Heiligenhaus. . Politik fordert Erhaltung des maroden Bauwerks in der Hofermühle bis zur Fertigstellung der A 44. Verkehrsausschuss bringt Resolution auf den Weg.
Eine Brücke, viel Ärger: Politik und Verwaltung wollen nicht hinnehmen, was der Landesbetrieb Straßenbau NRW an der Ratinger Straße in der Hofermühle vorhat. Dort plant der Baulastträger den Abriss des maroden Bauwerks über die Strecke der Kalkbahn. An gleicher Stelle will der Landesbetrieb dann eine neue Brücke errichten. Das hätte jedoch eine etwa einjährige Sperrung der Strecke zur Folge (WAZ berichtete mehrfach). „Das Vorgehen des Landesbetriebs ist nicht verständlich“, so Harald Flügge, Technischer Beigeordneter. Nun hat der Verkehrsausschuss am Dienstagabend eine Resolution auf den Weg gebracht. Darin fordern die Politiker nicht nur die bauliche Erhaltung des 15 Meter langen Brückenbauwerks bis zur Fertigstellung der nahen A 44. Sondern auch die Überplanung der Ratinger Straße von der neuen Autobahn-Anschlussstelle bis zur Meiersberger Straße. „Wir müssen mehr als den Status quo hinbekommen“, sagte Flügge.
Neubau an anderer Stelle
Dabei soll der Neubau des maroden Bauwerks zeitlich mit dem Ausbau der A 44, der Entschärfung der gefährlichen Doppelkurve, dem Lückenschluss des Euroga-Radwegs im landesweiten Radwegenetz und der Herstellung einer Fußwegverbindung „vertaktet“ werden. „So dass Vollsperrungen dieser wichtigen Verkehrsverbindung möglichst nur über kurze Zeiträume nötig werden“, heißt es in der Resolution. Dass man die Hofermühle nicht über lange Zeit vom Rest des Stadtgebietes abtrennen möchte, machten am Dienstag Vertreter aller Fraktionen deutlich. Zumal die Strecke durch den Ortsteil auch von den Rettungsdiensten genutzt werde, die bei einer langfristigen Sperrung große Umwege fahren müssten.
Mit ihrer Erklärung wollen die Heiligenhauser Politiker Straßenbau NRW und das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen auffordern, sich für die Prüfung einer verbesserten Trasse der L 156 in der Hofermühle einzusetzen. Dabei geht es auch um eine entsprechende Finanzausstattung des Landesbetriebs zur Umsetzung der Maßnahme.
Durch den Neubau der Brücke an anderer Stelle könnte nach Auffassung der Heiligenhauser nicht nur die enge S-Kurve entschärft, sondern auch der Ersatzneubau errichtet werden, während die alte Verbindung noch in Betrieb ist. Die von der Stadt skizzierte alternative Trassenführung mit einem neuen Brückenbauwerk westlich der kaputten Brücke und einer weiter ausgerundeten Linkskurve in Fahrtrichtung Heiligenhaus vor der Brücke werde vom Landesbetrieb jedoch wegen des nötigen Planfeststellungsverfahrens mit den daraus entstehenden Kosten nicht verfolgt, heißt es dazu von der Verwaltung.
Bevor die Resolution dem Landesbetrieb Straßenbau und dem NRW-Verkehrsministerium sowie den örtlichen Landtagsabgeordneten zugestellt wird, muss der Rat sie in seiner Sitzung am 6. Juli noch absegnen.