Heiligenhaus. . Die Sicherung der Brücke an der Ratinger Straße soll erst in einigen Monaten beginnen. Straßen NRW rechnet mit Sperrungen während der Arbeiten.

  • Die marode Brücke an der Ratinger Straße soll erst diesen Spätsommer oder Herbst verstärkt werden
  • Abstimmungsgespräche mit den Behörden verzögern den Beginn der Sicherungsmaßnahme
  • Spätestens ab Oktober soll die Baustellenampel abgebaut werden und der Verkehr wieder normal fließen

Die marode Brücke an der Ratinger Straße in der Hofermühle wird erst später verstärkt als geplant. Ursprünglich wollte der Landesbetrieb Straßenbau NRW in diesem Frühjahr mit den Sicherungsmaßnahmen an dem rund 100 Jahre alten Bauwerk über die Angertalbahn beginnen. „Die Planung ist aber aufwendiger als erwartet. Die Abstimmungsgespräche mit den Behörden sind noch nicht abgeschlossen“, berichtet Straßen NRW auf Anfrage.

Bei Prüfungen der Bogenbrücke waren im vergangenen Jahr Rissbildungen und Durchfeuchtungen im Mauerwerk festgestellt worden. „Durch den Druck der Autos von oben droht die Brücke an ihren Flügeln zur Seite zu kippen“, erklärt Jörg Jahn, Projektleiter im Brückenbau bei Straßen NRW das Problem. Um das Bauwerk zu entlasten, ist die Ratinger Straße dort seit Monaten nur von einer Richtung gleichzeitig befahrbar, eine Baustellenampel regelt den Verkehr – was Autofahrer nicht selten auf eine Geduldsprobe stellt.

Verstärkung kostet 70 000 Euro

Bald will der Landesbetrieb Abhilfe schaffen. Im Frühjahr soll mit dem Baumschnitt an der Böschung entlang der Angertalbahn begonnen werden, um Platz für die eigentliche Verstärkungs-Maßnahme (Kosten: rund 70 000 Euro) zu schaffen. Bis diese startet, könnte es aber noch dauern, da der Auftrag ausgeschrieben und an eine externe Firma vergeben wird. „Wir rechnen damit, dass ab August oder September mit der Verstärkung begonnen werden könnte“, sagt Jahn.

Konkret soll ein Bagger auf der Brücke stehend von der Seite Löcher in das Bauwerk bohren und dann Gewindestangen unter der Fahrbahn hindurch schieben. „Auf beiden Seiten werden dann rund 28 Millimeter dicke Ankerplatten aus Stahl angebracht und verschraubt“, erklärt Jörg Jahn. Somit soll ein seitliches Abkippen von Brückenteilen verhindert werden.

Fertigstellung spätestens im Oktober

Da der Bagger die Arbeiten von der Brücke aus verrichten müsse, seien vorübergehende Sperrungen der Fahrbahn unvermeidlich, sagt Jahn. Ob das Bauwerk dann stunden- oder tageweise nicht befahrbar sein wird, stehe noch nicht fest. „Das kommt auch darauf an, welche Firma den Zuschlag erhält.“

Wie lange genau die Arbeiten dauern sollen, lasse sich ebenfalls noch nicht genau sagen. Jörg Jahn rechnet mit ein bis zwei Wochen und einer Fertigstellung bis spätestens Oktober.

Danach soll die Brücke wieder beidseitig befahrbar sein. Ein Neubau ist nach dem Lückenschluss der A 44 geplant (siehe Infokasten).

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