Heiligenhaus. . Imker ernten in diesen Tagen den Sommerhonig, um anschließend die Völker gegen die bedrohliche Varroamilbe zu behandeln, die sich im Winter vermehrt.

Für viele Imker war es ein trauriger Frühling: Reihenweise waren die Bienenkästen leer, eine Hand voll toter Bienen befand sich zwischen den Waben. Hart getroffen hatte es auch Karl-Heinz Uhlig: „Von zwölf eingewinterten Völkern haben nur vier überlebt. Mit Sicherheit spielte die Varrora-Milbe bei dem Bienensterben eine Rolle“, da ist sich der Vorsitzende des Bienenzuchtvereins Talburg sicher. Die Heiligenhauser Imker ließen sich von dem herben Verlusten nicht entmutigen.

Imker auf Einkaufstour

Karl-Heinz Uhlig kaufte wie vieler seiner neue Völker aus wenige betroffenen Gegenden. „Die Imker neben dem Waldmuseum am Paradies sind bis nach Baden-Württemberg gefahren, weil fast die Hälfte der Völker eingegangen war.“

Als die Rapsfelder goldgelb blühten und sich die Gärten in ein Blütenmeer verwandelten, waren weniger Bienen als in den Vorjahren unterwegs, entsprechend mickrig war der Honigertrag. Einige Hobbygärtner vermuten, dass wegen der geringeren Bestäubungsleistung in diesem Jahr die Äpfel und Birnen kleiner bleiben.

Imker stellen sich jetzt auf den kommenden Winter ein

Inzwischen haben sich die Bienenvölker erholt, Karl-Heinz Uhlig konnte jetzt mit der Ernte des Sommerhonig beginnen. „Eigentlich bin ich zufrieden“, so sein erstes Fazit. Neben dem Nektar aus Linde, Himbeere, Brombeere, Klee und anderen Frühsommerblühern vermutet der Imker auch ein bisschen Waldhonig dabei: „Von der Farbe her ist der Honig recht dunkel.“

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Auf dem Höhepunkt des Hochsommers denken die Imker an diesen Tagen an den Winter. Denn jetzt werden die Weichen gestellt, damit ihre Schützlinge gut durch die kalte Jahreszeit kommen. Da Imker experimentierfreudige Individualisten sind, hat da so jeder seine eigene Vorgehensweise. Karl-Heinz Uhilg teilt seine Völker, um sie im Frühling wieder zu vereinigen. „So erhalte ich ein starkes Volk, aus der übrig gebliebenen Königin kann ich einen Ableger bilden.“

Aus Asien eingeschleppt

Alle Bienenzüchter behandeln in den kommenden Wochen ihre Völker gegen die Varroamilbe, die sich in den verdeckelten Brutzellen munter vermehrt. Die Imker bekämpfen den Parasiten, der vor fast 40 Jahren mit Bienen aus Asien nach Mitteleuropa eingeschleppt wurde, mit organischen Säuren. „Die hinterlassen keine Rückstände im Wachs, und damit auch nicht im Honig, weiß Karl-Heinz Uhlig. „Ich nehme Oxalsäure, die kommt natürlicherweise im Rhabarber vor.“