Hattingen. Der Stratoskoffer von Weltraum-Springer Felix Baumgartner hat einen neuen Besitzer. Die Wohnungsgenossenschaft hat den Koffer zugunsten der Hattinger WAZ-Hilfs-A(u)ktion für 2000 Euro ersteigert - er soll bald ausgestellt werden. Der Erlös geht an die Flutopferhilfe des Deutschen Roten Kreuzes.

Blauer Himmel, strahlende Gesichter – die Hilfs-A(u)ktion der Hattinger WAZ-Redaktion war für alle Beteiligten ein großer Erfolg: Sozialsponsor Thomas Röthig hat dem Vorstand der HWG – Erika Müller-Finkenstein und David ­Wilde – den ersteigerten Stratoskoffer von Extremsportler Felix Baumgartner übergeben. Dr. Nikola Höner, Vorsitzende des Hattinger Roten Kreuzes, hat zudem dankend den Scheck in Höhe von 2000 Euro entgegengenommen, der für die DRK-Flutopfer­hilfe bestimmt ist.

„Ich bin total glücklich und finde das ganz toll“, sagte Nikola Höner beim gemeinsamen Übergabe­termin. „Herr Röthig, wie kommen Sie an die tollen Sachen heran?“ Der 59-Jährige erinnerte daraufhin an seine erste A(u)ktion im Jahr 2000 (Fußball-Nationaltrikot von Jens Nowotny, getragen im letzten Länderspiel im alten Wembley-Stadion): „Das Emmy-Kruppke-Heim in Welper brauchte dringend Hilfe. Da habe ich mit meinem alten Kumpel Erich Rutemöller überlegt, was wir machen könnten.“ Rutemöller („Mach et, Otze“) war damals beim DFB angestellt – und besorgte das Trikot, das 1000 Mark einbrachte.

Trikot von Basketball-Superstar Dirk Nowitzki

Über die Jahre wurden die Devotionalien immer beeindruckender, die der Sozialsponsor organisierte – bis zum Trikot von Basketball-Superstar Dirk Nowitzki und dem Dress des Ruder-Achters, der bei Olympia in London Gold gewann (alles natürlich original unter­schrieben von den Sportlern).

„Der Stratoskoffer ist jetzt aber der Höhepunkt“, freut sich Röthig. Und er gibt dem HWG-Vorstand auch gleich einen Tipp für eine neue Werbekampagne: „HWG – Wohnraum statt Weltraum“.

Stratoskoffer wird bei der HWG ausgestellt

„Für uns war es schön, dass es eine lokale Aktion mit einem überregionalen Bezug war“, so HWG-Vorstand David Wilde. „Zu 95 Prozent engagieren wir uns ja in Hattingen, aber in diesem Fall fanden wir es gut, aufgrund der Dramatik der Katastrophe auch den Flutopfern etwas zukommen zu lassen.“

Der Stratoskoffer wird in den nächsten Wochen bei der HWG an der Straße Im Bruchfeld 17 ausgestellt. Was anschließend mit ihm passiert, ist allerdings noch offen. „Vielleicht können wir ihn ja einem weiteren sozialen Zweck zukommen lassen“, sagt Vorstandsvorsitzende Erika Müller-Finkenstein. Dr. Nikola Höner freut sich über die Unterstützung. 45 weitere Spender haben zudem 2770 Euro in die DRK-Kasse gespült – doch das reiche noch immer nicht. „Jetzt wird auch noch andere Hilfe benötigt“, sagt sie. „Sachspenden sind wichtig und vor allem Zeitspenden. Die betroffenen Menschen brauchen jede helfende Hand.“