Heiligenhaus. . Die Nutzergruppen haben beim Auftakt-Treffen der Arbeitsgruppe ihre Vorschläge für das künftige Bad vorgestellt. Die Planer müssen viel beachten.
- In der Arbeitsgruppe zur Zukunft des Heljensbads wurden erstmals Vorschläge gesammelt
- Aus den Wünschen aller Nutzergruppen erarbeitet ein Architekturbüro nun Konzepte
- Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe soll in circa eineinhalb bis zwei Monaten stattfinden
Die Arbeitsgruppe, die die Zukunft des Heljensbads mitgestalten soll, hat sich erstmals getroffen. In dem Gremium sind alle relevanten Nutzer- und Interessengruppen der in die Jahre gekommenen Freizeitanlage vertreten: Schulen, Bürger- und Sportvereine sowie die Ratsfraktionen.
„Wir haben erstmal alle Vorschläge gesammelt. Jeder konnte sein Wunschbad präsentieren, wie er es sich vorstellt“, sagt Jan Heinisch, der beim ersten Treffen noch als Vorsitzender des Stadtwerke-Aufsichtsrats fungierte (diese Funktion entfällt für ihn mit dem heutigen Amtsantritt im Landtag, da Heinisch ab sofort nicht mehr Bürgermeister ist).
Positive Grundhaltung zum Bad
Ingmar Janssen, Geschäftsführer des Fördervereins Freibadfreunde und nun kommissarischer Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender, freut sich über die „positive Grundhaltung zum Heljensbad“ beim Arbeitsgruppentreffen. Er sei hoffnungsfroh, dass man eine gute Lösung für das Bad finden werde.
Die Sportvereine haben zum Beispiel den Wunsch geäußert, die Halle auch wetterunabhängig nutzen zu können und im Sommer nicht nur auf das Freibad angewiesen zu sein. „Wir machen derzeit unsere Schwimmausbildung von Juni bis August bei jedem Wetter draußen“, sagt Jens Platzhoff, Sprecher des Heiligenhauser Schwimmvereins. Wünschenswert für den Verein seien ein eigener Sprungturm, ein Lehrschwimmbecken und ein Wettkampfbecken mit mindestens 25 Metern Länge. „Nun müssen wir abwarten, ob und welche der Wünsche bei der Planung berücksichtigt werden“, so Jens Platzhoff.
Nächstes Treffen innerhalb der nächsten zwei Monate
Und zu berücksichtigen gibt es weitere Anliegen: Die Kanuten beispielsweise würden ihr Tauchmaterial gerne in der Nähe des Beckens verstauen, berichtet Heinisch. Auch der Wunsch nach WLAN im Bad wurde geäußert.
Ingmar Janssen hat zudem von mehreren Seiten die Forderung nach mehr Aufenthaltsqualität, verbunden mit einer besseren Gastronomie, aus dem Arbeitsgruppentreffen vernommen. „Eine mögliche Idee wäre ein Biergarten“, schlägt er vor.
Ein auf Bäder spezialisiertes Düsseldorfer Architektenbüro wird aus diesen Vorstellungen Konzepte erarbeiten. Heinisch: Das muss man sich als modulares System mit einzelnen, zusammengesetzten Bausteinen vorstellen.“ Beim nächsten Treffen der Arbeitsgruppe in eineinhalb bis zwei Monaten sollen dann Konzepte samt einer groben Schätzung der erwarteten Kosten präsentiert werden.
Viele Optionen sind denkbar
Die dürften bei mehrere Millionen Euro liegen. Neben baulichen Mängeln und veralteter Technik stelle sich beispielsweise auch die Frage nach der Barrierefreiheit. „Auch die Lage ist problematisch“, führt Heinisch weiter aus. Das beziehe sich sowohl auf die Parkplatzsituation als auch auf die Erreichbarkeit mit dem Rad oder Bus. Auch die Option, ganz woanders neu zu bauen, sei eine von vielen Möglichkeiten. Ziel bleibe aber, die Wirtschaftlichkeit des Bads zu verbessern.
>>> JÄHRLICHER VERLUST VON 1,3 MILLIONEN EURO
- Das Heljensbad ist inzwischen in die Jahre gekommen. Das Freibad ist 1965 gebaut worden, 1974 kam dann das Hallenbad dazu.
- Der jährliche Verlust liegt bei rund 1,3 Millionen Euro, die in den städtischen Haushalt einfließen.
- Zwei Drittel dieses Fehlbetrags entfallen auf den Hallenbadbetrieb, der Rest auf das Freibad.