Hattingen. . Die Hattinger Autorinnen Sarah Wedler und Nadine d’Arachart schreiben gerade an einem Krimi über ihre Heimatstadt. Doch bis der fertig ist, können sich die beiden über etwas anderes freuen: Ihr Debütroman “Die Muse des Mörders“, der in Wien spielt, wird fürs ZDF und den ORF verfilmt.

„Die Muse des Mörders“ kommt ins Fernsehen. Die Hattingerinnen Sarah Wedler und Nadine d’Arachart hatten ihren Debütroman im vergangenen Jahr veröffentlicht – und jetzt hat sich die österreichische Produktionsfirma Mona Film dazu entschieden, den Krimi zu verfilmen. Fürs ZDF und den ORF. Wann gedreht und wann der Film zu sehen sein wird, ist allerdings noch nicht bekannt.

Weil der Roman in Wien spielt, gehen die 27-Jährigen davon aus, dass die Dreharbeiten dort stattfinden werden. „Es wäre toll, wenn wir bei der Verfilmung zuschauen könnten“, sagen die beiden. Sie hatten sich in der österreichischen Hauptstadt inspirieren lassen: Der Mörder im Roman tötet Menschen, die wertvolle Schmuckstücke von einem Wiener Juwelier um den Hals tragen. Der Thriller greift Motive von E.T.A. Hoffmanns Geschichte „Das Fräulein von Scuderi“ auf.

Sammlung mit Kurzgeschichten veröffentlicht

Doch damit nicht genug: Die Autorinnen haben in diesem Jahr zwei weitere Bücher veröffentlicht – „Linie 14 – letzte Reihe – ich“ sowie „Nebelflut“. Ersteres ist eine Kurzgeschichten-Sammlung mit 18 alten und neuen Erzählungen. Die Geschichte „Linie 14 – letzte Reihe – ich“ wurde bereits 2009 mit dem Hattinger Förderpreis für junge Literatur ausgezeichnet. Es sind sozialkritische Themen, die die jungen Frauen mit den Kurzgeschichten ansprechen: Armut, Drogen, das Leben von Außenseitern. Das passt mit ihrem Studienfach zusammen: Beide studieren Sozialwissenschaften an der Ruhr-Uni.

In „Nebelflut“ geht es um ein kleines Mädchen, das plötzlich verschwindet. Erst 19 Jahre später entdeckt man ihre blutigen Kleider. Und eine Mordserie beginnt.

Zurzeit schreibt das Duo an drei weiteren Romanen. Darunter ein Krimi, dessen Schauplatz das Ruhrgebiet ist. Aber: „Es ist schwierig, über die eigene Stadt zu schreiben. An einem fremden Ort fallen einem sofort Dinge auf, aber hier in Hattingen kennt man alles so gut, das nimmt man kaum noch wahr.“

Kein Interesse an Komödien und Liebesromanen

Dass es düster wird, ist klar. „Ich bewundere es, wenn Autoren den Leser zum Lachen bringen können, aber ich interessiere mich nicht für Komödien oder Liebesromane“, so Sarah Wedler. „Menschliche Abgründe sind spannend, damit hat man sonst nicht jeden Tag zu tun. Sich in dunkle Charaktere hineinzudenken, macht Spaß, weil es einem sonst so fern liegt“, meint Nadine d’Arachart.

So wird auch in dem Ruhrgebiets-Krimi eine Leiche in einer stillgelegten Zeche gefunden. Einen Titel hat der Roman indes noch nicht. Aber er ist ja auch noch nicht fertig.