Hattingen. Im multimedialen Selbstversuch ging’s per App zu den Sehenswürdigkeiten der Hattinger Altstadt. Warum sich die digitale Stadtführung via Smartphone lohnt und an welchen Angeboten es noch fehlt, lesen Sie hier.

Smartphone-Besitzer können einen ganz neuen Blick auf Hattingen werfen: Die Stadtführer-App steuert Bürger und Besucher unabhängig von Öffnungs- und Führungszeiten individuell, jederzeit und multimedial zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt und durch ihre Geschichte und Kultur.

Wir haben die App einmal auf ihre Tauglichkeit hin getestet:

Bevor es losgehen kann, lade ich mir das Hattingen-auf-Abruf-im-Hosentaschenformat-Programm im App-Store herunter – diese App ist übrigens gratis und sowohl für Apple als auch für Android erhältlich. Kurz darauf ist das Programm per Fingertipp gestartet und ich stelle schnell fest: Durch seinen übersichtlichen Aufbau ist es verständlich und selbsterklärend. Mir wird ein Stadtplan Hattingens angezeigt, 20 Sehenswürdigkeiten und meine aktuelle Position.

Ausklappbare Karte wäre doch noch nützlich

Ich bin unterwegs zum Bügeleisenhaus, lasse mir per Klick Fotos und Texte anzeigen. Noch auf den letzten Metern vorm Ziel höre ich mir einen Audio-Beitrag über die Lage, die Geschichte, aber auch Aktuelles über meine erste Stadtführungs-Station an. Sämtliche Stationen kann ich mir bei Bedarf auf der Karte mit einem Stern kennzeichnen lassen; so kennt der Ortsfremde (also ich) die genaue Lage der 20 Sehenswürdigkeiten – was bei der Routenplanung von Vorteil ist. Schließlich möchte ich nicht kreuz und quer durch die Gegend laufen, sondern auch ohne professionellen Stadtführer einen sinnvollen Rundgang machen. Bei dem hilft die App, wenn man auf „Altstadt-Rundgang“ klickt. Gesagt, getan – eine rote Linie zeigt mir die Verbindung der einzelnen Routenpunkte an. Hier wäre dann allerdings eine ausklappbare Karte nützlich, da die Übersichtlichkeit auf meinem Bildschirm doch zu wünschen übrig lässt.

Ein Routenplaner fehlt leider noch

Aber die Hattinger Innenstadt ist ja zum Glück übersichtlich und so marschiere ich, mit dem blauen Punkt (meinem Standort) als Orientierung, von Station zu Station. Ich lasse mich von den gesprochenen Texten berieseln, lerne Interessantes über die Stadttore, sehe wie das Krämersdorf, der Untermarkt und weitere Plätze früher aussahen und heute aussehen und erfahre Wissenswertes über das einstige und heutige Leben in Hattingen.

So viel Information macht hungrig. Auch hier weiß das Programm Rat: Messer und Gabel oder Kaffeetassen zeigen mir verschiedene Gastronomien auf meiner Route an. Schere und Kamm lassen auf Frisör schließen, ich erfahre Einkaufsmöglichkeiten, Banken, Parkplätze, wo öffentliche Einrichtungen angesiedelt sind und vieles mehr. Die Standorte sind durch selbsterklärende Symbole gekennzeichnet, manche auch namentlich, die großen Straßen angegeben. Und die Karte geht weit über die Innenstadt hinaus – aber genau hier stößt mein Bildschirm an seine Grenzen: zoome ich näher heran, verliere ich die Orientierung, zoome ich weiter weg, ist nicht mehr auszumachen, wie ich an den Standort gelange. Konkrete Adressangaben fehlen und auch einen Routenplaner mit Entfernungsangaben bietet die App leider nicht.

Hattingen Marketing arbeitet an Weiterentwicklung

Aber Georg Hartmann von Hattingen Marketing erklärt, dass man an der Weiterentwicklung des Programms arbeite. Sven Löschner von der Someko KG in Bochum – sie entwickelte die App – ergänzt: „2014 wird es eine Ausbaustufe der App geben. Der User kann dann eine Hattingen-Karte herunterladen, auf der die Örtlichkeiten weiter verortet und mit Zusatzinfos hinterlegt sein werden. Entfernungen, zusätzliche, auch individuelle, Rundgänge und Adressangaben werden für bessere Orientierung sorgen.“

Fazit: Die Zusatz-Angebote sind momentan noch nicht optimal ausgereift. Aber um auf eigene Faust die Altstadt zu erkunden, ist die Hattingen-App schon jetzt wirklich empfehlenswert.