Hattingen/Sprockhövel. Gesetzesänderung: Schwule und bisexuelle Männer sowie Transmenschen dürfen jetzt Blut spenden. Die nächsten Termine in Hattingen und Sprockhövel.

„Wir leben nur dank ihrer Blutspende!“ – das haben Menschen gesagt, die zum Beispiel nach einem Arbeitsunfall, kurz nach einer Entbindung oder bei einer Organ-Transplantation Blut benötigt haben, so der Blutspendedienst West, der damit noch einmal die Bedeutung seiner Arbeit unterstreicht. Und vor den Terminen in Hattingen und Sprockhövel Anfang der nächsten Woche gibt es die gute Nachricht, dass ab sofort „Spenden ohne Diskriminierung“ möglich ist – denn künftig dürfen auch schwule und bisexuelle Männer sowie transgeschlechtliche Menschen ohne Einschränkung Blut spenden.

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Mit der Änderung des Transfusionsgesetzes (TFG) dürfe die sexuelle Orientierung keine Rolle mehr spielen, erklärt das Versicherungsunternehmen Arag. Künftig sei für das Spenden von Blut „ausschließlich das sexuelle Risikoverhalten ausschlaggebend“. Darüber hinaus wird durch die Gesetzes­änderung auch die Altersgrenze für Blutspenden aufgehoben.

Aktuelle Termine in Hattingen und Sprockhövel

In Hattingen gibt es die nächste Gelegenheit zum Aderlass am Montag, 17. April, in der Zeit von 15 bis 19.30 Uhr im LWL-Museum Henrichshütte, Werksstraße 31-33; tags darauf (18. April) folgt ein Termin in Niedersprockhövel: 15 bis 19.30 Uhr in der Glückauf-Halle an der Dresdener Straße 11.

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Der Blutspendedienst bittet um Terminreservierungen unter www.blutspende.jetzt – denn so können Warteschlangen reduziert sowie „höchstmögliche Sicherheits- und Hygienestandards garantiert werden“. Zwischen zwei Blutspenden müssen 56 Tage liegen. Für alle, die mehr über die Blutspendetermine in Wohnortnähe erfahren wollen, hat der DRK-Blutspendedienst West im Spender-Service-Center eine kostenlose Hotline geschaltet: Unter 0800 1194911 werden montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 18 Uhr Fragen beantwortet.

In Hattingen und Sprockhövel stehen in der nächsten Woche zwei Blutspendetermine auf dem Plan.
In Hattingen und Sprockhövel stehen in der nächsten Woche zwei Blutspendetermine auf dem Plan. © dpa | Bernd Wüstneck

Ziel des Transfusionsgesetzes sei eine sichere Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen sowie die sichere Versorgung der Bevölkerung mit Blutprodukten, so die Arag. „Dann dürfen auch schwule und bisexuelle Männer sowie transgeschlechtliche Menschen ohne Einschränkung Blut spenden.“

Voraussetzungen für die Blutspende

In Deutschland darf grundsätzlich jeder Blut spenden, der mindestens 18 Jahre alt und gesund ist. Blutspender müssen mindestens 50 Kilogramm schwer sein. Die Richtlinie schreibt vor, dass eine erneute Blutspende in der Regel erst nach zwölf Wochen, frühestens nach acht Wochen möglich ist.

Innerhalb eines Jahres dürfen bei Frauen zwei Liter Blut entnommen werden; bei Männern sind es drei Liter.

Blutspendetermine in der Nähe und Informationen zur Blutspende beim Deutschen Roten Kreuz finden Interessierte jederzeit online: www.drk-blutspende.de/blutspendetermine/

Bisher mussten Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), nach Sexualkontakt mit einem neuen oder mehr als einem Sexualpartner vier Monate enthaltsam sein, bevor sie Blut spenden durften. Dadurch sollte die Gefahr, Blutkonserven mit HIV zu infizieren, verringert werden. Dagegen werden heterosexuelle Personen nur ausgeschlossen, wenn sie häufig wechselnde Sexualpartner haben.

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Darüber hinaus werden die bisherigen Altersobergrenzen aufgehoben. Künftig soll nur noch die von einem Arzt attestierte, individuelle Spendetauglichkeit für eine Blutspende entscheidend sein.

Nur ein Drittel der Bevölkerung darf theoretisch spenden

In Deutschland sind nach den vorliegenden Informationen der Arag etwa 33 Prozent der Bevölkerung theoretisch dazu in der Lage, Blut zu spenden. Tatsächlich tun es aber nur etwa drei Prozent.

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Und obwohl jede Blutspende in bis zu drei Präparate aufgeteilt wird und somit bis zu drei Menschen geholfen werden kann, sei dies auf Dauer zu wenig, um die Gesamtbevölkerung mit Blutprodukten zu versorgen. Das wissen die Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes am besten: Etwa sechs Prozent der Bevölkerung sind laut DRK als Dauerspender notwendig, um die Versorgung langfristig zu sichern. 90 Prozent aller Blutkonserven werden in der Notfallmedizin und der Unfallchirurgie verbraucht.