bestatteten zu lassen, sofern es vorher eingeäschert wird. Dann sei die Urne als Grabbeigabe erlaubt.

CDU bezweifelt, dass es überhaupt Bedarf gibt

Ralf Herre, der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, kündigt auf Nachfrage vor der Ausschusssitzung an, dass sich die Christdemokraten dem Antrag nicht verschließen werden. Er sieht die Rolle von Plambeck und ihren Kollegen jedoch anders als die SPD: „Die Verwaltung muss prüfen, ob es überhaupt einen Bedarf für einen Tierfriedhof gibt.“ Sei dies geschehen, werde seine Partei schauen, „wie wir ihn abbilden können.“

Bis Donnerstagabend waren Kerstin Plambeck zumindest noch keine Anfragen von Heiligenhausern bekannt, die sich einen Tierfriedhof wünschen.

Ausschuss beschließt den Prüfantrag mit einem Zusatz

Nach nur kurzer Diskussion hat der Ausschuss den Prüfantrag schließlich einstimmig beschlossen. Zuvor ergänzten die Mitglieder ihn allerdings um den Zusatz, dass Kerstin Plambeck auch anfallende Kosten prüfen solle und wie sich ein solcher Friedhof, ob städtisch oder privat, betreiben lasse.