Hattingen. Die Hattinger Zeitung schaut sich auf den öffentlichen WCs der Innenstadt um: Seifenspender wurden häufig zerstört und deshalb im Altstadtparkhaus ganz abmontiert.
Öffentliche Toiletten sind ein Ort, den keiner gern aufsucht. Trotzdem sind alle froh, wenn es sie in ausreichender Zahl gibt. Sauber sollen sie sein und möglichst kostenlos. Die Hattinger Zeitung wollte wissen wie die Situation in der Innenstadt ist und haben die vier öffentlichen „Stillen Örtchen“ in der Innenstadt aufgesucht. Der Ergebnis ist nicht repräsentativ. Durchgeführt wurde sie am Montagmittag, ausschließlich auf Damentoiletten.
Toilette an der S-Bahn-Station
Wenn frau mit der S-Bahn in Hattingen ankommt und ein dringendes Bedürfnis verspürt, ist sie gut beraten selbst Toilettenpapier in der Handtasche mit sich herumzutragen oder doch lieber bis zum Reschop Carré auszuhalten. Denn es gibt weder Toilettenpapier noch Papierhandtücher, dafür aber Seife in der Toilette an der S-Bahn. Die Sauberkeit lässt sich mit „na ja“ beschreiben. Es ist kühl, aber dafür gut durch gelüftet, weil die Eingangstüre offen steht.
Toiletten im Altstadtparkhaus
Dass es im Altstadtparkhaus Toiletten gibt, wissen wohl die wenigsten, obwohl sowohl auf der Heggerstraße als auch am Parkhauseingang an der Augustastraße ein Schild hängt. Geöffnet sind sie rund um die Uhr, ob von diesem Angebot auch Gebrauch gemacht wird – vor allem im Dunklen – ist eine andere Frage. Der Vorteil davon, dass dieses „Stille Örtchen“ wohl eher unbekannt ist: Es ist recht sauber. Die Behindertentoilette ist nur mit einem Euro-Schlüssel zu öffnen. Auf der Damentoilette gibt es weder Seife noch Handtücher und auch keine entsprechenden Spender. Toilettenpapier steht aber auf der Fensterbank. Es ist ein wenig kühl, weil das Fenster geöffnet ist.
Öffentliche Toilette Rathaus
Das meist frequentierte städtische WC, dürfte sich am Rathausplatz befinden. Das lässt nicht nur die Lage vermuten, sondern auch der Geruch, der eben typisch ist für viel genutzte Toiletten. Klopapier und Papierhandtücher sind vorhanden.
Nach Auskünften des Pressebüros werden die städtischen Toiletten einmal täglich, früh morgens, gereinigt. Auch Toilettenpapier werde dann bereitgestellt und Seife und Papierhandtücher, falls sie vorgesehen sind. „Leider wird das Papier häufig gestohlen“, berichtet Susanne Wegemann, Pressesprecherin der Stadt. Und der Papierhalter im Altstadtparkhaus sei abmontiert worden, weil er immer wieder abgerissen worden sei.
Toiletten im Reschop Carré
Im Reschop Carré gibt es öffentliche Toiletten, die zum Zeitpunkt der Stichprobe mit Toilettenpapier, Seife und Papierhandtüchern gut ausgestattet waren. Es gibt eine Behindertentoilette und einen extra Wickelraum.
Mit der Sauberkeit der Toiletten habe es in den vergangenen Wochen Schwierigkeiten gegeben, berichtet Brigitte Etterich, Assistenz Center Management. Grund dafür sei, dass seit einigen Wochen die Firma, die sich sonst um die Toilettenreinigung gekümmert habe, diese Aufgabe nicht mehr übernehme. Bisher sei kein Ersatz gefunden worden. Das wichtigste sei dabei nicht, dass die Toilette ständig gereinigt werde, sondern die soziale Kontrolle dadurch, dass jemand dort sitzt, so Etterich. Geputzt wurde zuletzt vier Mal täglich, seit Freitag sogar fünfmal täglich. Zusätzlich wurde ein Schild angebracht: „Wir bitten Sie das WC so zu hinterlassen, wie Sie es vorfinden möchten.“