Vertreter von Vereinen, Schulen und Parteien sollen gemeinsam über Zukunft des Heljensbads diskutieren. Architektenbüro erarbeitet ein Konzept.
- Die Stadtwerke wollen mit verschiedenen Nutzergruppen die Zukunft des Heljensbads planen
- In einer Arbeitsgruppe sollen alle Beteiligten zu Wort kommen und ihre Wünsche äußern
- Ein Düsseldorfer Architektenbüro wird auf dieser Grundlage eine Planung entwerfen
Eine neue Arbeitsgruppe soll die Zukunft des in die Jahre gekommenen Heljensbads mitgestalten. Darauf hat sich der Aufsichtsrat der Stadtwerke bei seiner Sitzung in der vergangenen Woche geeinigt. „Alle verschiedenen Nutzergruppen des Bads können in der Arbeitsgruppe ihre Wünsche vortragen“, berichtet Bürgermeister Jan Heinisch, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke.
In diesem neuen Forum sollen Vertreter verschiedener Institutionen diskutieren, welche Frei- und Hallenbadnutzung in Heiligenhaus gewünscht wird – und finanziell sinnvoll ist. Mitreden werden unter anderem Schulen, Bürger- und Sportvereine, politische Parteien, Unternehmen oder auch der Jugendrat. „Wir wollen die Bad-Nutzer direkt am Entscheidungsfindungsprozess beteiligen und nicht erst mehrere teure Varianten durchplanen lassen, bevor man sie der Öffentlichkeit präsentiert“, erklärt Heinisch zur Gründung der Arbeitsgruppe.
Erstes Treffen kurz nach Ostern
Ein erstes Treffen der Beteiligten soll kurz nach Ostern stattfinden. Dort werde über die unterschiedlichen Bedürfnisse und Wünsche debattiert. Mit dabei sind dann auch die Vertreter eines auf Bäder spezialisierten Düsseldorfer Architektenbüros, das auf Grundlage der Diskussion eine Planung erstellen wird. „Die Planung fängt bei Null an“, betont Jan Heinisch.
Eine Schließung steht aber nicht zur Debatte. Dass das in die Jahre gekommene Bad erhalten bleiben soll, darüber herrscht ein Konsens. Zuletzt hatte das auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Kramer auf der Jahreshauptversammlung des Ortsvereins bekräftigt.
Auch für Jan Heinisch ist eine Schließung des Heljensbads keine Option. Angesichts anfälliger Technik und veralteter Anlagen könne es aber auch nicht so bleiben, wie es ist: „Da kann jeden Tag was kaputt gehen.“ Ob beispielsweise (ein Teil des Bades) neu gebaut wird, sei aber noch völlig unklar.
Kosten lägen wohl bei mehreren Millionen Euro
Ein neues, modernes Bad jedoch sei schätzungsweise nicht unter 4,5 Millionen Euro zu bekommen – je nachdem, was am Ende umgesetzt wird. Das Ziel sei, bei den Betriebskosten (Energie, Heizung) deutlich zu sparen. Heinisch: „Wenn man so beispielsweise das jährliche Minus von rund 1,3 Millionen Euro halbieren könnte, würden sich die Investitionen schnell amortisieren.“
Rund zwei Monate lang soll das Architektenbüro nach der Diskussionsrunde um Ostern herum eine Planung ausarbeiten. In einer zweiten Sitzung wird die Arbeitsgruppe dann über den Vorschlag diskutieren. Die Öffentlichkeit werde ebenfalls in den Diskussionsprozess eingebunden, versichert Heinisch.
Eine Entscheidung über die Zukunft des Heljensbads wird am Ende der Stadtrat treffen. Einen konkreten Zeithorizont für eine politische Weichenstellung gibt es allerdings noch nicht.
>>> KOMMENTAR: ALLE NUTZERGRUPPEN BETEILIGEN
Das Heljensbad ist den Heiligenhausern lieb und teuer. Dass keiner auf das Bad verzichten will, ist überdeutlich. Umso besser, dass nun die Weichen für eine Zukunftsplanung gestellt werden. Ob man angesichts der maroden Technik im Bad nicht früher auf diese Idee hätte kommen können? Nun ist es müßig, darüber zu diskutieren.
Wichtig ist jetzt, alle relevanten Nutzergruppen bei der Planung eines neuen Bads mit einzubeziehen. Und auch die Öffentlichkeit sollte umfassend informiert werden. So wird hoffentlich ein allgemeintauglicher Kompromiss gefunden. Und dann sollte (kaum) einer nachher sagen können, er habe das Bad so nicht gewollt