Hattingen. . Das Programm der Extraschicht in Hattingen steht unter dem Motto „Der Mond ist aufgegangen“. Das Thema „Zuhause in Europa“ trägt den traumatischen Facetten des Krieges Rechnung. Unter anderem gibt es eine Kriegsparabel und Swing und Schlager aus dem Umfeld des Zweiten Weltkriegs mit Anna Sayn und Eri Uchino.

Im Ruhrgebiet steckt Europa in jedem Winkel – sagt Kirsten Hansonis vom Eventmarketing der Ruhrtourismus GmbH. Das „Zuhause in Europa“ wird zum Schwerpunkt der 14. Extraschicht am 28. Juni 2014. In Hattingen geht die lange Sommernacht mit viel Kultur zwar mit Pauken und Trompeten über die Bühne, aber nicht mit Feuerwerk wie gewohnt, sondern nur mit Pyrotechnik, die nach Mitternacht Trompete und Orgel begleiten.

Dritte Ausstellung im September

Die Gäste müssen nicht zum Lachen in den Keller gehen. Doch der Veranstalter trägt der Tatsache Rechnung, dass vor Ort die Ausstellungen „Stahl & Moral“ und „Front 14/18“ die traumatischen Facetten eines „Zuhause in Europa“ aufgreifen. Die dritte Ausstellung, die jetzt eigentlich eröffnet werden sollte, wird verschoben. „Es ist traurig, die Ausstellung ist fertig, wir haben jahrelang daran gearbeitet. Jetzt versuchen wir einen neuen Termin im September zu finden“, sagt Museumsleiter Robert Laube. Ein Dach ist weggeflogen. Die Dachdecker sind zwar im Haus, doch konnte nicht alles rechtzeitig repariert werden.

50 Spielorte, darunter wieder fünf neue, zeigen, wie vielfältig die Region ist. 160 Shuttlebusse legen in der besonderen Nacht 30.000 Kilometer zurück, listet Kirsten Hansonis auf. Laut Wetterbericht soll es 20 Grad warm werden und damit optimal für die Veranstaltung.

Von Hattingen sind Besucher schnell in der Jahrhunderthalle oder der Ruhr-Uni Bochum. Doch vor allem sollen sie das Programm vor Ort nutzen. Für Museumsleiter Robert Laube ist der 28. Juni „ein besonderer Tag. Vor 100 Jahren fielen die Schüsse von Sarajevo. Millionen Menschen starben im industrialisierten Krieg.“ Auch die Henrichshütte produzierte Granaten für die Front. Comedy und Clowns lockten in anderen Nächten. In dieser passt sich das Programm der Historie an.

Swing und Schlager

Langweilig wird es deshalb nicht. Nur dass eben bei „Picknick im Feld“ Mutti mit einem Fresskorb anrückt mit den Dortmunder Theaterpartisanen. Neben der Kriegsparabel gibt es Swing und Schlager aus dem Umfeld des Zweiten Weltkriegs mit Anna Sayn und Eri Uchino, Trompeten- und Orgelklänge mit Frank Düppenbecker und Klaus Eldert Müller, die Jazzline, Klaviermarathon, Dur und Moll am Hochofen, das Sebastian Scobel Trio und Matthias Nadolny sowie Alpcologne. Und zum Abschluss heißt es „Der Mond ist aufgegangen.“ Wenn die Gäste mitsingen, freuen sich die Veranstalter. Sonst wird improvisiert.

Zwischen 3000 und 6000 Besucher hatte die Extraschicht im Mittel. Sollten weniger kommen als sonst, weil es diesmal nicht so laut kracht, nimmt Laube das in Kauf. Das Programm sei zwar etwas leiser, aber anspruchsvoll. Außerdem, so Kirsten Hansonis, ist ein unterschiedliches Angebot an den verschiedenen Orten Programm.