Heiligenhaus. . Seit Oktober wird im Thormählen-Bildungshaus gewerkelt. Anfang September soll dort die Bücherei auf zwei Etagen einziehen. Es gibt viel Neues.

  • Anfang September soll die Stadtbücherei in das neue Thormählen-Bildungshaus am Campus einziehen
  • Auf zwei Etagen wird sich die Bibliothek dann auf insgesamt 430 Quadratmeter ausbreiten können
  • Das ist etwas mehr als der bisherige Platz im Sparkassenturm, das Lesecafé wird aber etwas kleiner

Wie ein offenes Buch gestaltet sich derzeit der Neubau der Stadtbibliothek im Thormählen-Bildungshaus. Denn bislang wird dort in der früheren Kiekert-Hauptverwaltung neben dem neuen Campus-Gelände der Hochschule Bochum kräftig gewerkelt – da keine Fenster oder Türen eingesetzt sind, kann man von allen Seiten in das entkernte Gebäude schauen. Doch schon in ein paar Monaten soll das Haus wieder mit Leben gefüllt werden, wie Architekt Raimund Hölscher bei einem Rundgang erläutert.

Beginn der Bauarbeiten war im Oktober, Anfang September soll die neue Bücherei dann aus dem Sparkassenturm in das Thormählen-Bildungshaus umziehen. Dabei wird sie sich sogar leicht vergrößern: Von 410 auf 430 Quadratmeter, was die Bibliotheks- und Bürofläche anbelangt. Auf der anderen Seite wird das Lesecafé etwas kleiner und ist in einem „Multifunktionsraum“ mit einer offenen Glasfront gleich am Haupteingang zur Kettwiger Straße integriert.

Büroräume auf zwei Etagen

Die Bücherei selbst befindet sich in Räumen im Untergeschoss sowie im Erdgeschoss, wo zudem das geplante Schülerlabor (120 Quadratmeter) des Campus seinen Platz finden wird. Und: „In die erste und zweite Etage kommen noch Büroräume“, so Raimund Hölscher vom Velberter Architektenbüro „Schönborn + Hölscher“. Ein Bürogeschoss sei bereits vermietet.

Das neue Gebäude soll sich auch harmonisch in das Umfeld einfügen: „Wir verwenden einen rot-grauen Klinker, der zu dem Klinker des Campus’ passt“, so Hölscher. Damit ist die gelbliche Verklinkerung der früheren Kiekert-Hauptverwaltung Vergangenheit. Doch ansonsten sollen die Strukturen des 1959 gebauten Hauses weitgehend erhalten bleiben – etwa die geschwungene Wendeltreppe, die sich in einem vollverglasten Treppenhaus an der Rückseite des Gebäudes hochschlängeln soll.

Auch eine Terrasse wird errichtet

Neu ist allerdings ein Aufzug im Foyerbereich, denn der Bau wird barrierefrei und behindertengerecht gestaltet. Der Haupteingang zur Bücherei und das Foyer sind offen angelegt. Im Untergeschoss wird noch eine niedrig eingezäunte Terrasse errichtet, die sich neben dem Panoramaradweg befindet. Die Regale aus den bisherigen Bibliotheksräumen sollen auch weitgehend mitgenommen werden.

Top-moderne Räumlichkeiten sind aber nicht der einzige Grund für den Umzug: Im neuen Domizil ist die Miete auch niedriger. Zu der Frage, wie hoch die Kosten für den Umbau sind, nannte der Architekt keine Zahlen. Er betrachtet das neu gestaltete Haus aber als eine Bereicherung für die Stadt. Und: „Heiligenhaus entwickelt sich städtebaulich sehr gut“, sagt Raimund Hölscher unter anderem mit Blick auf das Thormählen-Bildungshaus, auf den Campus und auf weitere Vorhaben wie den geplanten Bau des Nahversorgungszentrums auf dem Hitzbleck-Areal.