Hattingen. Er kletterte in das Unfallwrack und kümmerte sich fast eine Stunde um einen 89-jährigen Senior, der nicht alleine aus dem Auto kam: Ein Ersthelfer bewies bei einem Unfall in Hattingen am Donnerstagabend viel Mut. Das Auto des Seniors war von der Straße abgekommen und auf der Fahrerseite liegen geblieben.

Ein mutiger Ersthelfer kletterte am Donnerstagabend in Hattingen nach einem Verkehrsunfall in ein auf der Seite liegendes Auto und kümmerte sich um den 89-jährigen Fahrer. Der Mann war gegen 19 Uhr in einem Kurvenbereich kurz vor der Kreuzung "Steinernhaus" von der Fahrbahn abgekommen und kam auf der Fahrerseite des Wagens liegen.

Wie die Feuerwehr mitteilte, war der 89-Jährige ansprechbar, konnte den Wagen aber nicht aus eigener Kraft verlassen. Der Ersthelfer sei beherzt über die hintere Beifahrertür in das Fahrzeugwrack geklettert, um den Fahrer zu betreuen. "Diesem Mann gilt unser besonderer Dank, da er den Fahrer fast eine Stunde lang in seinem PKW betreut und stabilisiert hat", so Feuerwehrsprecher Jens Herkströter.

Auto musste aufgeschnitten werden

Da der Unfallfahrer nicht aus eigener Kraft das instabile Fahrzeug verlassen konnte und auch eine Rettung durch die Türen des Wagens nicht möglich war, entschied sich die Feuerwehr, das Dach des Fahrzeugs mit einem hydraulischen Schneidgerät abzutrennen. Anschließend konnten die Rettungskräfte das Dach zu Boden klappen.

Während die Feuerwehr den 89-Jährigen aus dem Wrack rettete, kümmerte sich der Ersthelfer im Inneren des Wagens um den Mann.
Während die Feuerwehr den 89-Jährigen aus dem Wrack rettete, kümmerte sich der Ersthelfer im Inneren des Wagens um den Mann. © Jens Herkströter / Feuerwehr Hattingen

"Nachdem zunächst der Ersthelfer das Fahrzeug verlassen konnte, versorgte anschließend der Notarzt den Fahrer", erklärt Herkströter. Mit einer speziellen Trage wurde der Mann anschließend aus dem Fahrzeug gehoben und in den Rettungswagen gebracht.

Der Unfallwagen musste abgeschleppt werden, die Einsatzkräfte streuten auslaufende Flüssigkeiten ab. Die Rettungsaktion dauerte rund eineinhalb Stunden. Für diesen Zeitraum war die Wittener Straße im Bereich der Einsatzstelle in beide Richtungen gesperrt.